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EVZ gegen Lausanne: Das sagen Lino Martschini und Tobias Stephan

Jubel bei Zugs Lino Martschini und Zugs Dario Simion, von links, im dritten Eishockey Playoff-Halbfinalspiel der National League zwischen dem EV Zug und dem Lausanne HC, am Samstag, 30. Maerz 2019, in ...
Der «Kleine» ganz gross: Lino Martschini trifft nun auch in den Playoffs regelmässig.Bild: KEYSTONE

Lino Martschini drückt auf die Euphorie-Bremse: «Wir werden sicher nicht abheben»

Der EV Zug hinterlässt aktuell einen bestechenden Eindruck und führt in der Halbfinalserie gegen Lausanne mit 3:1 Siegen. Zwei Exponenten des Hochs sind Torhüter Tobias Stephan und Stürmer Lino Martschini.
04.04.2019, 09:29
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Dass Stephan ein Top-Goalie ist, steht ausser Frage. Er wurde jedoch noch nie Schweizer Meister, was Kritiker auf den Plan ruft. Diesmal sind die Chancen, diesen Makel zu beheben, so gut wie noch nie, auch weil er selten so frisch gewesen sei in den Playoffs.

«Die Mannschaft macht mir das Leben momentan relativ einfach.»
Tobias Stephan

In der Qualifikation bestritt der 35-Jährige - auch wegen Verletzungen - bloss 36 Partien. Zwischen Viertel- sowie Halbfinal hatte der EVZ zudem zehn Tage Pause, wodurch die Batterien wieder aufgeladen werden konnten.

L’attaquant lausannois Christoph Bertschy, gauche, lutte pour le puck avec le gardien zougois Tobias Stephan, droite, lors du deuxieme match de la demi final de play off du championnat suisse de hocke ...
Sicherer Rückhalt: Tobias Stephan ist derzeit kaum zu bezwingen.Bild: KEYSTONE

Stephan ist mittlerweile seit 120 Minuten ungeschlagen. Die Abwehrquote in der Serie gegen Lausanne beträgt 93,94 Prozent. Er selber nimmt diese Zahlen gelassen. «Es ist nicht immer alles schlecht, wenn es nicht so gut läuft, und es ist nicht alles unglaublich gut, wenn es läuft», sagt Stephan. «Es ist wichtig, in der Mitte zu bleiben. Die Mannschaft macht mir das Leben momentan relativ einfach.»

Am Samstag (beim 5:0) hätten sie eines der besten Spiele der Saison gezeigt, da hätten die meisten einen Shutout gefeiert.« Nicht so am Dienstag: «Da gab es am Ende zwei, drei heisse Situationen. Deshalb bin ich mit meiner Leistung sehr zufrieden.»

«Ich habe noch keinen Bezug zu Lausanne.»
Tobias Stephan

Ist es für ihn eine spezielle Serie, da die Waadtländer sein zukünftiger Arbeitgeber sind? «Für mich macht es keinen grossen Unterschied. Ich habe ja noch keinen Bezug zu Lausanne, ausser dass ich dort ab der nächsten Saison spielen werde. Ich versuche, das zu verdrängen.»

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An Unterstützung mangelt es in Zug definitiv nicht.

Obwohl derzeit wenig für einen Turnaround des LHC spricht, warnt Stephan: «Es ist jedem von uns bewusst, wie schnell es gehen kann. Das Momentum kann immer kippen. Sie sind müde. Das gilt es auszunutzen. Wir müssen sie unter Druck setzen und die Scheibe laufen lassen, dann können wir sie überrennen», gibt er die Marschrichtung für das fünfte Spiel vom Donnerstag vor.

Martschini will noch konstanter werden

Lino Martschini ergänzt: «Wir werden sicher nicht abheben. Wir wissen, was es braucht.» Der flinke Flügelstürmer hat mit fünf Toren und sieben Assists einen grossen Anteil daran, dass die Zuger nur eines von acht Playoff-Spielen verloren haben.

«Ich bin mental stärker geworden.»
Lino Martschini

Zum 2:0 am Donnerstag sagte er: «Je länger die Partie dauerte, desto mehr konnten wir unser Spiel aufziehen. Wir liessen nicht viel zu. Das war sicher wichtig.» Dass Lausanne müde wirkte, führte er auf die gute eigene Arbeit zurück. Wenn man (wie der LHC) lange in der eigenen Zone sei, mache das müde, das wäre auch bei ihnen der Fall. Dermassen viel Druck auszuüben, benötige allerdings harte Arbeit und alle vier Linien.

Die eigenen Fortschritte bezeichnete er als «Prozess, den ich machen wollte und musste. Ich bin mental etwas stärker geworden.» Grossen Einfluss daran hat Trainer Dan Tangnes, der viele Gespräche mit ihm führte und stets hinter ihm stand. «Er liess nicht nach», sagte Martschini. E«s lag aber vor allem an mir, den Schritt zu machen, den Willen zu haben, an mir selber zu arbeiten.»

«Es gibt immer noch Phasen, in denen ich Durchhänger habe.»
Lino Martschini

Martschini ist gerade auch in der Defensivarbeit besser geworden. «Das Verteidigen ist eine Einstellungssache. Es fängt alles in der Defensive an. So komme ich vielleicht schneller zum Puck, bin ich aktiver im Spiel.»

Martschini sieht sich auf einem guten Weg, «aber es gibt immer noch Phasen, in denen ich einen Durchhänger habe.» Deshalb will er noch konstanter werden und den Fokus hinbekommen, «in jedem Einsatz die Leistung abzurufen. Dann hat man einen grossen Schritt gemacht.»

Ein grosser Schritt war auch das 2:0 in Lausanne. Eigentlich können sich die Zuger nur noch selber schlagen, zu offensichtlich sind die Unterschiede der beiden Teams bezüglich der Frische. (abu/sda)

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quelle: keystone / ennio leanza
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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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dunou
04.04.2019 10:16registriert August 2016
Man muss es neidlos anerkennen: Zug macht auf und neben dem Feld im Moment alles richtig. Der Weg zum Meistertitel führt in diesem Jahr und auch in den nächsten Jahren wohl über Zug.
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maylander
04.04.2019 09:51registriert September 2018
Dan Tagnes hat die Mannschaft sehr sorgfältig austariert. Jeder Spieler kann seine Stärken optimal einsetzten.

Lino Martschini ist ein gutes Beispiel dafür, die Taktik und seine Linie sind optimal abgestimmt. Die Leistung von Tagnes ist es, dass nicht nur die Stars eine massgeschneiderte Lösung bekommen, sondern dass sich jeder Spieler wohlfühlt im System.
Der Lohn dafür ist, dass der EVZ sehr viele Torschützen hat und nicht von einzelnen Spielern abhängt.
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goldmandli
04.04.2019 11:14registriert November 2014
Die Kritik an Stephans fehlendem Meistertitel hört man nur aus den Medien. Niemand mit etwas Hockeyverstand nimmt dieses Argument ernst. Kein Goalie, der in den vergangenen 21 Jahren nicht zur richtigen Zeit beim scb, hcd, zsc oder hcl gespielt hat, wurde Meister...
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