Chicago-Trainer Rudy Pilous testet 1960 die Maske von Glenn Hall.bild: puckstruck Lange Zeit spielten Eishockey-Goalies furchtlos ohne Maske. Erst ab den 1960er-Jahren setzte sich der Gesichtsschutz nach und nach durch. Wir zeigen die besten Exemplare der Goalie-Masken-Evolution in Nordamerika.
04.11.2016, 18:3005.11.2016, 12:37
Was selbst mit modernen Goalie-Masken passieren kann, musste erst kürzlich Ben Bishop schmerzlich erfahren. Dem Torhüter der Tampa Bays Lightning fehlten nach einem Schuss an die Maske schnell mal zwei Zähne. Doch entgegen dem Lebensmotto vieler Grosseltern: Für einmal war früher nicht alles besser, wie ein Ausflug in die Vergangenheit zeigt …
Beobachtet von Teamkollegen begutachtet ein Arzt Bishops neue Zahnlücke.bild: sportsnet canada
Um die Geschichte der Goalie-Masken zu erzählen, muss man zuerst die früheren Regeln der NHL erwähnen. So war es den Torhütern bei der Gründung der Liga im Jahre 1917 untersagt, auf ihre Knie zu gehen, um Schüsse abzuwehren.
Ein Paradebeispiel für ein «Goalie-Gesicht» aus früheren Zeiten: Terry Sawchuck.bild: crimespreehockey Die strikte Regelung wurde ein paar Jahre später modifiziert, sodass sich Goalie Clint Benedict mit seinem neuen, sprich knienden Stil – heute würde man ihn wohl als Butterfly-Goalie bezeichnen – den Übernamen «The Praying Goalie» verdiente. Die Chancen wurden dadurch natürlich grösser, dass ein Torhüter den Puck direkt ins Gesicht abkriegt.
Die Ledermaske von Clint Benedict war mehr Bandage als Maske.bild: sportsthenandnow Nachdem ein Schuss Benedict die Nase brach und die restlichen Gesichtsknochen demolierte, legte er sich 1930 eine Ledermaske zu, um sein Gesicht zu schützen. Doch mit seinem Rückzug aus der NHL im gleichen Jahr verschwand die Maske für ganze 29 Jahre aus der Liga.
Der Japaner Teiji Honma trug bei den Olympischen Winterspielen 1936 eine Baseball-Modell.bild: hockeynothockey.tumblr Im Training benutzte Montreals Jacques Plante bereits eine Gesichtsmaske, als er 1959 in einem Spiel im Gesicht getroffen wurde. Nach der Behandlungspause holte Plante seine Kunststoffmaske. Doch sein Trainer wollte ihn nicht damit nicht spielen lassen. Weil es damals noch keine Ersatztorhüter gab, setzte sich Plante schliesslich durch und beendete mit der Maske (siegreich) das Spiel.
Ein historisches Foto: Jacques Plante trägt das erste Mal eine Maske in der NHL.bild: thesportgallery «Bist du mutig, wenn du ohne Fallschirm aus dem Flugzeug springst?»
Jacques Plante zu seinen Kritikernazquotes Zu Beginn musste sich Plante noch gegen Vorwürfe wehren, ein Feigling zu sein. Jedoch begannen weitere Goalies, sich eine Maske zuzulegen und so begann deren weltweiter Siegeszug.
Die besten Hockey-Masken
Johnny Bower (Datum unbekannt)
Kurt Andersson (1960)
Johnny Bower (1962)
Glenn Hall (ca. 1968)
Geery Cheevers (ca. 1970)
Dunc Wilson (1970)
Ed Giacomin (ca. 1972)
TPete Donnely (ca. 1973)
Dom McLeod (ca. 1973)
Pete Donnely (ca. 1973)
Jim Rutherford (ca. 1973)
Doug Favell (ca.1974)
Dunc Wilson (1974)
Rogie Vachon (ca. 1974)
Ken Brown (ca. 1974)
Dave Dryden (ca. 1975)
Gary Simmons (ca. 1975)
Wayne Stephenson (ca.1975)
Gilles Gratton (1976)
Ed Giacomin (ca. 1976)
Gilles Meloche (ca. 1977)
Mike Liut (ca. 1978)
Doug Favell (ca. 1978)
Ken Dryden (ca. 1979)
Ed Staniowski (ca. 1979)
John Davidson (1979)
Mike Liut (ca. 1980)
Michel Dion (ca. 1980)
Gary Bromley (ca. 1980)
John Davidson (1981)
Rogie Vachon (ca. 1981)
Murray Bannerman (ca. 1983)
Pelle Lindbergh (ca. 1983)
Warren Skorodenski (1984)
Viele der berühmten Goalie-Masken kann man übrigens auch kaufen
Bei wowmasks findest du beispielsweise eine grosse Auswahl.bild: wowmasks
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SCB-Trainer Jussi Tapola hat sich in der hochheiklen Goalie-Frage entschieden: Am Mittwoch steht im Spiel der letzten SCB-Chance gegen Zug Philip Wüthrich erneut von Beginn weg im Tor.
Der SCB hat im Viertelfinal gegen Zug ein Goalieproblem. Die Fangquoten sagen eigentlich alles: 84,78 Prozent für Adam Reideborn, 83,11 Prozent für Philip Wüthrich. Für die Zuger hat Leonardo Genoni 93,17 Prozent der Pucks gehalten. Es wäre eine veritable Sensation, wenn das Team mit 80-Prozent-Goalies die Mannschaft mit dem 90-Prozent-Torhüter aus dem Wettbewerb kippt.
Nein, es zeigt Terry Sawchuck mit Makeup, das überzeichnet zeigen sollte, Verletzungen er sich bisher geholt hatte, aber nicht sein wirkliches Gesicht.
Zwar hatte er sich im laufe der karriere einige verletzungen zugezogen, aber so lädiert sah er dann doch nicht aus.
1969 sah er zB so aus: