Wer bist du?
Seven: Mein Name ist Seven und mache seit 15 Jahren Funk- und Soul-Musik. Ich bin zurzeit auf Tour mit den Fantastischen Vier. Wer also Funk- und Soul-Musik mag, hat hoffentlich schon mal etwas vor mir gehört. Und wer's nicht mag, vermutlich nicht. Punkt.
Welchen Song würdest du jemanden zeigen, der wissen will, welche Art Musik du machst? Welcher Song ist Inbegriff deines Musik-Stils?
Vermutlich ist das bei allen Künstlern dasselbe. Es ist immer der aktuellste Song. Oder in meinem Fall den Song, den ich jetzt am Schreiben bin.
Welches Lied von einem anderen Künstler wünschst du dir, selbst geschrieben zu haben?
Des Textes wegen würde ich «When Doves Cry» von Prince nehmen. Die Story ist einfach unglaublich gut. Aber «Last Christmas» wäre sicher auch keine schlechte Idee, dann hätte ich ausgesorgt.
Du trittst am Samstag, 11. März am Tonart Festival in Altdorf auf. Worauf kann man sich bei deinem Auftritt freuen?
Zum ersten Mal seit Langem werde ich nur in einer ganz kleinen Formation auftreten. Wir sind da nur zu dritt, also Keyboard, Gitarre und ich. Es wird sehr intim, sehr nahe und sehr persönlich. Ein spezieller Auftritt an einem speziellen Ort.
Kannst du dich noch daran erinnern, wie es war, als du noch nicht berühmt gewesen bist?
(lange pause) Ja klar. Ich bin ja nicht so berühmt, dass mich jeder kennt. Ich kann easy einkaufen gehen und es erkennt mich kein Schwein. Und falls doch, traut sich fast niemand, mich anzusprechen.
Vor wem möchtest du NIE auftreten?
An der Vereidigung von Trump hätte ich jetzt nicht spielen wollen. Aber das ist ja nichts Aussergewöhnliches, wenn man das nicht will.
Dein Leben wird verfilmt. Welcher Schauspieler wird dich spielen? Und welchen Titel wird das Werk wohl tragen?
Am liebsten Christian Bale, weil er einfach der geilste Schauspieler ist. So spontan würde der Film «Never Give Up» heissen.
Welche Song-Zeile wird dir für immer im Gedächtnis bleiben? Muss nicht zwingend deine eigene sein. Kann aber natürlich.
Hmm ... Ich glaube das wäre die Zeile «I Can't Make You Love Me» aus dem gleichnamigen Song von Bonnie Riatt. Weil leider ist es wirklich so.
Wer oder was beeinflusst dich am meisten?
Das klingt jetzt sehr egoistisch, aber das bin ich selber. Ich schreibe kein Tagebuch, ich schreibe Texte, aus denen dann Songs entstehen. Mein Glück ist, dass ich so ein spannendes Leben, eine wunderbare Familie und eine tolle Frau habe. Sie sind es auch, die einen grossen Teil zu meiner Inspiration und der Muse, die mich jeden Tag küsst, beitragen.
Deine Songs sind also der Spiegel zu deinem Leben.
Absolut. Sie sind sehr autobiografisch und spiegeln mein Leben wider. In den Songs erzähle ich auch Dinge, die ich in einem Interview so nie sagen würde, weil sie einfach zu privat sind. Meine Songs sind das Medium, wo ich allen Emotionen freien Lauf lassen kann, ohne dass es mir nachher zu intim wäre. Das ist quasi meine Therapie.
Was ist das Unangenehmste, was dir je auf der Bühne passiert ist?
Ich bin ja momentan mit den Fanta4 auf Tour. Am Schluss des Konzertes haben wir zusammen noch zwei Songs gespielt und als ich den allerletzten Ton gesungen hatte, rutschte mir das Mikrofon aus den Händen. Das Mic rollte über die Bühne und fiel dann in den Graben zwischen Bühne und Publikum. Weil es ja noch eingeschaltet war, machte das einen ungeheuren Lärm und versaute schon ein wenig den Augenblick. Aber jetzt lachen wir bereits darüber.
Und zum Schluss: Was kannst du nicht, was man in deinem Alter können müsste?
Seven: Poah, das klingt, als wäre ich schon uralt! Aber easy. Ich bin sonst schon immer der junge Stinker. Schön, wenn ich es für einmal nicht bin.
Aber zur Frage; Ich habe zwei linke Hände und bin total unbegabt, wenn ich zum Beispiel etwas flicken muss. Nur schon wenn ich ein IKEA-Möbel aufbauen muss, kriege ich Schweissausbrüche.