– Während aus Berner Sicht der Qualifikationssieg nur noch eine Frage der Zeit zu sein scheint, plagen Lausanne ganz andere Sorgen. Die Waadtländer brauchen dringend Punkte, um im Strichkampf den Druck auf Genf und Langnau aufrecht zu erhalten. Mit dem Selbstverständnis eines Leaders startet der SCB dann auch in die Partie. Bereits nach drei Minuten setzt sich Untersander auf der linken Seite durch, bedient André Heim – und dieser schiesst die Gäste zur frühen Führung.
– Lausanne lässt sich durch diesen frühen Rückstand jedoch nicht entmutigen und wird von Minute zu Minute stärker. In der 12. Minute belohnen sich die Gastgeber für die Leistungssteigerung und kommen durch Florian Conz zum Ausgleich. Kurz darauf schwächen sich die Berner selber – Andersson muss für zwei Minuten vom Eis. Lausanne nimmt den Schwung des Ausgleichstreffers in das Powerplay mit und geht nach einer Viertelstunde durch Froidevaux erstmals in Führung.
– Bern startet fulminant in das Mitteldrittel und drückt sogleich auf den Ausgleich. Weil Lausanne mit zwei Strafen gehörig Schützenhilfe leistet, ist dieser nach wenigen Minuten auch Tatsache. Untersander steht am Ende einer wunderbaren Kombination und netzt in der 25. Minute zum 2:2 ein. Darauf entwickelt sich ein spannendes Mitteldrittel – Lausanne vermag dem spielerisch überlegenen Leader mit viel Kampfbereitschaft durchaus Paroli zu bieten. In der 39. Minute befindet sich der SCB gedanklich bereits in der Kabine und wird von Lausanne sogleich bestraft. Vermin zieht an Freund und Feind vorbei, legt auf für Antonietti und dieser bringt die Heimmannschaft zum zweiten Mal in Führung.
– Doch erneut lässt die Berner Reaktion nicht lange auf sich warten: In der 46. Minute stellt Mark Arcobello mit dem Treffer zum 3:3 alles wieder auf Anfang. In einem munteren Schlussdrittel mit zahlreichen Chancen deuten lange Zeit alle Zeichen auf eine Verlängerung hin, doch Lausanne hat da entschieden etwas dagegen. In der 58. Minute trifft Schelling zur erneuten Führung – und diesmal lässt sich das Heimteam die drei Punkte nicht mehr nehmen. Acht Sekunden vor Spielende macht Danielsson endgültig den Deckel drauf und sichert Lausanne in diesem kapitalen Spiel den Sieg.
– Frei von jeglichen Strichkampf-Sorgen empfängt Biel die SCL Tigers, die drei Punkte hinter dem rettenden achten Rang platziert sind. Nach einem engagierten Start beider Seiten muss in der 7. Minute Elo Eero aufgrund eines Stockschlages vom Eis – und die Bieler nutzen die Überzahlsituation eiskalt aus. Marco Pedretti bringt die Heimmannschaft in Führung. Nach einem veritablen Strafenfestival bietet sich Biel in doppelter Überzahl die Chance auf den zweiten Treffer – doch der Gastgeber bleibt im Powerplay äusserst ungefährlich. Vielmehr ist es die Gästemannschaft, die nach einem gewonnenen Bully durch Elo Eero zwei Minuten vor dem Ende des ersten Drittels zum Ausgleich kommt.
– Es dauert nicht lange, bis Biel im Mitteldrittel die Führung wiederherstellt. Der Gastgeber profitiert dabei von einem Geschenk von Langnau: Berger spielt die Scheibe vor das eigene Tor, doch Fabian Lüthi riecht den Braten. Er reagiert schneller als die Hintermannschaft der Tigers und versenkt den Puck souverän in den Maschen. Es bleibt der einzige Treffer im zweiten Durchgang – Biel führt vor dem Schlussdrittel mit 2:1.
– Langnau versucht im Schlussdrittel nochmals alles und drückt auf den Ausgleichstreffer, muss sich Biel letztendlich jedoch geschlagen geben. Mit dem Schlusspfiff trifft Toni Rajala zum 3:1-Endstand ins leere Tor. Die SCL Tigers (58 Punkte) verpassen es somit, am Strich zu Servette (61) und Freiburg (62) aufzuschliessen. Nach vier Siegen hintereinander verlieren die Emmentaler erstmals wieder.
– Nach einer munteren Auftaktphase in der Bossard Arena mit Chancen auf beiden Seiten übernimmt der EVZ zunehmend das Spieldiktat und belohnt sich dafür in der 9. Minute mit dem Führungstreffer. Raphael Diaz trifft von der blauen Linie ins Glück – Lukas Flüeler macht bei verdeckter Sicht gar keine gute Figur und lässt sich zwischen den Beinschonern erwischen. In der Folge flacht die Partie etwas ab – und so mancher Zuschauer und Spieler wird sich wohl bereits mit dem knappen Rückstand zur ersten Pause abgefunden haben. Doch Reto Suri hat da etwas einzuwenden: Nach einer vergebenen Grosschance durch Martschini kommt Suri zum Abschluss – und die Scheibe kullert an Flüeler vorbei ins Tor. Erneut wirkt der Zürcher Keeper nicht wirklich souverän.
– Das zweite Drittel beginnt für den ZSC ähnlich schlecht, wie das erste aufgehört hat. In Überzahl setzt David McIntyre zum Alleingang an – und versenkt die Scheibe problemlos im Netz. Flüeler lässt sich wieder zwischen den Beinschonern erwischen und wird darauf durch Schlegel ersetzt. Wenig später muss dann jedoch erstmals ein Zuger vom Eis – und die Zürcher beweisen, dass auch sie Powerplay können. Pius Suter lenkt im Slot entscheidend ab und bringt die Gästemannschaft in der 25. Minute auf 1:3 heran. Der ZSC zeigt sich in der Folge wie verwandelt und drückt auf den Anschlusstreffer – im Mitteldrittel fallen jedoch keine Tore mehr.
