Die Halbfinalqualifikation von Fribourg-Gottéron geriet nach dem 5:2-Auswärtssieg im Rückspiel nicht mehr in Gefahr. Freiburg gewann mit 3:2 auch das zweite Spiel gegen den HC Vitkovice.
Gottéron ging nach 16 Minuten durch Andrej Bykow in Führung und lag nach 25 Minuten und Goals von Yannick Rathgeb und Greg Mauldin bereits 3:1 in Führung. Vor 3780 Zuschauern in der St-Léonard-Halle kam danach keine Spannung mehr auf.
Fribourgs europäischer Grosserfolg steht in keinem Verhältnis zu den Ergebnissen Gottérons in der Schweizer Meisterschaft. In der NLA gewann Fribourg in 30 Runden erst sechs Mal in der regulären Spielzeit. Im Europacup hingegen verlor Fribourg nur eines von zehn Spielen – mit 1:3 in der Gruppenphase beim DEL-Klub München.
Für Meister Bern endete das europäische Abenteuer in Prag. Im zweiten Abschnitt schwammen den zuvor fünf Mal hintereinander siegreichen Bernern die Felle davon: Sparta dominierte dieses zweite Drittel mit 15:4 Torschüssen. Bern leistete sich vier Zweiminutenstrafen und kassierte zwei Gegentore in Unterzahl: Das 0:1 durch Juraj Mikus nach 31 Minuten in einfacher Unterzahl; das 1:3 durch Lukas Pech sogar mit drei gegen fünf Feldspieler.
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In diesem zweiten Abschnitt lief aus Berner Optik (fast) alles schief. Beim 1:2 bugsierte Goalie Leonardo Genoni einen harmlosen Schuss von Miro Forman von neben dem Tor ins eigene Netz. Haarsträubende Fehler verursachten auch das wegweisende dritte Gegentor nur 151 Sekunden später. Marco Müller leistete sich ein Stockfoul in der offensiven Zone, Maxim Noreau befreite wenig später den Puck wenig bedrängt über das Plexiglas, und während der daraus resultierenden doppelten Unterzahl missriet auch noch eine simple Befreiung aus der Abwehrzone hinaus.
Im Schlussabschnitt erwies sich Bern nicht mehr zu einer Reaktion in der Lage – im Gegenteil: Mit einem Mann mehr auf dem Eis kassierte der SCB auch noch einen Shorthander. Reagiert hatte der Meister, der bloss zu 15 Schüssen während der gesamten Partie kam, einzig auf den ersten Gegentreffer. Tristan Scherwey glich nur 39 Sekunden nach dem ersten Gegentor aus.
Eine bittere Schlappe setzte es für die ZSC Lions in Schweden ab. Nach dem torlosen Hinspiel verspielten die ZSC Lions bei den Växjö Lakers eine 2:0-Führung und schieden mit 2:3 Toren aus. 32 Minuten lang sah es für die ZSC Lions äusserst vielversprechend aus. Patrick Geering brachte die Lions in der 11. Minute in Führung. Nach 17 Minuten degradierte Robert Nilsson die schwedischen Verteidiger zu Slalomstangen und erhöhte auf 2:0.
Die ZSC Lions spielten abgeklärt. Sie dominierten. Aber sie liessen sich in der zweiten Spielhälfte düpieren. Zuerst war da ein Nachlassen. Das Team von Coach Hans Wallson wirkte plötzlich nicht mehr souverän, sondern nonchalant und überheblich. 210 Sekunden vor Schluss kassierten die Zürcher das 2:3.
