Endlich ist es so weit, nach Monaten des Wartens geht heute die National League wieder los. Doch Spieler – insbesondere die Torhüter –, Schiedsrichter und Fans müssen sich auf einige wichtige Regelanpassungen gefasst machen. Wir verschaffen dir den Überblick über die sieben Änderungen.
Diese Änderung wird dir als Hockey-Fan sofort auffallen, wenn du heute Abend ins Stadion läufst, oder den Fernseher einschaltest: Die Torräume auf dem Eis haben eine neue Form – die gleiche, die sie in der NHL schon hatten. Der bisherige Halbkreis ist Geschichte. Neu hat der Torraum die Form eines auf einer Seite abgerundeten Rechtecks.
Auch die nächste Regeländerung betrifft die Torhüter. Neu ist klar definiert, wann und wo ein Goalie den Puck blockieren und damit das Spiel unterbrechen darf und wann nicht. Solange er sich im Torraum befindet, darf er die Scheibe jederzeit blockieren.
Ausserhalb des Torraums (dunkelgelb eingefärbt) gibt es eine Zone (hellgelb eingefärbt), in der der Torhüter die Scheibe nur blockieren darf, wenn er vom Gegner unter Druck gesetzt wird und den Puck deshalb nicht mit dem Stock spielen kann. Zudem gibt es eine dritte Zone (rot eingefärbt), in der der Torhüter das Spiel nie unterbrechen darf. Verstösst ein Torhüter gegen diese Regeln, erhält er eine Zweiminuten-Strafe.
Die Regel, die Tore mit dem Schlittschuh behandelt, ist strenger geworden. Neu werden nicht nur Tore mit einer klar ersichtlichen Kickbewegung aberkannt. Es reicht schon, wenn der Spieler seinen Schlittschuh absichtlich so positioniert, dass die Scheibe ins Tor abgelenkt wird. Dadurch soll das Leben der Schiedsrichter einfacher gemacht werden. Sie müssen nicht mehr beurteilen, ob tatsächlich eine Kickbewegung stattgefunden hat oder nicht. Tore durch unabsichtliche Ablenker mit dem Schlittschuh zählen weiterhin.
Der Schweizer Eishockeyverband übernimmt hier eine neugeschaffene Regel der IIHF (Regel 153). Darin wird der Strafbestand «Später Check» (Late Check) behandelt. Ein später Check ist ein Bodycheck an einem Feldspieler der sich in einer verwundbaren Position befindet, da er den Puck nicht mehr besitzt oder kontrolliert. Solche Checks wurden bislang als Behinderung geahndet.
Ein später Check hat eine Zweiminuten-Strafe zur Folge, wenn der Kontakt mit dem Gegner vermeidbar war, aber dieser den Check kommen sehen konnte. Ist sich der Gegner des kommenden Checks nicht bewusst, hat es gar eine Fünfminuten-Strafe plus Spieldauer oder Match-Strafe zur Folge.
Die Liga will die Regeln bei Bullys strikter anwenden. Dafür werden falsch gespielte Bullys auch härter bestraft. Verhält sich ein Spieler während eines Anspiels falsch, wird er weggeschickt und das Bully wird wiederholt. Ein weiteres unkorrektes Anspiel derselben Mannschaft hat eine kleine Strafe zur Folge. Danach wiederholt sich das Prozedere: zuerst eine Verwarnung, dann eine Strafe.
Anders sieht es bei Bullys nach einem Icing aus. Bislang konnten die Spieler nach einem unerlaubten Befreiungsschlag ein fehlerhaftes Bully spielen, wurden dafür weggeschickt und holten so für ihre Teamkollegen einige zusätzliche Sekunden Pause raus.
Neu wird für ein falsch ausgeführtes Anspiel nach einem Icing die gesamte Mannschaft ein einziges Mal verwarnt. Danach führen Bully-Vergehen nach einem Icing immer direkt zu einer kleinen Strafe.
Ab dieser Saison wird ein Spieler bestraft, wenn er sich bei einem Breakaway des Gegners auf das Eis wirft, den Puck wegschlägt, aber der Gegner über den Stock des fraglichen Spielers stolpert. Bislang wurde dies nicht geahndet. Spielt der strafbare Spieler den Puck nicht, gibt es sogar einen Penaltyschuss.
Auch bei den Penaltys, die aus dem Spiel heraus gepfiffen werden, hat es eine Änderung gegeben. Neu muss nicht mehr der gefoulte Spieler selbst zum Penalty antreten. Stattdessen kann der Trainer einen Spieler nach seiner Wahl für die Ausführung des Strafschusses nominieren.