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NHL: Nino Niederreiter könnte von Minnesota einen Millionenvertrag erhalten

Minnesota Wild's Nino Niederreiter, top, of Switzerland, skates in to congratulate Jonas Brodin (25), who scored against the Winnipeg Jets during the third period of an NHL hockey game Wednesday, ...
Erhält Nino Niederreiter von Minnesota einen langjährigen Vertrag?Bild: Jim Mone/AP/KEYSTONE
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Jetzt geht's ums Geld: Macht Nino Niederreiter den Deal seines Lebens?

André Rufener ist der wichtigste und erfolgreichste Schweizer NHL-Agent. Soeben hat er Sven Andrighetto bei Colorado zum Millionär gemacht. Und nun arbeitet er am bisher grössten Deal seiner Karriere. An der Vertragsverlängerung von Nino Niederreiter.
29.06.2017, 09:2429.06.2017, 10:01
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Nino Niederreiter (24) hat nun drei Saisons hintereinander mehr als 20 Tore erzielt und nach wie vor Steigerungspotenzial. Er gehört zur Kerngruppe von jungen Spielern, um die herum General Manager Chuck Fletcher ein Stanley-Cup-Team aufbauen kann.

Nino Niederreiters Vertrag mit einem Jahressalär von 3,5 Millionen Dollar ist ausgelaufen. Minnesota hat sich die Rechte mit einer «Qualifying Offer» gesichert. Diese Offerte muss nach Reglement ein leicht besseres Salär haben als der bisherige Vertrag. Nun haben die übrigen NHL-Klubs die Möglichkeit, ein sog. «Offer Sheet» einzureichen. Wenn Minnesota gleich viel bietet, muss Nino Niederreiter bleiben.

Minnesota Wild's Nino Niederreiter is congratulated by the bench after he scored a goal against the St. Louis Blues in the second period of an NHL hockey game Sunday, Dec. 11, 2016, in St. Paul,  ...
Bei Minnesota wird Niederreiter von Saison zu Saison besser.Bild: AP/FR51399 AP

Vertrag über das «Verfalldatum» hinaus

Unter den General Managern gibt es allerdings so etwas wie einen «Waffenstillstand» um eine Preistreiberei zu vermeiden. Jeder NHL-General muss darauf achten, die Salärbegrenzung (Salary Cap) einzuhalten. «Offer Sheets» führen bloss zu Preistreiberei und am Ende bleibt der Spieler doch. Zudem muss im Falle eines Transfers eine Kompensation (Spieler, Draftrechte) geleistet werden. Deshalb werden nur noch selten «Offer Sheets» eingereicht. Das Geld wird dafür in die sogenannten «Free Agents» investiert. Also in die Spieler, die ohne Kompensation an den alten Arbeitgeber verpflichtet werden können.

Nino Niederreiter wird in zwei Jahren «free Agent» sein. Er kann dann kompensationsfrei den Klub wechseln. Minnesota wird ihn dann ohne Gegenleistung verlieren. Bei einer solchen Ausgangslage ist das Ziel des Klubs in der Regel eine Verpflichtung über diese zwei Jahre, über das «Verfalldatum» hinaus.

Ein Vertrag mit mindestens fünf Jahren Laufzeit und einem Jahressalär von fünf Millionen Dollar ist für Nino Niederreiter durchaus realistisch. Der neue Vertrag könnte einen Gesamtwert von mehr als 20 Millionen Dollar haben. Voraussichtlich wird der Deal bis zum 5. Juli gemacht. André Rufener widerspricht dieser Analyse nicht und sagt: «Die Gespräche mit Minnesota sind sehr konstruktiv».

Was passiert mit Mirco Müller?

Etwas schwieriger ist der Fall von Mirco Müller (22). Sein Dreijahres-Einstiegs-Pflichtvertrag (Entry Level Contract) ist ausgelaufen.

Der Erstrundendraft (Nr. 18/2013) hat zwar unbestritten ein grosses Potenzial. Aber er konnte es in den drei Jahren in San José nicht ausschöpfen und verbrachte die meiste Zeit im Farmteam. In drei Saisons hat der Winterthurer lediglich 54 NHL-Partien (6 Punkte) bestritten. San José hat ihn Ende Saison nach New Jersey transferiert.