– Die Geschichte des Schlussdrittel ist schnell erzählt: Die ZSC Lions vermögen die notwendigen Kräfte für die Aufholjagd nicht mehr zu mobilisieren, Zug bringt den Vorsprung mühelos über die Zeit und gewinnt mit 3:1. Während die Zuger somit auf den zweiten Rang vorrücken, zieht es die Zürcher immer stärker in Richtung Strich. Zug siegt somit auch im siebenten Heimspiel im Jahr 2018.
Lausanne – Bern 5:3 (2:1, 1:1, 2:1)
6547 Zuschauer. - SR Hebeisen/Wiegand, Bürgi/Progin. -
Tore: 3. Heim (Untersander) 0:1. 11. Conz 1:1. 14. Froidevaux (Junland/Ausschluss Andersson) 2:1. 25. Untersander (Raymond/Ausschlüsse Gernat, Schelling) 2:2. 39. Antonietti (Vermin) 3:2. 46. Arcobello (Ebbett, Bodenmann) 3:3. 58. Schelling (Froidevaux) 4:3. 60. (59:57) Danielsson 5:3 (ins leere Tor). -
Strafen: je 4mal 2 Minuten. - PostFinance-Topskorer: Jeffrey; Ebbett.
Lausanne: Huet; Junland, Borlat; Genazzi, Gernat; Schelling, Frick; Nodari, Fischer; Zangger, Jeffrey, Danielsson; Antonietti, Vermin, Herren; Ryser, Froidevaux, Conz; Kneubuehler, Miéville, In-Albon.
Bern: Genoni; Untersander, Blum; Andersson, Gerber; Kamerzin, Krueger; Burren; Bodenmann, Arcobello, Kämpf; Hischier, Haas, Scherwey; Berger, Ebbett, Raymond; Meyer, Heim, Randegger.
Bemerkungen: Lausanne ohne Trutmann, Walsky (beide verletzt) und Pesonen (überzähliger Ausländer), Bern ohne Moser, Noreau, Pyörälä (alle verletzt) und Ruefenacht (krank). - Timeout Bern (59.).
Biel – SCL Tigers 3:1 (1:1, 1:0, 1:0)
5496 Zuschauer. - SR Dipietro/Stricker, Abegglen/Fluri. -
Tore: 8. Pedretti (Pouliot, Earl/Ausschluss Elo) 1:0. 18. Elo (Albrecht/Ausschluss Gustafsson!) 1:1. 26. Lüthi 2:1. 60. (59:59) Rajala 3:1 (ins leere Tor). -
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Biel, 7mal 2 plus 5 Minuten (Gustafsson) plus Spieldauer (Gustafsson) gegen SCL Tigers. - PostFinance-Topskorer: Pouliot; Elo.
Biel: Paupe; Jecker, Lofquist; Fey, Kreis; Dufner, Maurer; Steiner; Pedretti, Pouliot, Rajala; Earl, Fuchs, Nussbaumer, Lüthi, Diem, Schmutz; Joggi, Sutter, Wetzel; Petrig.SCL
Tigers: Ciaccio; Zryd, Seydoux; Lardi, Erni; Randegger, Barker; Huguenin; Thuresson, Gagnon, Dostoinow; Elo, Gustafsson, Nils Berger; Kuonen, Pascal Berger, Neukom; Peter, Albrecht, Gerber; Rüegsegger.
Bemerkungen: Biel ohne Hiller (krank), Forster (gesperrt), Tschantré, Neuenschwander (beide verletzt) und Micflikier (überzähliger Ausländer), SCL Tigers ohne Stettler, Nüssli, Erkinjuntti (alle verletzt), Himelfarb (überzähliger Ausländer) und Blaser (gesperrt). - Timeout SCL Tigers (60.).
Zug – ZSC Lions 3:1 (2:0, 1:1, 0:0)
6762 Zuschauer. - SR Massy/Mollard, Castelli/Gnemmi. -
Tore: 9. Diaz (Klingberg, McIntyre) 1:0. 19. Suri (McIntyre, Martschini) 2:0. 23. McIntyre (Stalberg/Ausschluss Pettersson) 3:0 (Eigentor Klein). 25. Suter (Geering/Ausschluss Schlumpf) 3:1. -
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Zug, 2mal 2 Minuten gegen die ZSC Lions. - PostFinance-Topskorer: Stalberg; Pettersson.
Zug: Stephan; Diaz, Morant; Thiry, Alatalo; Schlumpf, Leeger; Helbling, Geisser; Klingberg, McIntyre, Suri; Martschini, Holden, Stalberg; Lammer, Diem, Senteler; Schnyder, Kast, Haberstich.
ZSC Lions: Flüeler/Schlegel (ab 23.); Sutter, Geering; Klein, Phil Baltisberger; Seger, Guerra; Pettersson, Suter, Herzog; Künzle, Vey, Wick; Chris Baltisberger, Schäppi, Kenins; Hinterkircher, Prassl, Bachofner; Pestoni; Pelletier.
Bemerkungen: Zug ohne Zehnder (krank), Roe und Grossmann. ZSC Lions ohne Blindenbacher, Karrer, Korpikoski, Marti, Nilsson, Sjögren und Shore (alle verletzt). - Pfosten-/Lattenschüsse: 7. Senteler, 19. Martschini. - 34. Tor von Klein wegen Offside aberkannt. - ZSC ab 58:00 ohne Goalie. (sda)
(jsc)