25,43 Sekunden benötigte Sarah Sjöström für 50 Meter im Schmetterlings-Stil. Die Schwedin ist Weltrekordhalterin und die grosse Favoritin auf Gold. Sjöström ist auch das Vorbild von Alzain Tareq, ihrer jüngsten Gegnerin in Kazan.
Wobei das Wort «Gegnerin» nicht wirklich zutrifft. Denn die Zehnjährige schwamm in den Vorläufen die langsamste Zeit aller 64 Teilnehmerinnen. Mit 41,13 Sekunden benötigte sie beinahe 16 Sekunden länger als Sjöström und selbst auf die Zweitletzte verlor Tareq fünf Sekunden.
Trotzdem war keine andere Athletin so gefragt, nachdem sie aus dem Becken stieg. Denn nach den 50 Metern im Wasser wartete eine Heerschar von Journalisten auf Tareq.
Alzain Tareq in #Kazan2015: 41,13 im Pool, 30 min Interviews. Strahlt, friert - die @fina1908 braucht ne Altersgrenze pic.twitter.com/O5fcbOQLXS
— Claudio Catuogno (@ClaudioCatuogno) 7. August 2015
Bis auf eine Hundertselsekunde kam die 1,44 m kleine Schwimmerin an ihre persönliche Bestzeit heran. Sie war also – und das ist die positive Nachricht – am Tag X bereit für eine gute Leistung. «Mit der Zeit bin ich nicht zufrieden», sagte Tareq jedoch. Den Grund dafür hatte sie rasch gefunden: «Ich war sehr nervös heute.» Wen wundert's!?
Selbst wenn ihr Vater und Trainer betont, über 50 Meter Freistil sei seine Tochter stärker und könne morgen Gegnerinnen schlagen, so bleibt doch ein fader Beigeschmack. Der deutsche Schwimm-Bundestrainer Henning Lambertz sagte, die Zehnjährige gehöre auf einen Spielplatz und nicht an eine WM. Er dürfte mit seiner Meinung nicht der einzige sein.
TV: Här blir 10-åriga (!) Alzain Tareq yngst i sim-VM någonsin. Se hennes debutlopp här: #simning http://t.co/7RvlEraWbX
— TV4 Sport (@TV4Sport) 7. August 2015