San Jose Sharks' Mirco Mueller (41) is chased by Arizona Coyotes' Joe Vitale (14) during the second period of an NHL preseason hockey game Friday, Sept. 25, 2015, in San Jose, Calif. (AP Pho ...
Mirco Müller blieb bei San Jose zuletzt auf der Strecke. Bei New Jersey erhält er eine neue Chance.Bild: Marcio Jose Sanchez/AP/KEYSTONE

Ein Einweg-Vertrag mit New Jersey ist wünschenswert, aber nicht unbedingt nötig. Denn wenn General Manager Ray Shero den Schweizer ins Farmteam schicken will, dann muss er ihn auf die sog. «Waiver-Liste» setzen. Alle anderen Klubs haben dann die Chance, ihn während 24 Stunden ohne Kompensation zu verpflichten. Mit diesem System wird verhindert, dass ein Klub einen Spieler, der bei der Konkurrenz eine gute Rolle spielen könnte, in den Farmteams versauert.

André Rufener mag nicht dementieren, dass bereits General Managers auf diese Gelegenheit lauern. Er sagt lediglich: «Ich glaube nicht, dass New Jersey das Risiko eingehen wird, Mirco Müller ins Farmteam zu schicken ...» Damit ist klar: Wenn New Jersey Mirco Müller behalten will, dann wird er nicht ins Farmteam geschickt.

Welche Strategie Ray Shero verfolgt, ist noch nicht klar. André Rufener sagt, dass die Gespräche nun anlaufen werden. Zwei Richtungen sind denkbar: Ein Einjahresvertrag um erst einmal zu sehen, wie sich der Schweizer entwickelt oder ein Mehrjahresvertrag um sich seine Dienste zu einem jetzt relativ günstigen Preis zu sichern.

New Jersey Devils' Nico Hischier talks with an owner of Hobby's Deli, Marc Brummer, in Newark, N.J., Monday, June 26, 2017. The 18-year-old center was the first Swiss-born player to be draft ...
Nico Hischier wird von New Jersey einen Standard-Einstiegsvertrag erhalten.Bild: Seth Wenig/AP/KEYSTONE

Hischier kriegt Einstiegsvertrag

New Jersey hat durchaus Vertrauen in Schweizer und sich soeben beim Draft in Chicago die Rechte an Nico Hischier (Nr. 1) und HCD-Goalie Gilles Senn (Nr. 129) gesichert. Mit Nico Hischiers Agenten Allain Roy und Gaëtan Voisard wird in den nächsten Wochen der reglementarisch festgeschriebene Dreijahres-Einstiegsvertrag («Entry Level Contract») mit einem Basissalär von 925'000 Dollar pro Saison ausgehandelt.

Ein Vertrag mit Gilles Senn ist noch kein Thema. New Jersey hat zwei Jahre Zeit, den HCD-Goalie unter Vertrag zu nehmen bevor die Rechte verfallen.

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Yippie
29.06.2017 10:03registriert Februar 2016
Mit 5 Millionen wäre Nino salärtechnisch unter den Top 30 auf seiner Position. Das dürfte durchaus realistisch sein, da er gefühlt auch noch ein wenig Luft nach oben hat bei der Punkteausbeute.
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8
Alles eine Frage der Dosierung – spielen die Refs im Final eine Rolle?
Die Schiedsrichter waren während der Qualifikation meistens gut und berechenbar und während der Playoffs bisher sogar sehr gut. Die grosse Bewährungsprobe folgt ab heute im Final zwischen den ZSC Lions und Lausanne.

Wer eine lose Umfrage über die Qualität der Schiedsrichter macht – am Stammtisch, bei Sportchefs oder Managern –, bekommt in der Regel Antworten, die zwischen «miserabel» und «völlig ungenügend» tendieren. Die Beurteilung wird natürlich stark vom Ausgang des vorangehenden Spiels beeinflusst – alle sind ja mehr oder weniger Sympathisanten eines Klubs und alle gehören halt hin und wieder oder manchmal auch meistens zu den Verlierern.

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