Ville Peltonen ist stark genug, um sich neben Kari Jalonen zu behaupten. Weil er eine charismatische Persönlichkeit ist und sich bereits als Spieler grossen Respekt verschafft hat. Mit Peltonen hat Jalonen den SC Bern vergangene Saison zur Titelverteidigung geführt und die laufende Saison dominieren die Berner nach Belieben.
Ende Saison verlässt Ville Peltonen den SCB und wird für zwei Jahre Cheftrainer in Lausanne (sofern er nicht vor Ablauf des Zweijahresvertrages gefeuert wird). Der Assistenten-Job in Bern muss also neu besetzt werden. Es ist wahrscheinlich einer der schwierigsten Jobs der Hockeywelt. Weil der Chef so fordernd ist.
Ehemalige Weggefährten von Kari Jalonen erzählen in Helsinki, warum der Job so schwierig ist. «Du musst am Morgen spätestens um 7 Uhr in der Arena sein und du darfst erst nach Hause gehen, wenn auch er nach Hause gegangen ist.» Das Problem sei, dass man nie sicher sein könne, ob Jalonen wirklich nach Hause gegangen sei. «Es geht einfach. Aber vielleicht geht er nur einen Kaffee trinken und kommt zurück – wehe, wenn du dann schon nach Hause gegangen bist.»
Der maximale Anspruch auf Professionalität ist die eine Seite. Die andere ist die diplomatische Herausforderung. Einer, der schon mit Kari Jalonen gearbeitet hat, sagt es in Helsinki so: «Eigentlich ist es undenkbar, ihm zu widersprechen. Und doch erwartet er, dass du auch eine Meinung hast. Aber du solltest diese erst dann sagen, wenn er dich danach fragt.»
Die Schwierigkeit, den himmelhohen Ansprüchen zu genügen, erklärt den Erfolg von Kari Jalonen. Wer mit dem Besten der Branche arbeiten will, muss eben den Ansprüchen des Besten genügen und selber auch einer der Besten sein.