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Zur Trainerfrage bei den ZSC Lions: Lieber Erkka Westerlund als einen neuen NHL-General

Erkka Westerlund mit Jokerit Helsinki am Spengler Cup 2015.
Erkka Westerlund mit Jokerit Helsinki am Spengler Cup 2015.
Bild: SPENGLER CUP
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Zur Trainerfrage bei den ZSC Lions: Lieber Erkka Westerlund als einen neuen NHL-General

Meinungswechsel bei ZSC-Sportchef Edgar Salis. Er wird keinen neuen NHL-General als Trainer einstellen. Lieber möchte er Erkka Westerlund.
04.04.2016, 17:52
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Zwei Meldungen, die zusammenpassen: Einerseits hat Edgar Salis entschieden, dass der neue Trainer der ZSC Lions ein Europäer sein soll. Zeitgleich melden verlässliche Gewährsleute aus Finnland, dass ein grosser, charismatischer Trainer noch nicht in den Ruhestand treten, sondern nach Zürich gehen will: Erkka Westerlund (59). Einer der grossen, freundlichen finnischen Bandengeneräle.

Marc Crawford: systemgläubig bis zum Untergang.
Marc Crawford: systemgläubig bis zum Untergang.
Bild: KEYSTONE

Nach den beiden NHL-Generälen Bob Hartley (Meister 2012) und Marc Crawford (Meister 2014) nun also die «weiche Welle». Wenn es denn tatsächlich Erkka Westerlund wird, dann ist es ein Stilwechsel weg von der autoritären, systemgläubigen und bisweilen bis zum Untergang sturen kanadischen Philosophie und hin zu einem sensibleren Cheftrainer, der unsere Mentalität besser versteht und deshalb im Idealfall mehr aus den Spielern herausholen kann.

Die Gewährsleute melden, dass bei der Saisonanalyse das sportliche Management der ZSC Lions zum Schluss gekommen sei, dass Marc Crawford letztlich an seinem zu sturen Festhalten an Prinzipien und Systemen gescheitert sei. Will heissen: Er sei sowohl 2015 als auch 2016 im entscheidenden Moment nicht dazu in der Lage gewesen, für Bestform der Spieler zu sorgen. Alleine mit Strenge und System sei das nicht zu machen – bei europäischen Spielern seien dafür ein gutes Gespür und besondere Massnahmen notwendig. Die Schwäche der NHL-Generäle sei dieses Gespür. Und zudem habe er sich sowohl im Final 2015 von Arno Del Curto als auch im Viertelfinal 2016 von Lars Leuenberger «auscoachen» lassen.

Die enttäuschten ZSC-Spieler nach dem Playoff-Aus gegen den SC Bern.
Die enttäuschten ZSC-Spieler nach dem Playoff-Aus gegen den SC Bern.
Bild: KEYSTONE

Erkka Westerlund hätte diese Sensibilität für europäische (und damit schweizerische) Spieler schon fast im Übermass. Sein Führungsstil ähnelt durchaus jenem von Antti Törmänen, der als freundlicher Bandengeneral den SC Bern 2012 ins Finale und 2013 zum Titel geführt hat. Erkka Westerlund arbeitet seit 1989 als Trainer entweder in der höchsten finnischen Liga oder als finnischer Nationaltrainer. Zuletzt bei Jokerit Helsinki.

Aus Finnland wird gemeldet, der Trainer-Entscheid in Zürich werde im Laufe der nächsten zwei Wochen offiziell fallen.

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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sloping
04.04.2016 19:23registriert Oktober 2014
Ganz nach dem Motto: Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach, kehrt der Z zur Realität zurück: Die NLA kriegt bezüglich der Trainerposition nur die Brosamen der NHL ab. Entweder sind es gescheiterte Bandengeneräle(Boucher) oder Trainer, deren Karrieren in Übersee aus verschiedenen Gründen ins Stocken(Crawford) geriet. Beide sehen die NLA nur als Sprungbrett zurück ins "gelobte" Hockeyland. Wirkliche Talente finden schnell wieder einen Job in der NHL. Zudem brauchen sich gute europäische Trainer nicht verstecken, das Etikett NHL wird, deren Elite mal ausgeschlossen, überschätzt.
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