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0:4 und 4:7 gegen Nordamerikas U23-Auswahl – die ersten beiden Testspiele verhiessen für den World Cup of Hockey wenig gutes für das Team Europa. Die Wende kam im dritten und letzten Vorbereitungsspiel: 6:2 gewannen es die Europäer gegen Schweden.
«Wir wussten beim Einrücken ins Trainingscamp, dass uns eine schwierige Aufgabe bevorsteht», blickte Roman Josi zurück. Der Schweizer Verteidiger ist einer der wichtigsten Spieler der Auswahl von Ralph Krueger. «Er ist unsere Führungsperson», lobte dieser Josi, dem er mehr als 28 Minuten Eiszeit gewährte und damit die meisten seiner Akteure.
Der Berner von den Nashville Predators wollte sich selber nicht in den Mittelpunkt stellen: «Wir sind als Gruppe zusammengerückt. Im letzten Test funktionierte unser Spiel und diesen Schwung konnten wir ins Turnier mitnehmen.»
Das trifft insbesondere auf einen Akteur zu: Leon Draisaitl. Drei Tore schoss er beim 6:2 gegen Schweden, der Deutsche traf auch beim 3:0-Auftaktsieg gegen die USA (nach Doppelpass mit Nino Niederreiter) und im zweiten Spiel legte er mit dem 3:2-Siegtreffer in der Verlängerung gegen Tschechien nach. Draisaitl hat einen Lauf, so dass Teamkollege Anze Kopitar verriet: «Ganz ehrlich: Ich war mir zu 90 Prozent sicher, dass er erneut treffen würde. So wie er im Moment drauf ist, gibt es nicht viele, die ihn stoppen können. Ich hoffe für uns, dass er weiterhin so stark spielt.»
Der bald 21-jährige Deutsche, Stürmer bei den Edmonton Oilers, blieb bescheiden. Natürlich sei es immer besonders schön, wenn einem in solch wichtigen Partien ein Tor gelinge, sagte Draisaitl nach dem Sieg gegen Tschechien, der die Tür zum Halbfinal weit aufstiess. «Es ist bei so einem schnellen Konter immer 50:50. Ich entschied mich, zu schiessen und hoffte, dass er reingeht. Das ging auf.»
Wie Josi betonte auch Draisaitl, dass es Siege der ganzen Mannschaft gewesen seien. «Wir sind wirklich zu einer Truppe zusammengewachsen. Es passt im Moment ganz einfach», konstatierte der Sohn der deutschen Eishockey-Legende Peter Draisaitl.
Der langjährige Schweizer Natitrainer Ralph Krueger darf sich durchaus als Baumeister dieses Erfolgs feiern lassen. Er sei stolz, wie die Spieler in den zwei Wochen zusammengefunden hätten, freute sich Krueger. 33:1-Aussenseiter sei man vor dem Turnier gewesen und trotzdem: «Ich wusste, welches Potenzial in diesem Team steckt.» Dennoch überraschte es ihn, wie schnell die Spieler aus acht Nationen zueinander fanden: «So etwas habe ich in 25 Jahren als Headcoach noch nie erlebt!»
Die Ausgangslage für das Team Europa ist nun hervorragend. Wenn die USA in der Nacht auf morgen gegen Kanada verlieren, dann sind die Europäer im Halbfinal. Andernfalls erhalten sie gegen Kanada eine zweite Chance. Auf die Frage, was noch möglich sei, antwortete Ralph Krueger kurz: «Alles. Wir sind noch nicht fertig.»
Noch einen Schritt weiter ging Mats Zuccarello. Der norwegische Stürmer erinnerte bereits an die vielleicht grösste Eishockey-Sensation aller Zeiten: «Die USA wurden 1980 Olympiasieger, oder nicht? Wunder sind möglich.»