SC Bern-Stürmer Thomas Rüfenacht kassierte im Spiel gegen Zug (3:4) in der 53. Minute einen Restausschluss (5 Minuten) wegen eines Checks von hinten.
Der Schiedsrichter entscheidet nur noch auf fünf Minuten und Restausschluss (Spieldauer-Disziplinarstrafe). Ob es sich um eine Match-handelt, liegt nicht mehr in der Verantwortung des Schiedsrichters. Diese Entscheidung fällt Einzelrichter Reto Steinmann am nächsten Tag.
Eine Matchstrafe hat automatisch mindestens eine Sperre zur Folge. Der Schiedsrichter muss nur Entscheide fällen, die das Spiel betreffen. Die Verantwortung für das, was darüber hinaus geht, ist an eine Instanz (den Einzelrichter) delegiert, die in aller Ruhe und nicht in der Hektik des Spiels entscheiden kann.
So hat Reto Steinmann nun ein sogennantes «Upgrade» vorgenommen und den Restausschluss von Thomas Rüfenacht als Matchstrafe mit einer automatischen Spielsperre taxiert. Der Entscheid ist richtig.
Die Sperre handelte sich der SCB-Nationalstürmer zwar mit einer «Goon-Aktion» (Goon=Raubold) ein und er hat in der Nationalliga bereits vier Saisons mit mehr als hundert Strafminuten hinter sich (06/07 Visp, 08/09 Lausanne in der NLB, 10/11 und 11/12 mit Zug).
Wenn dich die Team Kollegen begrüssen mit "der Thomas Rüfenacht des Tischtennis" :)
— Manuel Winterberger (@Winterberger) 10. Oktober 2014
Aber ein echter «Goon» oder gar ein schmutziger Spieler ist Thomas Rüfenacht nicht. Vielmehr ist er ein rauer, bissiger Stürmer mit einem enormen Siegeswillen, leicht zu coachen und auch dazu in der Lage, einen taktischen Auftrag umzusetzen. In Lugano reifte er in den letzten zwei Jahren zum Nationalstürmer und zuletzt auch zum WM-Spieler. Beim SCB ist er aktuell mit 6 Punkten drittbester Schweizer Stürmer.
Der Ausraster im Spiel gegen Zug ist ein Hinweis auf die wachsende Nervosität beim SC Bern. Für diese Saison gilt sozusagen: Sag mir, wie böse Thomas Ruefenacht ist und ich sage Dir, wie gross Hektik, Verunsicherung und Nervosität rund um SCB-Trainer Guy Boucher sind.