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Mourinho poltert, England bangt und Drogba kehrt zurück

Chelsea muss es richten

Mourinho poltert, England bangt und Drogba kehrt zurück

Chelsea spielt im Rückspiel der Champions-League-Achtelfinals auch um die Ehre der Premier League. Scheitern die Londoner nach dem 1:1 im Hinspiel an Galatasaray Istanbul, drohen Viertelfinals ohne englische Teams.
18.03.2014, 07:0018.03.2014, 07:22
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An der Stamford Bridge stehen Momente grosser Gefühle an. Didier Drogba kehrt mit Galatasaray Istanbul zur Wirkungsstätte seiner grössten Erfolge zurück. Acht Jahre hat der Stürmer von der Elfenbeinküste für Chelsea gespielt, 157 Tore erzielt und zehn Titel gewonnen. Er ist von den Fans vor zwei Jahren zum grössten Spieler der Klubgeschichte gewählt worden. Deshalb sagte Drogba: «Ich bin mir sicher, dass ich mit viel Applaus empfangen werde.»

Auch wenn das Spiel im Vorfeld (auch) im Zeichen der rührigen Rückkehr von Drogba steht, ist die sportliche Brisanz beträchtlich. Chelsea startet nach dem 1:1 in Istanbul zwar mit einem leichten Vorteil ins Rückspiel, doch Galatasaray ist nicht zu unterschätzen. «Wenn wir physisch präsent und auf das Wesentlich fokussiert sind, können wir auch die ganz Grossen in Schwierigkeiten bringen», so Drogba. Watson tickert ab 20.45 Uhr live.

Didier Drogba interviewt sich selbst bei der Pressekonferenz

Ich stelle mir selbst eine Frage: Didier, wie fühlst du dich wieder an die Stamford Bridge zurückzukommen? YouTube/Chelsea Football Club

Chelsea spielt um Englands Ehre

Während Galatasaray Istanbul nichts zu verlieren hat, spielt Chelsea auch um die Ehre der Premier League. Die Londoner haben als einziges englisches Team in den Hinspielen nicht verloren.

Manchester City und Arsenal sind schon letzte Woche ausgeschieden, Manchester United muss am Mittwoch gegen Olympiakos Piräus ein 0:2 aufholen. Zum zweiten Mal in Folge könnten alle Klubs aus der Premier League die Viertelfinals verpassen.

Nach dem 1:1 im Hinspiel muss Chelsea auf der Hut sein.
Nach dem 1:1 im Hinspiel muss Chelsea auf der Hut sein.Bild: Getty Images Europe

Mourinho legt sich mal wieder mit der Liga an

Chelseas Coach José Mourinho schaffte es vor diesem wichtigen Spiel mal wieder, den Fokus von der Mannschaft weg und auf sich zu lenken. Unruhen im und um das Team wären nach dem 0:1 am Samstag gegen Aston Villa und den beiden Platzverweisen gegen Willian und Ramires durchaus möglich gewesen. Doch Mourinho schoss gezielt ein paar Giftpfeile ab, so dass es in diesen Tagen bei Chelsea nur um ihn ging. Erst zog er gegen den Schiedsrichter des Spiels in Birmingham ins Feld, dann legte er sich mit den Liga-Verantwortlichen an.

Der Referee, der ihn auf die Tribüne schickte, habe von der ersten bis zur 94. Minute schlecht gepfiffen, so Mourinho. Und von der Premier League verlangte er eine bessere Abstimmung des Spielplans mit den Daten der Champions League. Während sein Team am Samstagabend habe spielen müssen, hätte Galatasaray Istanbul schon am Freitag gespielt. «Fragt Drogba, ob es für ihn dasselbe ist, Freitag oder Samstag zu spielen.»

Natürlich hatte José Mourinho nichts gemacht. Aber auf die Tribüne musste er trotzdem.
Natürlich hatte José Mourinho nichts gemacht. Aber auf die Tribüne musste er trotzdem.Bild: Keystone

Real und Schalke mit B-Teams

Auf Polemik jeglicher Art wurde im Vorfeld des zweiten Spiels des Tages verzichtet. Das Rückspiel zwischen Real Madrid gegen Schalke verkommt für beide Teams zu einer lästigen Pflicht. Nach dem 1:6 im Heimspiel langweilen die Deutschen wenigstens nicht mit Zweck-Optimismus. «Ein Wunder in Madrid? Nein, ich denke nicht», sagte Stürmer Klaas-Jan Huntelaar.

Der Holländer dürfte in Madrid wie der Mittelfeldspieler Kevin-Prince Boateng geschont werden, denn in dieser Woche hat für Schalke das Bundesliga-Spiel vom Samstag gegen Braunschweig Priorität. «Meine grösste Sorge ist, dass sich nicht noch ein Spieler verletzt», so Trainer Jens Keller. Ähnlich geht es auch Real Madrid. Von der Champions League redet in diesen Tagen niemand - dafür alle von der Meisterschaft und dem Duell vom kommenden Wochenende gegen den FC Barcelona. «Es wird in der Aufstellung eine Reihe von Änderungen geben», kündigte Trainer Carlo Ancelotti an.

Entspannte Stimmung bei Real im Training. Kein Wunder bei einem Polster von 6:1.
Entspannte Stimmung bei Real im Training. Kein Wunder bei einem Polster von 6:1.Bild: Keystone
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