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Dominique Aegerter

«Die Yamaha-Offerte ist zwar reizvoll, aber ich bleibe in der Moto2-WM»

Dominique Aegerter erhofft sich in Indianapolis wieder ein Spitzenergebnis.
Dominique Aegerter erhofft sich in Indianapolis wieder ein Spitzenergebnis.Bild: PSP/Lukasz Swiderek
Interview mit Dominique Aegerter

«Die Yamaha-Offerte ist zwar reizvoll, aber ich bleibe in der Moto2-WM»

Dominique Aegerter verrät im watson-Interview Details aus seinem neuen Vertrag, spricht erstmals über das neue Angebot, nächste Saison eine MotoGP-Yamaha zu fahren und sagt, warum er trotzdem in der Moto2-WM bleibt.
10.08.2014, 13:0710.08.2014, 14:56
klaus Zaugg, indianapolis
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Dominique Aegerter, Sie dominierten hier in die Indianapolis zwei der drei freien Trainings, aber im Qualifying machten Sie zu viele Fehler und es reichte nicht für die Pole ...
Dominique Aegerter: ... aber immerhin für die erste Startreihe. Das ist ja auch nicht so schlecht. Aber es ist schon so. Ich wollte mehr, ich bin nicht zufrieden. Ich wollte die Bestzeit.

Spürten Sie im Abschlusstraining zum ersten Mal den Druck, Ihren Sieg vom Sachsenring bestätigen zu müssen?
Ach was. Wenn es Druck gibt, dann den Druck, den ich mir selber mache.

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Aber Sie waren im Qualifying nicht mehr ganz so souverän.
Ja, das stimmt. Aber die Hektik ist eben im Qualifying grösser. Jeder riskiert noch mehr und zudem war die Piste rutschiger, weil die Temperatur höher und die Luftfeuchtigkeit grösser geworden ist.

Neben Ihnen stehen mit Mika Kallio und Esteve Rabat zwei Teamkollegen in der ersten Startreihe. Ist es möglich, dass die gegen Sie im Rennen gemeinsame Sache machen werden?
Nein, das ist kaum machbar. Es kommt ja dazu, dass beide um den WM-Titel fahren und für sich selber schauen. Rabat führt in der WM und wird vielleicht eine Spur mehr darauf bedacht sein, ja nicht zu stürzen. Kallio muss in der WM aufholen. Er wird alles riskieren.

Neuer Vertrag: Dominique Aegerters Leistungen zahlen sich aus.
Neuer Vertrag: Dominique Aegerters Leistungen zahlen sich aus.Bild: PAUL BUCK/EPA/KEYSTONE

Sie haben sich dazu entschieden, in der Moto2-WM zu bleiben. Sind Sie mit dem neuen Vertrag zufrieden?
Ich muss noch einmal alles sorgfältig durchlesen. Der Vertrag ist in englischer Sprache abgefasst. Aber das ist kein Problem. Die Zahlen sind wichtig.

Gibt es mehr Lohn?
Ja, mein Fixlohn wird grösser sein.

Eine Verdoppelung des bisherigen Lohnes?
Nein, das nicht gerade.

Werden Sie nun fix eine sechsstellige Summe verdienen?
Sechsstellig? Das wären ja mehr als 100'000 Franken. Nein, das nicht. Aber es kommen ja noch die Leistungsprämien dazu und die Einnahmen aus dem Verkauf der persönlichen Werbeflächen auf dem Kombi und dem Helm.

Können Sie selber auch Werbefläche auf der Verschalung verkaufen?
Nein bisher nicht. Aber Sie haben recht, das ist eine gute Idee, das muss ich noch in den Vertrag reinbringen.

Sie können nächste Saison für Kawasaki das MotoGP-Bike entwickeln.
Ja. Aber wie das genau gehen soll, weiss ich noch nicht und ich habe darüber auch noch nicht mit meinem Teamchef gesprochen. Natürlich bin ich an einem solchen Projekt interessiert. Aber ich konzentriere mich ganz auf die Moto2-WM und es müsste alles so organisiert sein, dass die Moto2-WM nicht darunter leidet. Haben Sie noch weitere Fragen?

Auf dem Töff fühlt sich der Rohrbacher immer noch am wohlsten.
Auf dem Töff fühlt sich der Rohrbacher immer noch am wohlsten.Bild: David Goldman/freshfocus

Ja, schon. Sind Sie denn pressiert?
Ja, ich habe noch einen Termin.​

Was, hier im Fahrerlager? Ein Rendezvous mit einer amerikanischen Verehrerin?
Nein, nein, es ist geschäftlich.

Das ist aber interessant. Bekommen Sie neue MotoGP-Offerten?
Na ja, es sind Gespräche.

Erzählen Sie, das interessiert mich.
Forward Yamaha ist hier in Indianapolis an mich herangetreten. Die Italiener sind interessiert, mich als Teamkollegen von Stefan Bradl für nächste Saison zu verpflichten. Nun hat sich auch das Pramac-Team gemeldet und angefragt, ob ich Interesse hätte, nächste Saison den Platz von Andrea Iannone zu übernehmen.

Und, werden Sie auf einmal doch noch sofort in die MotoGP-Klasse aufsteigen?
Nein. Die Yamaha-Offerte ist zwar reizvoll. Aber ich bleibe bei meiner Entscheidung, nächste Saison mit meinem Team die Moto2-WM zu fahren. Aber es ist im Hinblick auf meine Zukunft immer interessant, solche Gespräche zu führen und Kontakte zu pflegen.

Jubelt Aegerter in zwei Jahren in der MotoGP?
Jubelt Aegerter in zwei Jahren in der MotoGP?Bild: THOMAS PETER/REUTERS

Dürfen Sie mal eines der Bikes aus diesen Teams testen?
Ja, die Leute von Forward haben mir angeboten, am Montag in einer Woche nach dem GP in Brünn die Werks-Yamaha zu testen.

Haben Sie das Angebot angenommen?
Ja, aber ich muss noch die Freigabe von unserem Teamchef haben.

Die werden Sie wohl doch bekommen?
Das hoffe ich doch sehr.

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