Manche Berufe haben seit jeher den Ruf, «sexier» zu sein als andere. Und so kommt es, dass man beim Kauf eines Wandkalenders sicher auch eher einen finden wird, der sich «Brandheisse Feuerwehrmänner» nennt als einen mit dem Titel «Erotische Versicherungsvertreter» (ein dickes Sorry an alle Versicherungsvertreter).
Ein Metzger ist jetzt aber drauf und dran, für immer zu revolutionieren, welche Berufe wir als «sexy» betrachten – und lässt uns mit einem Kalender Fleisch und Fleischer in einem ganz anderen Licht sehen.
Mit dem Kalender «Oskars 24» versucht die Metzgerei Zeeb in Reutlingen, Baden-Württemberg, Nachwuchs für den Job zu gewinnen. Es ist schon der zweite Kalender. Bereits 2015 posierten Mitarbeiter aus dem Verkauf und der Produktion halbnackt vor der Kamera. Diese neue Edition ist nicht ganz so (tier-)fleischlastig und hat jeden Monat je ein männliches und weibliches Model parat.
Der Erlös soll nur die Produktionskosten abdecken – der Rest wird an wohltätige Einrichtungen gespendet. Schliesslich will sich die Metzgerei Oskar Zeeb mit den Fotos keine goldene Nase verdienen, sondern werben – für Fleisch, für den Beruf, und natürlich für sich selbst. Dafür hat Geschäftsleiter Jürgen Zeeb extra eine PR-Managerin angeheuert, die jetzt auch auf Facebook und Instagram die Werbetrommel für den Metzger-Beruf rührt.
Tut man nämlich – zumindest in diesen kleinen Betrieben – nicht. «Das Nachwuchsproblem haben wir auch, weil viele gar nicht wissen, was man in der Fleischerei eigentlich macht, dass man zum Beispiel auch viel über Kulinaristik und Veterinärwissen lernt», erzählt Jürgen Zeeb gegenüber jetzt.de.