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Luca Boller ist der erste Schweizer FIFA-Vollprofi

Luca Boller wird erster «FIFA»-Vollprofi der Schweiz. Der FCB stattet ihn mit einem Profi-Vertrag bis Herbst 2019 aus.
Luca Boller wird erster «FIFA»-Vollprofi der Schweiz. Der FCB stattet ihn mit einem Profi-Vertrag bis Herbst 2019 aus.bild: zvg

Er ist der erste Schweizer «FIFA»-Profi – SFL plant ab Frühling eine eigene eSports-Liga

Der FC Basel verlängert mit allen drei «FIFA»-Gamern auf einmal. Luca Boller wird dadurch gar zum ersten Schweizer «FIFA»-Profi. Dahinter stecken die Pläne der Schweizer Fussball-Liga. Jetzt kann es ganz schnell gehen, auch in Sachen Neuzugänge beim FCB.
14.09.2018, 12:40
sebastian Lavoyer / bz basel
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eSports – Spaltpilz. So könnte man das auf ein Minimum reduzieren, wenn man vom Verhältnis der FCB-Fans zum Engagement ihres Lieblingsklubs im Bereich eSports schreibt. Die einen sind hellauf begeistert, die anderen sehen das Ende des Fussballs nahen – des Fussballs, wie wir ihn heute kennen. Egal, ob positiv oder negativ gestimmt, vor dem Hintergrund der sportlichen Krise der ersten Mannschaft denken viele Fans: Und warum investiert ihr nicht mehr Geld in die erste Mannschaft?

Roland Heri, Geschäftsführer des FC Basel, sagt: «Um es auf den Punkt zu bringen: Der Betrag, den wir in eSports investieren, reicht knapp für einen Fuss eines guten Stürmers. Und dieses Geld ziehen wir weder dem Budget der ersten Mannschaft noch einem Bereich des Klubs ab.» Man hofft auf Wachstum. Das sei realistisch, wenn man davon ausgeht, dass Asien auch in dieser gesellschaftlichen Entwicklung Vorreiter ist. Dort hat der virtuelle E-Sports-Markt schon längst reale Grossevents kreiert und lukrative Dimensionen erreicht.

In der Schweiz steckt die Szene – gerade im Bereich «FIFA», wo der FCB ausschliesslich aktiv ist – noch in den Kinderschuhen. Aber selbst so ist eSports kein Geldfresser. Heri: «Die Entwicklung geht eindeutig in die Richtung, dass der Geschäftsbereich selbsttragend sein wird. Noch sind wir nicht ganz da, aber es ist eine kleine Investition und eine massive Steigerung ist nicht vorgesehen.» Sponsoren, Preisgelder, Aufmerksamkeit – das steht auf der Haben-Seite. Aber das ist nicht alles. Der FCB bereitet sich vor.

FCB-eSportler Tim «The StrxngeR» Katnawatos im Einsatz gegen Schalke.
FCB-eSportler Tim «The StrxngeR» Katnawatos im Einsatz gegen Schalke.bild: twitter

Weiterer Topshot kommt wohl

«Verband und Liga sind daran, eine E-Liga zu bauen», sagt Heri. Schon im März 2019 könnte es soweit sein, dass alle Super-League-Klubs auch ein eSports-Team stellen müssen. «Wir erkennen, dass der Auftrag der Liga kommen wird. Und wir möchten bereit sein», sagt Heri. Vor diesem Hintergrund muss man die Verlängerung der Verträge der drei bisherigen «FIFA»-Gamer unter Basler Flagge betrachten. Trotz der Fan-Proteste, trotz der kritischen Stimmen – der FCB hält am eingeschlagenen Kurs fest. eSports bleibt.

Tim Katnawatos («The StrxngeR»), Florian Müller («CodyDerFinisher») und Luca Boller («LuBo») verlängern ihre Verträge respektive erhalten ihren ersten Profivertrag («LuBo»). Heri schliesst nicht aus, dass sogar noch Verstärkung kommen könnte. «Wenn wir das machen, dann richtig», sagt er.

Katnawatos war als erfolgreichster FCB-«FIFA»-Gamer im WM-Viertelfinal. Und trotz der Krise des Fanionteams kann man davon ausgehen, dass der FCB auch hier den Titel und damit einen Topshot im Visier hat. Denn Fussball und «FIFA»-Zocken sind für die FCB-Verantwortlichen zwei Paar Schuhe. Heri: «Die Konsolen konkurrenzieren den Rasen nicht. Das ist eine andere Welt, die ebenfalls Emotionen vermittelt.»

Das sagen die eSportler zur Vertragsverlängerung:

Tim «TheStrxngeR» Katnawatos:

 «Die Betreuung durch die eSports-Abteilung des FCB ist hervorragend und ich spüre grossen Rückhalt durch die Verantwortlichen im Verein. Deshalb gefällt es mir sehr gut in Basel und ich werde alles geben, damit ich in ‹FIFA 19› mindestens genauso erfolgreich sein kann wie im abgelaufenen Jahr.»
Video-Poträt von «TheStrxngeR». Video: YouTube/FC Basel 1893
«TheStrxngeR» erklärt seine Taktik in «FIFA 19».Video: YouTube/TheStrxngeR

Florian «CodyDerFinisher» Müller:

«Das erste Jahr als FCB-eSportler lief sehr gut für mich und ich fühle mich sehr wohl beim FCB, weshalb für mich immer klar war, dass ich bleiben möchte. Ich kann den Release von ‹FIFA 19› kaum erwarten und bin hoch motiviert, die knapp verpasste WM-Qualifikation vergessen zu machen und wieder neu anzugreifen.»
«CodyDerFinisher» erklärt seine Taktik in «FIFA 18».Video: YouTube/CodyDerFinisher

Luca «LuBo» Boller:

«Es war immer mein Traum, mich ausschliesslich auf ‹FIFA› konzentrieren zu können und daher bin ich dem FCB sehr dankbar, dass er mir diese Möglichkeit bietet. Ich werde alles daran setzen, vor allem auch international den nächsten Schritt zu machen.»
«LuBo» im Finale der eParadise Zürich vs. «Enis Elezi».Video: YouTube/Petkus eSport TV

Die 50 besten Spieler in «FIFA 19»

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Die 50 besten Spieler in «FIFA 19»
Rang 50. Andres Iniesta
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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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w'ever
14.09.2018 13:33registriert Februar 2016
ich versteh nicht ganz, wieso die eSports liga vom SFL kommen soll.
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panaap
14.09.2018 13:07registriert Mai 2015
Wenn es eine Liga geben würde für World Cup Italia 90 von Sega wäre ich dabei
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Laborchef Dr. Klenk
14.09.2018 14:04registriert Juni 2018
Das Geld, das der FC Basel für eSports ausgibt, würde also für einen Fuss eines guten Stürmers reichen?

Warum also nicht da investieren, dann hätte der FCB schon einen Fuss eines guten Stürmers? Allemal besser als gar keinen guten Stürmer.
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