Liebe ist schön, Liebe ist gut, aber die Menge macht das Gift. Die übertriebene, schmalzig, schleimig-klebrige Zelebrierung gegenseitiger Zuneigung mündet letztlich in (mindestens) sechs Pärchen-Marotten, welche das Umfeld früher oder später zur Weissglut treiben wird.
25.06.2018, 06:1213.07.2018, 11:38
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Liebe Liebende
Eure Liebe ist die grösste. Stärker, wahrer, ehrlicher. Mehrbesser, halt. Und das ist gut so. Das ist gar verdient und richtig so. Aber erwartet nicht hemmungslose Sympathie-Ergüsse oder Walle enthusiastischer Beipflichtung, wenn dies mit der Subtilität eines Blockbusters veranschaulicht und beworben wird.
Liebe Liebende, lasst die Finger von den folgenden 6 Marotten. Bitte.
In vollem Ernst, tiefer Dankbarkeit und für eure Mühewaltung dankend,
J.
Alle Lebensbereiche invadieren
Den Liebenden gehört die Welt. Die reale Welt. Man ist dennoch dazu geneigt, zu vermuten, dass ihnen diese Welt nicht genug ist.
Eine Einstellung, die bereits Bond-Bösewichten zum Verhängnis wurde
Wenn die Welt also zu klein ist für all die Liebe, die man zu geben hat, muss auf etwas ausgewichen werden, das grösser ist, als die reale Welt. Willkommen im Internet.
Das sieht dann so aus:
Und weil die Reichweite auf Facebook schwindet: Ab auf Instagram. Nicht, dass jemand zu verpassen droht, wie glücklich du bist. Mittlerweile haben sich einige Prototypen herauskristallisiert:
2. Die Hihi-wir-sind-ja-so-crazy-#soulmate-Witzbolde
3. Die Wir-erleben-permanent-romantische-Abenteuer-und-merken-nie-wenn-wir-fotografiert-werden-Harmonie-Ultras
4. Die Starker-Mann-schöne-Frau-Happy-Life-Katalogmenschen
Nicht selbstverständliche Selbstverständlichkeiten schaffen
Normalitäten sind subjektiv und manifestieren sich schleichend. So kommt es früher oder später gerne einmal zu inkongruenten Weltbildern zwischen Hardcore-Verliebten und dem Rest der Welt in Sachen wahrgenommener Normalität.
Zum Beispiel ...
bild: watson / shutterstock
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... ist es plötzlich selbstverständlich, dass der Partner oder Partnerin oder die Partner (wieso auch nicht?) überall dabei ist.
Oder dass ...
Bild: watson / shutterstock
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... das süsse Schatzkästchen voll frohlockender Geheimnisse selbstverständlich von Privat- in Gemeinschaftseigentum umgewandelt wird.
Aufhören zu existieren
Ja, Meier, übertreib. Nein, ich übertreibe nicht. Was drastisch klingt, ist erstens drastisch und zweitens eine äusserst beliebte Praxis unter Beziehungsfanatikern.
Drei Beispiele, um diesen Punkt etwas zu differenzieren.
1
Bild: watson / shutterstock
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2
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3
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Der Punkt: Der Kollektiv-Gedanke mit gleichzeitiger Ausradierung des Individuums ist schön (Marx und Engels lassen grüssen). Aber manchmal interessiert es nun mal einfach, wie es Luan-Umberto geht. Und nicht dem anthropomorphen Mischwesen, das aus einer grusligen Metamorphose entstanden ist.
Konstante virtuelle Kopräsenzen kreieren
Die oben beschriebene Metamorphose ist gewissermassen heikel. Was kann noch geliebt werden, wenn du und diese Person plötzlich ein und dieselbe Person sind?
Abhilfe kann durch sogenannte Horizonterweiterungsprogramme verschafft werden, indem Dinge unabhängig voneinander unternommen werden.
Zum Beispiel so:
Bild: watson / shutterstock
Bild: shutterstock
Bei genauerem Hinschauen offenbart sich jedoch ...
bild: watson / shutterstock
... Schreckliches.
Sich andauernd öffentlich emotional paaren
Suchen zwei Liebende die Nähe zu einander, ist dies kaum zu verurteilen. Suchen sie diese Nähe jedoch mit einem My zu viel Vehemenz, so wird die ganze Angelegenheit im Nu unausstehlich.
Dies äussert sich ...
... durch dieses Gefühl ...
... oder dieses Phänomen ...
... oder diesen Blick
Für Pärchen massgeschneiderte Gadgets besitzen
Nuff said.
Damit man im Gleichschritt durch stürmische Zeiten schreiten kann 😍Bild: techeblog Damit man in der Kälte die Wärme teilen kann 😍Bild: techeblog Damit man merkt, ob die bessere Hälfte auch wirklich nicht im Ausgang ist dass Nähe kein geographisches, sondern ein emotionales Mass ist 😍Bild: techeblog Damit man auch die inneren Werte seines Gegenübers sinnlich wahrnehmen kann 😍Bild: twitter Liebt euch! Aber liebt euch euch zu liebe.
Ganz viel Liebe für alle: So reagieren watsons auf eure Hasskommentare
Video: Angelina Graf
Weil Verliebte auf Fotos nicht kitschig aussehen müssen
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Weil Verliebte auf Fotos nicht kitschig aussehen müssen
Träumt nicht jedes Pärchen irgendwo davon, schöne Fotos von sich zu besitzen? Fotos, auf denen die Liebe zwischen zwei Menschen so ehrlich und echt eingefangen wird, wie sie sich anfühlt?
Sophie und Max sind zwei Fotografen aus Wien, die sich genau das zur Aufgabe gemacht haben.
«Juliane & Christoph» bild: unkitschig Die beliebtesten Listicles auf watson
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Eine subjektive Auswahl vergnüglicher Tweets, die uns diese Woche ein Schmunzeln oder Lachen entlockt haben. Viel Spass!
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