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Pascal Müller sagt, er wolle den Trainerentscheid bis Ende Juni haben. Klotens tüchtiger Sportchef hat einen klaren Auftrag: ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis. Will heissen: hohe Kompetenz, tiefer Lohn. Damit ist auch klar: Schweizer Trainer sind in der Poleposition. Denn ausländische Trainer sind zu teuer – sie kosten in der Regel doppelt so viel wie Schweizer. Weil für sie die Quellensteuer bezahlt werden muss. Auch Kosten für die Reise, für den Familiennachzug, die Schulung der Kinder in teuren Privatinstituten, Wohnung und Auto fallen in der Regel an.
Und da Klotens neuer Besitzer Hans-Ulrich Lehmann das notorisch defizitäre Unternehmen, das zuletzt pro Saison gut und gerne sieben Millionen verlor, aus der Verlustzone führen will, haben Schweizer Trainer eine grosse Chance. «Wir führen mit mehreren Kandidaten Gespräche und wir haben noch keinem abgesagt», sagt Sportchef Pascal Müller. Die drei interessantesten Kandidaten:
Mit Abstand die besten Referenzen. Als Spieler Kultstatus (Meister mit Davos und den ZSC Lions, mehrere WM-Teilnahmen), nach Arno Del Curto der erfahrenste Schweizer Trainer mit den Stationen GCK Lions (Qualifikationssieger), SCL Tigers, ZSC Lions (Final verloren), Lakers, Klagenfurt (Final verloren), österreichische Nationalmannschaft und Thurgau. Aber 2010 beging er einen Fehler, für den er bis heute büsst: Er übernahm bei den Lakers eine völlig unlösbare Aufgabe. Zurzeit ist er Sportchef bei La Chaux-de-Fonds.
Sein Vorteil: Fachkompetenz, Führungserfahrung auf Profiebene, sehr guter Ausbildner (hat u.a. Eric Blum, Simon Moser und Matthias Bieber in Langnau zu NLA-Spielern geformt), erfolgreich auch mit nominell und organisatorisch unterdotierten Teams (SCL Tigers).
Sein Nachteil: Den Schwefelgeruch der Lakers hat er noch nicht aus den Kleidern gebracht.
Als Spieler brachte er es bei den Lakers und Kloten «nur» auf 47 NLA-Partien und spielte meistens in der NLB und 1. Liga. Seit 2006 arbeitet er als Trainer (Thurgau, Wallisellen, Bülach) und seit 2013 in Lugano (Elite, Junioren, Assistent Patrick Fischer). Zudem gehörte er zum Coachingteam verschiedener Nachwuchs-Nationalteams und zuletzt auch bei der WM in Moskau. Eigentlich sollte er nächste Saison Thurgau in der NLB als Cheftrainer führen. Nun ist er in Kloten im Gespräch.
Sein Vorteil: Temperament, Selbstvertrauen, starke Persönlichkeit, Erfahrung in der Führung von jungen Spielern.
Sein Nachteil: Keine nennenswerte Erfahrung als Cheftrainer auf Profiniveau und keine Referenz als Ausbildner.
Respektable NLA-Spielerkarriere mit mehr als 500 Partien für Bern, Gottéron, Basel und Ambri. Seit 2006 Trainer im Solde des SC Bern. Bis 2011 auf Juniorenstufe. Ersetzte beim SCB temporär den gefeuerten Antti Törmänen bis zur Ankunft von Guy Boucher und führte in der letzten Saison den SCB nach der Entlassung von Guy Boucher zum Meistertitel. Da die Berner bereits den finnischen Nationaltrainer Kari Jalonen für nächste Saison verpflichtet haben, musste der Meistertrainer Ende Saison gehen.
Sein Vorteil: Charisma und Prestige als Meistertrainer, brillanter Taktiker, guter Ausbildner.
Sein Nachteil: Kann er sich auch ohne die Protektion durch Sven Leuenberger – in Bern neben Marc Lüthi sporttechnisch der mächtigste Mann – auf Profistufe durchsetzen? Ist eigentlich Wunschkandidat für den Job als U-20-Nationaltrainer.
Welcher Kandidat ist, von aussen betrachtet, die beste Lösung? Eindeutig Christian Weber. Er hat nicht nur am meisten Erfahrung, er ist nicht nur der beste Ausbildner. Er hat auch manche Krise durchgestanden und wird nicht gleich die Nerven verlieren, wenn der Präsident toben sollte.
Die Trainerfrage ist offen. Dafür kann Pascal Müller auf alle Spieler zählen, die jetzt unter Vertrag sind. Also auch auf jene Schweizer (wie z.B. Denis Hollenstein), die durchaus Möglichkeiten bei anderen Klubs hätten. Nominell wird Kloten ein Team sein (bzw. bleiben), das mit guten Chancen um die Playoffteilnahme spielen kann.