Nebst dem temporären Nachlassen während des zweiten Drittels kosteten Undiszipliniertheiten die ZSC Lions das Weiterkommen. Die Zürcher kassierten das erste und das dritte Gegentor jeweils in Unterzahl. Die Zürcher leisteten sich sieben Zweiminutenstrafen. «Das sind viel zu viele Strafen», stellte auch Coach Hans Wallson fest, «so gewinnt man auf internationalem Niveau keine Spiele. Dass es uns nicht gelang, die gute Ausgangslage zu nutzen, ist äusserst enttäuschend.» (ram/sda)
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Fribourg-Gottéron - Vitkovice Ostrava 3:2 (2:1, 1:0, 0:1)
3780 Zuschauer. - SR Ansons/Bauer (LAT/GER), Borga/Kovacs (SUI).
Tore: 17. (16:12) Bykow (Sprunger, Birner) 1:0. 17. (16:42) Yan Stastny (Zdrahal, Puzic) 1:1. 20. (19:40) Rathgeb (Bykow, Sprunger) 2:1. 25. Mauldin (Sprunger, Bykow/Ausschluss Roman) 3:1. 51. Nemec (Kafka) 3:2.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron, 3mal 2 Minuten gegen Vitkovice Ostrava.
Fribourg-Gottéron: Benjamin Conz; Stalder, Leeger; Rathgeb, Picard; Kienzle, Marc Abplanalp; Chavaillaz; John Fritsche, Rivera, Caryl Neuenschwander; Sprunger, Bykow, Birner; Mauldin, Flavio Schmutz, Mottet; Robin Fuchs, Chiquet, Neukom.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Cervenka (krank), Loichat, Ritola, Schilt und Maret (alle verletzt).
Sparta Prag - Bern 4:1 (0:0, 3:1, 1:0)
6073 Zuschauer. - SR Holm/Nord (SWE), Ondracek/Suchanek (CZE).
Tore: 31. (30:50) Mikus (Vrana/Ausschluss Arcobello) 1:0. 32. (31:29) Scherwey (Luca Hischier, Martin Plüss) 1:1. 36. Forman (Kumstat, Pech) 2:1. 38. Pech (Jaroslav Hlinka, Vrana/Ausschlüsse Marco Müller, Noreau) 3:1. 49. Kumstat (Pech/Ausschluss Piskacek!) 4:1.
Strafen: 7mal 2 Minuten gegen Sparta Prag, 8mal 2 plus 5 Minuten (Scherwey) plus Matchstrafe (Scherwey) gegen Bern.
Bern: Genoni; Blum, Untersander; Beat Gerber, Noreau; Krueger, Jobin; Andersson, Kamerzin; Simon Moser, Arcobello, Ruefenacht; Scherwey, Luca Hischier, Martin Plüss; Lasch, Bodenmann, Ebbett; Alain Berger, Reichert, Marco Müller.
Bemerkungen: Bern ohne Macenauer (verletzt) und Gian-Andrea Randegger (krank). - Pfostenschuss Bodenmann (10.).
Växjö Lakers - ZSC Lions 3:2 (0:2, 2:0, 1:0)
1502 Zuschauer. - SR Hejduk/Pesina (CZE).
Tore: 11. Geering (Blindenbacher, Nilsson) 0:1. 18. Nilsson (Roman Wick, Rundblad/Ausschluss Leino) 0:2. 33. Robert Rosén (Leino, Netterberg/Ausschluss Siegenthaler) 1:2. 38. Calle Rosén (Holm, Wisten) 2:2. 57. Calle Rosén (Cory Murphy, Robert Rosén/Ausschluss Künzle) 3:2.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Växjö Lakers, 7mal 2 plus 10 Minuten (Künzle) gegen ZSC Lions.
ZSC Lions: Flüeler; Blindenbacher, Siegenthaler; Geering, Rundblad; Seger, Samuel Guerra; Phil Baltisberger, Marti; Kenins, Thoresen, Sjögren; Roman Wick, Schäppi, Nilsson; Künzle, Herzog, Suter; Trachsler, Chris Baltisberger, Cunti.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Shannon und Patrik Bärtschi (beide verletzt). - Timeout Växjö Lakers (56.).