Schweizer sagen laut Hochrechnung Nein zu Agrar-Initiativen

Schweizer sagen laut Hochrechnung Nein zu Agrar-Initiativen

23.09.2018, 12:52

Die Fair-Food-Initiative ist gemäss der ersten Hochrechnung von gfs.bern im Auftrag der SRG mit 64 Prozent abgelehnt worden, die Ernährungssouveränitätsinitiative mit 71 Prozent. Der Velo-Artikel wurde mit 72 Prozent angenommen.

Nun hat auch das Velo seinen Platz in der Verfassung. Gemäss Hochrechnung der SRG hat das Stimmvolk dem Veloartikel zugestimmt. Das bedeutet Rückenwind für den Ausbau von Velowegnetzen.

Das Ja ist keine Überraschung. In der letzten SRG-Umfrage gaben 69 Prozent an, Ja stimmen zu wollen. Im Parlament hatte sich nur die SVP gegen den Veloartikel ausgesprochen, weil sie diesen für unnötig hält. Die Schweiz sei schon heute ein Veloland, hiess es. Ein Nein-Komitee stellte die SVP aber nicht auf die Beine.

Nein zu Agrar-Initiativen

Die Ernährungssouveränitäts-Initiative ist dagegen gescheitert. Gemäss der SRG-Hochrechnung hat die Stimmbevölkerung Nein gesagt zur Initiative, die eine starke, kleinbäuerliche Landwirtschaft und faire Preise verlangte.

Die Ablehnung hatte sich abgezeichnet. In den ersten Umfragen sprach sich noch eine grosse Mehrheit für die Initiative der Bauerngewerkschaft Uniterre aus. Viele wollten dem ökologisch wirtschaftenden Kleinbauern den Rücken stärken im Kampf gegen Weltmarkt-Konkurrenz und globale Agrarkonzerne.

Zur Fair-Food-Initiative zeichnet sich ebenfalls ein Nein ab. Die SRG-Hochrechnung bestätigt erste Trendmeldungen. Bleibt es beim Nein, muss der Bund nicht Produkte fördern, die umweltschonend, tierfreundlich und fair hergestellt wurden. Auch muss er keine strengeren Deklarationsvorschriften erlassen.

Die Initiative der Grünen hatte zunächst grosse Sympathien genossen. In der ersten Umfrage des Forschungsinstituts gfs.bern im Auftrag der SRG sprachen sich 78 Prozent der befragten Stimmberechtigten dafür aus. In der zweiten Umfrage waren es nur noch 53 Prozent.

Trend bestätigt sich

Die Hochrechnung auf nationaler Ebene wird durch die kantonalen Trends in Graubünden, Luzern, Zürich, Basel-Stadt und Aargau gestützt. In diesen Kantonen sagt das Stimmvolk klar Nein zu den Agrar-Initiativen, während der Velo-Artikel angenommen werden dürfte. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!