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Nein, eine Überraschung ist es nicht. Gestern sind vor dem Einrücken ins Nati-Trainingslager für den Deutschland-Cup nochmals vier Absagen auf den Tisch von Interimstrainer John Fust geflattert. Die verletzten Fabrice Herzog, Thomas Rüfenacht, Dominik Schlumpf und Ramon Untersander müssen passen. Nachnominiert wurden die Verteidiger Phil Baltisberger, Alessandro Chiesa, Lukas Frick, Larri Leeger plus die Stürmer Dominic Lammer und Julian Walker.
Damit umfasst das Nationalteam für die Partien gegen Deutschland (Freitag), die USA (Samstag) und die Slowakei (Sonntag) nun 24 Spieler, darunter sechs Neulinge. Mal wieder ... Letzte Saison wurden über 60 verschiedene Spieler aufgeboten. Die Nationalmannschaft verkommt zu einem Jekami.
Die Gründe sind vielfältig: Die absoluten Leistungsträger der Nati spielen in der NHL und sind mitten in der Saison unabkömmlich. Für den grossen Rest stellt sich immer wieder die Frage, ob man sich für die sportlich uninteressanten Turniere wie den Deutschland-Cup, die Arosa Challenge oder den Slovakia Cup überhaupt zur Verfügung stellen will.
Ein paar freie Tage können natürlich verlockender sein als ein paar Testspiele vor halbleeren Rängen. Und oft haben gar die Klubs das letzte Wort, welche Spieler der Naticoach im November, Dezember und Februar aufbieten darf und welche nicht. Meister Davos stellt für den Deutschland-Cup beispielsweise als einziges Spitzenteam – daneben noch Biel und die SCL Tigers – keinen Spieler für den Deutschland-Cup ab.
Die folgende Statistik überrascht deshalb nur bedingt, obwohl es sich fast unglaublich liest: 44,4 Prozent aller in der NLA aktiven Schweizer haben mittlerweile schon mindestens ein Spiel für die Nati absolviert. Kommen die sechs Debütanten am Deutschland-Cup zu ihrem ersten Länderspiel sind es gar 46,6 Prozent. Es leuchtet jedem ein: Für eine Leistungskultur ist dies alles andere als förderlich.
Krass der Vergleich zum Fussball: In der Super League spielen wegen der fehlenden Ausländerbeschränkung mit 134 nur rund halb so viele Schweizer, von denen aber erst 20 in der A-Nati zum Einsatz kamen. Das entspricht einem Anteil von knapp 15 Prozent.
In der Super League stellen zwei Klubs (GC und Thun) keinen und drei Vereine (Luzern, Lugano und Vaduz) nur einen aktuellen oder ehemaligen Natispieler. Krösus ist mal wieder der FC Basel: Vier (Embolo, Lang, Degen, Zuffi) der zehn Schweizer im Kader sind schon mal im Nationalteam zum Einsatz gekommen.
Mit einem Natispieler-Anteil von 40 Prozent liegt der FCB etwa auf der Höhe des EHC Biel, das in der National League A knapp über dem Strich liegen würde. Spitzenreiter in der NLA ist der SC Bern: 15 von 20 Schweizern haben bereits im Nati-Dress gespielt. Dahinter folgen der HC Lugano und die ZSC Lions.