HCD-Präsident Gaudenz Domenig hat schon vor einiger Zeit einen Trainer-Entscheid «Mitte Januar» in Aussicht gestellt. Nun wird er konkret: «Wir werden am Mittwoch entscheiden.»
James Last hat einst mit seinem 40-köpfigen Orchester eine wunderschön-romantische Melodie geigen lassen: «Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung.»
Für HCD-Christian Wohlwend passt diese Melodie. Am Mittwochmorgen um 07:00 Uhr wird seine Welt noch in Ordnung sein. Aber wird sie es später an diesem Tag auch noch sein?
Er ist am Mittwoch um 08:00 Uhr Uhr ins HCD-Büro zu einer Sitzung aufgeboten. Und wie ja sein Präsident bereits erklärt hat, wird entschieden, wie es nun weitergehen wird.
Wie dieser Entscheid ausfallen wird, darf der Vorsitzende natürlich nicht schon jetzt verraten. Er sagt, es gebe eigentlich Einigkeit und wegen dieses Entscheides werde es kaum zu Rücktritten im Verwaltungsrat kommen.
Die Ankündigung des Datums und der Uhrzeit heizt die HCD-Gerüchteküche an. Drei Entscheidungen sind am Mittwoch um 8 Uhr möglich.
Der Chronist hat sich bei seinen HCD-Gewährsleuten erkundigt, welcher Entscheid zu erwarten ist. Und ist doch ein wenig überrascht. Die Variante «Alpenromantik» wird als sehr unwahrscheinlich erachtet. Sogar die Variante «Alpenbusiness», also die Ankündigung, dass das vierjährige Arbeitsverhältnis per Ende Saison mit dem Trainer beendet wird, halten längst nicht alle für die wahrscheinlichste.
Es gibt bestens unterrichtete HCD-Gewährsleute, die nicht überrascht wären, wenn es zum «Alpendrama» kommt. Also zur sofortigen Freistellung. Dazu passt der frühe Termin. Trainer bekommen den Marschbefehlt in der Regel in den Morgenstunden. Dann bleibt dem Sportchef Zeit, aus seinem Büro in die Kabine zu eilen und die Neuigkeit der Mannschaft und den Medien zu verkünden. Die meisten Medienschaffenden pflegen in der Regel bis 09:00 Uhr zu schlafen.
Die Variante «Alpendrama» wäre für Christian Wohlwend wahrlich bitter und unverdient. Er hält den HCD sportlich in der Spur. Es ist keineswegs sicher, dass ein neuer Trainer sportlich besser sein wird. Und wenn sein temperamentvolles Wesen nicht in das Umfeld des hochalpinen Sportkapitalismus passen sollte, dann wäre das bei einem Unternehmen wie dem HCD, das letztlich in der Unterhaltungsbranche tätig ist, doch einigermassen überraschend. Und kommen denn die kantigsten Kerle nicht sehr oft von den Bergen herab? Eben.
So oder so gibt es für Christian Wohlwend am Mittwoch noch weitere Aufregung. Um 09:00 Uhr hat er bereits den nächsten Termin im Dorf. Bei seinem Zahnarzt.
Um 08:00 Uhr den Job verloren und um 09:00 Uhr bereits bei Zahnarzt. Das wäre zumindest eine spektakuläre, filmreife Schlussszene in diesem Alpen-Hockeydrama.
Falls es tatsächlich soweit kommen sollte, ist es die edle Aufgabe von Nationaltrainer Patrick Fischer, seinem Freund die Türen für eine Rückkehr zum Verband zu öffnen. Im Rahmen der WM 2026 in Zürich in Fribourg gibt es sicherlich viel Arbeit zu erledigen und ein Posten wie «Verantwortlicher für alle Junioren-Nationalteams» wäre dem erfolgreichen ehemaligen U20-Nationaltrainer sozusagen auf den Leib geschneidert.
Affaire à suivre.
😂🙈 Danke für diesen Satz.