Noch ist es zwar nicht in Stein gemeisselt. Doch die Würfel sind nach der 35. und vorletzten Runde der Challenge League gefallen. Aufsteiger Vaduz hatte bereits Anfang Mai genug Zähler als Aufsteiger für die Super League totalisiert, während Locarno vor der Schlussrunde vom kommenden Samstag definitiv auf zu wenig Zählbares kommt, als dass der Ligaerhalt noch möglich wäre.
Zwar sind die Südschweizer rein rechnerisch noch nicht als Absteiger in die ab diesem Sommer neu benannte Promotion League fixiert. Drei Punkte Rückstand auf Wohlen und die um 13 Tore schlechtere Tordifferenz machen den Verbleib in der Liga jedoch nur noch rein rechnerisch möglich.
Beim 0:3 gegen Lugano trat Locarno zuhause über die gesamte Spielzeit wie ein designierter Absteiger auf und ergab sich scheinbar kampflos seinem Elend. Bereits nach fünf Minuten lag die Mannschaft von Trainer Stefano Maccoppi nach einem Heber von Rafael Da Silva 0:1 in Rückstand. Zwar keimte nach der Roten Karte von Luganos Gezim Shalaj (26.) wegen Fouls kurz die Hoffnung auf die Wende auf, spätestens nach dem 0:2 durch den Kopfballtreffer von Marko Basic (32.) war es um diese geschehen. Damit schaffte Locarno es nicht, im Derby den Aufwärtstrend der vergangenen drei Spiele mit fünf gewonnenen Punkten aufrecht zu halten und damit den Druck auf Wohlen zu erhöhen.
Nach dem Schlusspfiff verliessen die Locarnesi gesenkten Hauptes das Feld und wussten um ihr Schicksal. «Wir kämpften bis zum Schluss. Es war sehr schwierig hier in Locarno zu arbeiten, leider konnten wir den Abstieg nicht verhindern», sagte der enttäuschte Maccoppi, der den Klub auf Ende Saison verlassen wird. Mit dieser Aussage spielte der Italiener wohl auch auf die schwierigen Umstände im Umfeld des Klubs an, dem immer mal wieder der FC Ticino als Fernziel vorschwebt.
Locarnos Leid war selbstredend Wohlens Freude. Die Mannschaft von Trainer Ciriaco Sforza gewann etwas überraschend in Winterthur 2:0 und entledigte sich aller Abstiegssorgen. Der frühere Internationale, der die Aargauer ab der 23. Runde Ende Februar noch auf dem Schlussrang übernommen hatte, schaffte mit dem 9. Rang und dem Ligaerhalt das vorgegebene Minimalziel. Mit einem 2:0 im Heimspiel gegen Biel rettete sich ebenfalls das bis dato noch abstiegsgefährdete Chiasso.
Am oberen Ende der Tabelle feierte hingegen Vaduz den Meistertitel der Challenge League und die tadellose Saison. Allein 14 Siege und vier Unentschieden bezeugen die Heimstärke der Mannschaft von Trainer Giorgio Contini, bloss viermal in bisher 35 Spielen verlor man auf fremdem Terrain.
Zur Wahrung der Ungeschlagenheit im heimischen Rheinpark beanspruchten die Liechtensteiner gegen Schaffhausen jedoch eine gehörige Portion Glück. Dem 22. Saisontreffer von Schaffhausens Patrick Rossini (23.) entgegnete Vaduz mit dem Freistosstreffer in den Schlussminuten durch Markus Neumayr (85.) - dies reichte für die perfekte Heimbilanz.
Chiasso - Biel 2:0 (0:0) Riva IV. - 700 Zuschauer. - SR Klossner. - Tore: 74. Djuric 1:0. 86. Ciarrocchi 2:0. - Bemerkungen: 51. Lattenschuss Magnetti (Chiasso). 66. Tor von Djuric wegen Fouls aberkannt.
Locarno - Lugano 0:3 (0:2) Lido. - 810 Zuschauer. - SR Hänni. - Tore: 5. Rafael Da Silva 0:1. 32. Basic 0:2. 90. Tosetti 0:3. - Bemerkung: 26. Rote Karte gegen Shalaj (Lugano/Foul).
Servette - Wil 2:1 (0:0) Stade de Genève. - 1495 Zuschauer. - SR Superczynski. - Tore: 80. Tabakovic 0:1. 83. Tadic 1:1. 84. Tadic 2:1. - Bemerkung: 86. Tor von Tabakovic wegen Abseits aberkannt.
Vaduz - Schaffhausen 1:1 (0:1) Rheinpark. - 1136 Zuschauer. - SR Huwiler. - Tore: 23. Rossini 0:1. 85. Neumayr 1:1. - Bemerkungen: 79. Pfostenschuss Gül (Schaffhausen). 85. Lattenschuss Rossini.
Winterthur - Wohlen 0:2 (0:1) Schützenwiese. - 1100 Zuschauer. - SR Bieri. - Tore: 43. Kakoko 0:1. 48. Paiva 0:2.(si/syl)