Ist Garth Snow, der General Manager der New York Islanders, klüger als Nationaltrainer Patrick Fischer? Wir sollten es nicht ausschliessen. Er hat Yannick Rathgeb nicht nur einen Zweijahresvertrag gegeben. Darüber hinaus bezahlt er dem Langenthaler auch das für einen Neuling nach Gesamtarbeitsvertrag zulässige Maximalsalär von 832'500 Dollar plus 92'500 Dollar Handgeld jährlich. Yannick Rathgeb kann also in zwei Jahren maximal 1,85 Millionen Dollar verdienen. Gut 50 Prozent davon verliert er allerdings durch Steuern.
So viel wird er aber mit ziemlicher Sicherheit nicht kassieren. Der Gesamtarbeitsvertrag schreibt vor, dass der Einstiegskontrakt ein Zweiwegvertrag zu sein hat. Muss Yannick Rathgeb ins Farmteam, schrumpft sein Salär auf 70'000 Dollar pro Saison plus 92'500 Franken Handgeld jährlich. Wenn er in der AHL und in der NHL spielt, wird das Salär pro Spiel- und Trainingstage in er jeweiligen Liga hochgerechnet.
Garth Snow hat sich bei dieser Verpflichtung etwas gedacht. Viermal waren Vertreter der Islanders diese Saison in der Schweiz, um Yannick Rathgeb zu beobachten. Das Urteil ist eindeutig: ein talentierter «Schillerfalter» mit erstaunlicher Schusskraft und Spielintelligenz und defensiven Mängeln. Defensivspiel kann einer im Alter von 22 Jahren noch lernen. Talent ist hingegen eine Gabe der Hockeygötter. Die Islanders trauen Yannick Rathgeb zu, dass er nach einer Lernphase in der AHL dazu in der Lage ist, in der NHL im Powerplay eine wichtige Rolle zu spielen.
Nur für die Nationalmannschaft war er noch nie gut genug für eine WM oder ein olympisches Turnier. Unsere Nationalmannschaft ist im Powerplay miserabel.
Yannick Rathgeb spielte zwei Jahre lang (2013 bis 2015) auf höchster nordamerikanischer Juniorenstufe und kehrte im Frühjahr 2015 in die NLA zurück. Auf Anraten seines Agenten Andy Rufener entschied er sich nicht für das beste finanzielle Angebot. Sondern für die beste Möglichkeit zur sportlichen Weiterentwicklung: Bei Gottéron hat er die Chance bekommen, die erste spielerische Geige zu spielen. Er hat in den drei Jahren bei diesem Klub nacheinander in der Qualifikation 27, 34 und 28 Skorerpunkte gebucht.
Die Chancen stehen gut, dass er sich in den zwei Jahren bei den Islanders zu einem NHL-Stammverteidiger entwickelt. Und dann wird im Sommer 2020 der erste Millionenvertrag fällig.