Geschichtenbasiertes Logik-Legespiel von Daniel Fehr für 2 bis 4 Spieler ab 10 Jahren. Spieldauer: 20 bis 40 Minuten. Verlag: Ravensburger. Preis: etwa 40 Franken.
Die Spielaufgaben sind in vier verschiedene und durchaus passende Geschichten mit Rotkäppchen, Robin Hood, der Artus-Sage und Dracula eingebettet.
Quadratische Plättchen auf ein eigenes Tableau legen, so dass verschiedene Vorgaben einer offen ausliegenden Aufgabe erfüllt werden. Mit einer durchsichtigen Folie, die auf das eigene Werk gelegt wird, überprüfen, ob die Aufgaben korrekt gelöst worden sind.
Variable, aufbauende Schwierigkeitsstufen durch vier Geschichten und verschiedene Levels innerhalb der Geschichten. Einfach zu handhabendes System mit bedruckten Folien. Sanduhr.
Leute, die gerne Logik-Aufgaben lösen und ein gutes, bildliches Vorstellungsvermögen haben.
Rotkäppchen, Robin Hood, König Artus und Dracula gingen in den Wald ... Was dann passiert, hängt ganz davon ab, wie geschickt die Spielenden puzzlen können.
Wenn man die Spieleschachtel auspackt, erinnert «Woodlands» zunächst an «Loony Quest». Auch dort musste man in verschiedenen Leveln Aufgaben lösen, die mit transparenten Folien überprüft wurden. Das System ist sonst allerdings ziemlich unterschiedlich.
«Woodlands» besitzt durchaus eigenständige Originalität: Musste man bei «Loony Quest» auf die Folien malen, gibt es in «Woodlands» keine verschmierten Finger mehr, die Lösungen werden mit quadratischen Plättchen auf einem eigenen Tableau zusammengepuzzelt. Dabei hat jeder Spieler, zumindest zu Beginn einer Partie, dieselben zwölf Wegekarten zur Verfügung, die grundsätzlich unterschiedlich angeordnete Flächen mit Wegen und Wald zeigen.
Die Aufgabe, die alle Spieler gleichzeitig bewältigen müssen, ist mit Symbolen direkt auf eine Folie aufgedruckt. Die Grafiken sind sehr gelungen und beinahe selbsterklärend. Auch wie die Aufgaben stufenweise von Folie zu Folie schwieriger werden und in passende Geschichten eingebettet sind, ist optimal gelöst.
Rotkäppchen muss zum Beispiel die Grossmutter über einen Weg erreichen, ohne dem Wolf zu begegnen. Es muss dabei Pilze einsammeln, aber keine giftigen. Feuerstellen dürfen nicht in Wälder gelegt werden, weil sie dort Waldbrände auslösen. Füchse und Hasen dürfen sich gegenseitig nicht über Wege oder Wälder erreichen können, weil sonst die Hasen gefressen werden und so weiter und so weiter.
Auch Computerspiele sind Pate gestanden: In jedem Level können wertvolle Edelsteine oder Schlüssel eingesammelt werden. Letztere öffnen Schatztruhen, die man finden kann. Darin sind Überraschungen enthalten, die durch zufällig gezogene Karten bestimmt werden.
Es gibt Boni aber auch fiese Sachen, mit denen man die Konkurrenten ausbremsen kann. Das macht allerdings ab und zu Spieler, die selber mit dem Sieg nichts mehr zu tun haben, potenziell zu Königsmachern.
«Woodlands» fesselt und prickelt, ist aber überhaupt nicht locker und leicht, wie seine Grafik vermuten lässt. Wer den Zugang zum Spiel nicht findet, kann eine Partie durchaus als stressige Arbeit empfinden.
Zumindest in den ersten Runden werden womöglich immer dieselben Teilnehmer gewinnen. Aber Übung macht den Meister. Wer dran bleibt, wird von Partie zu Partie dazulernen.
Etwas demotivierend wirkt dabei allerdings, dass man eine Partie, die aus vier bis fünf Level-Folien besteht, eigentlich schon nicht mehr gewinnen kann, wenn man bei einer einzigen Folie total versagt hat.
Für Leute, denen «Woodlands» den Ärmel hineinzieht (und da zähle ich mich durchaus dazu), sind die vier verschiedenen Geschichten mit insgesamt 18 Leveln viel zu schnell durchgespielt und man hätte gerne mehr davon gehabt.
So bleibt die Hoffnung, dass Ravensburger weitere Geschichten folgen lässt. Denn wenn man die einzelnen Aufgaben bereits kennt, flacht der Wiederspiel-Reiz doch merklich ab. Allerdings bringen die Schatztruhen und zwei Extra-Folien mit einem Einhorn und einem Waldschrat zusätzliche Varianz und Kombinationsmöglichkeiten.
Das Spiel ist unterhaltsam und herausfordernd, die Grafiken und die Einbettung der Aufgaben in Geschichten sind gelungen. Das macht «Woodlands» für mich zu einem sehr empfehlenswerten Familienspiel.
Ja, problemlos. Weil jeder sowieso für sich allein puzzelt, bleibt das grundlegende Spielgefühl praktisch gleich. Nur die Konkurrenz wird halt schmaler und der Stress nimmt etwas ab, da man nur noch gegen einen einzigen Gegner bestehen muss.