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HC Davos: Am Mittwoch wird entschieden, ob Christian Wohlwend bleibt

Der Davoser Head Coach Christian Wohlwend hinter der Bande, im Eishockey-Qualifikationsspiel der National League zwischen dem HC Davos und dem EHC Biel, am Dienstag, 29. November 2022, im Eisstadion i ...
Der HC Davos und die grosse Frage: Was passiert mit Christian Wohlwend?Bild: keystone
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Bleibt er oder fliegt er? Am Mittwoch klärt der HC Davos die Wohlwend-Frage

Im grossen Hockey-Alpendrama «Freuden und Leiden eines ungeliebten Bergtrainers» folgt am Mittwoch pünktlich um 08:00 Uhr der letzte Akt. Der HCD-Verwaltungsrat entscheidet über das Schicksal von Trainer Christian Wohlwend.
09.01.2023, 19:1009.01.2023, 19:40
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HCD-Präsident Gaudenz Domenig hat schon vor einiger Zeit einen Trainer-Entscheid «Mitte Januar» in Aussicht gestellt. Nun wird er konkret: «Wir werden am Mittwoch entscheiden.»

James Last hat einst mit seinem 40-köpfigen Orchester eine wunderschön-romantische Melodie geigen lassen: «Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung.»

So tönt das:

Für HCD-Christian Wohlwend passt diese Melodie. Am Mittwochmorgen um 07:00 Uhr wird seine Welt noch in Ordnung sein. Aber wird sie es später an diesem Tag auch noch sein?

Er ist am Mittwoch um 08:00 Uhr Uhr ins HCD-Büro zu einer Sitzung aufgeboten. Und wie ja sein Präsident bereits erklärt hat, wird entschieden, wie es nun weitergehen wird.

HCD Praesident Gaudenz F. Domenig, aufgenommen vor dem Viertelfinale des Swiss Ice Hockey Cup zwischen dem HC Davos und den Rapperswil-Jona Lakers, am Dienstag, 27. November 2018, in der Vaillant Aren ...
HCD-Präsident Gaudenz Domenig.Bild: KEYSTONE

Wie dieser Entscheid ausfallen wird, darf der Vorsitzende natürlich nicht schon jetzt verraten. Er sagt, es gebe eigentlich Einigkeit und wegen dieses Entscheides werde es kaum zu Rücktritten im Verwaltungsrat kommen.

Die Ankündigung des Datums und der Uhrzeit heizt die HCD-Gerüchteküche an. Drei Entscheidungen sind am Mittwoch um 8 Uhr möglich.

  • Variante Alpenromantik: Der Vertrag des sportlich erfolgreichen Trainers wird um eine fünfte Saison verlängert.
  • Variante Alpenbusiness: Der Vertrag wird nicht mehr verlängert, Christian Wohlwend muss Ende Saison gehen.
  • Variante Alpendrama. Der Vertrag wird per sofort aufgelöst und Christian Wohlwend ist schon am Donnerstag nicht mehr HCD.

Der Chronist hat sich bei seinen HCD-Gewährsleuten erkundigt, welcher Entscheid zu erwarten ist. Und ist doch ein wenig überrascht. Die Variante «Alpenromantik» wird als sehr unwahrscheinlich erachtet. Sogar die Variante «Alpenbusiness», also die Ankündigung, dass das vierjährige Arbeitsverhältnis per Ende Saison mit dem Trainer beendet wird, halten längst nicht alle für die wahrscheinlichste.

Es gibt bestens unterrichtete HCD-Gewährsleute, die nicht überrascht wären, wenn es zum «Alpendrama» kommt. Also zur sofortigen Freistellung. Dazu passt der frühe Termin. Trainer bekommen den Marschbefehlt in der Regel in den Morgenstunden. Dann bleibt dem Sportchef Zeit, aus seinem Büro in die Kabine zu eilen und die Neuigkeit der Mannschaft und den Medien zu verkünden. Die meisten Medienschaffenden pflegen in der Regel bis 09:00 Uhr zu schlafen.

Die Variante «Alpendrama» wäre für Christian Wohlwend wahrlich bitter und unverdient. Er hält den HCD sportlich in der Spur. Es ist keineswegs sicher, dass ein neuer Trainer sportlich besser sein wird. Und wenn sein temperamentvolles Wesen nicht in das Umfeld des hochalpinen Sportkapitalismus passen sollte, dann wäre das bei einem Unternehmen wie dem HCD, das letztlich in der Unterhaltungsbranche tätig ist, doch einigermassen überraschend. Und kommen denn die kantigsten Kerle nicht sehr oft von den Bergen herab? Eben.

So oder so gibt es für Christian Wohlwend am Mittwoch noch weitere Aufregung. Um 09:00 Uhr hat er bereits den nächsten Termin im Dorf. Bei seinem Zahnarzt.

Um 08:00 Uhr den Job verloren und um 09:00 Uhr bereits bei Zahnarzt. Das wäre zumindest eine spektakuläre, filmreife Schlussszene in diesem Alpen-Hockeydrama.

Falls es tatsächlich soweit kommen sollte, ist es die edle Aufgabe von Nationaltrainer Patrick Fischer, seinem Freund die Türen für eine Rückkehr zum Verband zu öffnen. Im Rahmen der WM 2026 in Zürich in Fribourg gibt es sicherlich viel Arbeit zu erledigen und ein Posten wie «Verantwortlicher für alle Junioren-Nationalteams» wäre dem erfolgreichen ehemaligen U20-Nationaltrainer sozusagen auf den Leib geschneidert.

Affaire à suivre.

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36 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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banda69
09.01.2023 20:40registriert Januar 2020
Um 08:00 Uhr den Job verloren und um 09:00 Uhr bereits bei Zahnarzt.

😂🙈 Danke für diesen Satz.
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sansibar
09.01.2023 20:57registriert März 2014
Obwohl ich nicht besonders viel von ihm halte, wäre Variante „Drama“ für mich nicht wirklich nachvollziehbar.
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Jekyll & Hyde
10.01.2023 07:07registriert Januar 2017
Eigentlich ist wohl auch ihm klar das es er gehen muss. Den wenn man ihn behalten wollen würde, hätte man schon längst verlängert
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