Normalerweise ist Kevin De Bruyne mitverantwortlich für den Offensivwirbel von Manchester City. Aus dem Mittelfeld von Trainer Pep Guardiola ist der Belgier nicht wegzudenken. Traumtore, Vorlagen, Zweikampfstärke – nicht umsonst wird der 29-Jährige aktuell auf einen Marktwert von 100 Millionen Euro taxiert. Bilanz in der aktuellen Saison: 40 Pflichtspiele, 10 Tore, 18 Vorlagen – De Bruyne war wesentlich mitverantwortlich für den Lauf der «Citizens» bis ins Finale der Champions League. Doch dort erlebte der Regisseur einen ganz, ganz bitteren Abend – und verliess das Spielfeld unter Tränen.
Man City's star Kevin De Bruyne leaves the pitch in tears in the #UCLFinal pic.twitter.com/4cF7iMaq6G
— CBS Sports HQ (@CBSSportsHQ) May 29, 2021
Die 57. Spielminute in Porto: Chelsea-Verteidiger Antonio Rüdiger kommt im Kampf um den Ball gegen De Bruyne zu spät, checkt den City-Star daraufhin um wie beim Football. Beide bleiben benommen liegen. Rüdiger steht aber schon nach kurzer Zeit wieder, sieht für seinen harten Einsatz von Schiedsrichter Mateu Lahoz Gelb.
Und De Bruyne? Der bleibt noch minutenlang auf dem Rasen liegen, windet sich vor Schmerzen, wird von den City-Betreuern behandelt. Als er es doch wieder auf die Beine schafft, wirkt er wacklig, deutlich gezeichnet – und hat Tränen in den Augen. Es ist klar: Es geht nicht mehr weiter für ihn. Als De Bruyne von Pep Guardiola vom Platz genommen werden muss und geschwächt die Treppen im Estadio do Dragao in die Kabine hinunterläuft, weint er bitterlich.
Untersuchungen im Spital ergaben, dass der 29-Jährige einen Nasenbeinbruch und eine Orbitabodenfraktur (Bruch des Augenhöhlenbogens) erlitten hat. Ob die Gesichtsverletzungen seine Vorbereitung mit der belgischen Nationalmannschaft auf die EM-Endrunde beeinträchtigt, ist unklar. Belgien bestreitet sein erstes Vorrundenspiel am 12. Juni in St. Petersburg gegen Russland.
Nach einer starken Saison der traurige Abschluss für einen grossartigen Fussballer. Noch ist unklar, ob De Bruyne länger ausfällt – auch für die belgische Nationalmannschaft wäre das ein schwerer Schlag in den EM-Plänen.
(david digili / t-online)