Was muss passieren, dass ein erwachsener Mann vollen Ernstes in einen Umschnall-Penis eines Anderen beisst und dabei schreit: «Keine Bewegung!»?
Die Antwort liefert uns Sacha Baron Cohen in seiner neuen Show «Who ist America?», die vor einem Monat angelaufen ist. Cohen, der unter anderem die Figuren «Borat» oder «Ali G» ins Leben gerufen hat, hat auch heuer bereits wieder für viele Stirnrunzler, Lacher und Fremdschäm-Momente gesorgt.
Die folgenden Personen wurden in den ersten 5 Episoden besonders brutal blossgestellt.
Am übelsten erwischt hat es den republikanischen Abgeordneten Jason Spencer. Der Politiker aus dem Bundesstaat Georgia musste nach seinem absurden Auftritt zurücktreten.
Cohen gibt sich gegenüber Spencer als den ehemaligen Mossad-Agenten Erran Morad aus und lockt ihn beim Anti-Terror-Training aus den Reserven.
So versucht der US-Politiker etwa mit heruntergelassener Hose, einen «IS»-Terroristen in die Flucht zu schlagen. Mit einem Selfie-Stick blickt er einer fiktiven Muslima unter den Rock und zu guter Letzt schreit er mehrmals das «N-Wort». Zu viel für den Republikaner.
Die Forderungen nach einer Bewaffnung von Lehrpersonen kursiert in den USA schon länger. Amokläufe könnten so verhindert werden, argumentieren Befürworter einer solchen Aufrüstung. Ganz nach dem Motto: «The only way to stop a bad guy with a gun is with a good guy with a gun.»
Verrückt? Einigen geht das sogar noch zu wenig weit, wie Cohen aufzeigen kann. Wieder in der Figur von Erran Morad kann er mehrere bekannte Waffen-Fans davon überzeugen, dass auch Kleinkinder mit Pistolen ausgerüstet werden sollen.
Ein Waffenrechts-Anwalt aus Virginia macht in der Folge sogar in einem Werbefilm für Kinderwaffen mit. «Auf den Kopf und die Schultern zielen, nicht auf die Zehen, nicht auf die Zehen», singt er mit einer «Puppy-Gun» in der Hand.
In die Falle tappt auch Jake Inphamous, eine Grösse aus der Nachclubszene von Miami. Cohen gibt sich als Ex-Häftling aus, der während seiner Zeit im Gefängnis Geräusche aufgenommen und diese nun zu Musik-Tracks zusammengemixt hat.
Inphamous findet den Sound derart gut, dass er Cohen kurz darauf in seinem Club auflegen lässt. Dass im Track des Ex-Knacki zu hören ist, wie angeblich jemand erstochen wird, scheint den Party-Organisator nicht zu stören. «Wenn es sowieso schon passiert, kann man ja es auch aufnehmen.»
Gleich drei Herren erklären sich in der Anwesenheit Erran Morads dazu bereit, ein mexikanisches Geburtstagsfest zu inszenieren, um so Vergewaltiger dingfest zu machen. Denn für sie ist klar, bei den Feiern für 15-Jährige gehe es den Mexikanern nur darum, die jungen Frauen zu missbrauchen.
Erran Morads Idee: Die Männer sollen sich Plastikbrüste und eine falsche Vagina anziehen und sich als 15-jährige ausgeben. Werden sie dann befummelt, soll sofort die Waffe gezückt werden. Morads Jungs sind sofort dabei, nur einer nicht: Er ist zu dick, um sich glaubhaft als junge Frau zu verkleiden.
Kommen wir also zum Umschnall-Penis. In der kürzlich ausgestrahlten fünften Folge bringt Cohen Daniel Roberts, den Gründer von Youth Shooters of America, tatsächlich dazu, ihn zwischen die Beine zu beissen.
Roberts tut dies im Glauben, er könne so einer Enthauptung durch einen Terroristen entgehen. Cohen, in der Gestalt von Morad, erzählt dem Lastwagenfahrer, er habe die Methode schon angewandt und sich so schon zweimal das Leben gerettet. Einmal, da habe er das Glied des Angreifers für vier Stunden und 40 Minuten im Mund gehabt, erklärt Morad und erntet von Roberts anerkennendes Kopfnicken.
Aber schau selbst:
(cma)