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Die ZSC Lions dominieren die Liga so stark, dass sie seit 2011 in der Qualifikation nie mehr in eine ernsthafte Krise geraten sind. Fünf Jahre ohne Krise im Hallenstadion! Und doch «nur» zwei Titel (2012 und 2014) in dieser Zeit.
Deshalb fragen wir uns: Sind die ZSC Lions zu gut, um regelmässig Meister zu werden? Surfen sie kraft ihres Talentes zu leicht durch die Qualifikation und verlieren so ihre Playoff-Tauglichkeit? Im letzten Frühjahr gingen sie als Qualifikationssieger gegen den krisengestählten SCB sang und klanglos in der ersten Runde unter (0:4).
Dieses Scheitern hat einen grundsätzlichen Philosophiewechsel provoziert. Die Ära der NHL-Generäle mit Bob Hartley (2011/12) und Marc Crawford (2012 bis 2016) ist nach zwei Titeln zu Ende gegangen – und erstmals nach zehn Jahren (Christian Weber 2005/06) steht nicht mehr ein Nordamerikaner an der Bande.
Zwei Titel in sechs Jahren sind für eine Organisation mit den Mitteln und dem Selbstverständnis der ZSC Lions nicht genug. Die beiden NHL-Coaches sind beim Versuch gescheitert, eine Dynastie aufzubauen. Eine Dynastie ist ein Team, das mehrere Titel hintereinander gewinnt. Der EHC Kloten war mit den vier Titeln zwischen 1993 und 1997 die letzte Dynastie.
Nun kommen Hans Wallson und Andreas Johansson aus Skellefeta. Sie haben in Schweden zuletzt sechsmal hintereinander das Finale erreicht, viermal in Serie die Qualifikation gewonnen und in dieser Zeit zweimal den Titel geholt (2013 und 2014). Sechs Jahre, zwei Titel – das erreichten auch Bob Hartley und Marc Crawford. Und das war nicht gut genug. Hans Wallson und Andreas Johansson müssen sich steigern.
Nie mehr seit Conny Evensson (1992, Kloten) sind schwedische Trainer mit so viel Vorschusslorbeeren in die Schweiz gekommen. Im Scheinwerferlicht steht Hans Wallson, zuletzt zwei Mal in Serie Schwedens Trainer des Jahres. Dabei liefert eigentlich sein Partners Lars Johansson die interessantere Story. Er war letzte Saison als Sportchef noch Hans Wallsons Chef, gibt sich nun aber mit der Rolle des Assistenten zufrieden. Weil er im Bürosessel die tägliche Arbeit auf dem Eis vermisst hat, steigt er wieder in die Kabine hinab.
Wahrscheinlich hatten die ZSC Lions in ihrer ganzen Geschichte auf der Trainerposition noch nie so viel Fachkompetenz.
Alle fünf Meistertitel des Playoff- Zeitalters haben die ZSC Lions mit kanadischen Trainern geholt (Ruhnke, Huras, Kreis, Hartley, Crawford). Das will wenig heissen. Der letzte Trainer, der aus Skelleftea in die Schweiz wechselte, baute gleich eine Dynastie auf. Der Sonderling John Slettvoll gewann mit Lugano 1986, 1987, 1988 und 1990 den Titel. Mit einer solchen Bilanz wären die ZSC Lions sicherlich zufrieden.
Positiv. Nach den Zuzügen von Inti Pestoni (Topskorer in Ambri), Verteidiger Christian Marti (zurück aus Nordamerika), Samuel Guerra (Davos) sowie der Rückkehr von Ronalds Kenins können es sich die Lions leisten, zwischendurch nur mit drei Ausländern zu spielen.
Werden Luca Cunti und Roman Wick bei der grossen internen Konkurrenz zu Problemspielern oder zu Leitwölfen?
Maximal.
Hatten wir etwa letztes Jahr eine Transe im Kader?