Tausende gehen in London auf die Strasse und fordern Neuwahl

Tausende gehen in London auf die Strasse und fordern Neuwahl

12.01.2019, 15:32

Nach dem Vorbild der französischen Gelbwesten-Bewegung haben Tausende Demonstranten am Samstag in London gegen die britische Regierung demonstriert. Sie forderten angesichts des Brexits ein Ende der Sparpolitik und eine Neuwahl.

Dem Aufruf der Kampagne «The People's Assembly Against Austerity» folgten auch Politiker und Gewerkschafter aus weiten Teilen des Landes. Etwa 5000 bis 10'000 Demonstranten hätten teilgenommen, sagte eine Sprecherin der Veranstalter in einer ersten Schätzung der Nachrichtenagentur dpa.

Die Sparpolitik und der Brexit haben den Organisatoren zufolge die Nation geteilt. «Seit die Tories die Macht übernommen haben, hat sich die Zahl der Obdachlosen verdoppelt», sagte Steve Turner von der Gewerkschaft Unite, der auch Vizechef der Kampagne ist.

Der staatliche Gesundheitsdienst NHS, der Pflegebereich und die Schulen seien von Krisen geschüttelt. «Wir haben es hier mit einer Regierung zu tun, der die Alltagssorgen der Menschen völlig fremd sind.»

Auch Vertreter der Gelbwesten-Bewegung aus Frankreich nahmen an der Demonstration in London teil. «Alle europäischen Länder sollten sich diesem Kampf gegen die Sparpolitik anschliessen», sagte ein Teilnehmer aus Frankreich der britischen Nachrichtenagentur PA.

Die Bewegung hatte sich im November in Frankreich formiert, um gegen die Reformpolitik von Präsident Emmanuel Macron und gegen die als zu niedrig empfundene Kaufkraft zu protestieren. Der Begriff für die Bewegung geht auf die gelben Warnwesten für Autofahrer zurück, die auch die Demonstranten tragen. In England hatten die Westen teilweise zusätzlich die Aufschrift: «Grossbritannien ist zerbrochen».

Grossbritannien will Ende März aus der Europäischen Union austreten. Das britische Parlament wird am Dienstag über das Brexit-Abkommen abstimmen, das Premierministerin Theresa May und Brüssel ausgehandelt haben. Es gilt als sehr unwahrscheinlich, dass der Deal zustande kommt. Im Falle eines EU-Austritts ohne Abkommen droht Chaos. (sda/dpa)

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