Anders Lindbäck kommt nach Davos. Somit wartet auf die zwei NHL-Drafts Gilles Senn (er war als dritter Goalie sogar ein Teil des WM-Silberteams) und Joren van Pottelberghe die Ersatzbank.
Im Sommer 2019 wechseln voraussichtlich beide nach Nordamerika in die NHL-Organisationen, die ihre Rechte halten (New Jersey und Detroit). Da kann es nicht sein, dass sie vorher eine ganze Saison lang bloss trainieren und hin und wieder ein Spiel bestreiten dürfen.
Anders Lindbäck ist bereits in Davos eingetroffen; wer ist der neue HCD-Keeper? Ein Porträt: https://t.co/0STHgxXQfj #välkommenanders #vivaHCD #MythosHCD pic.twitter.com/7r1wH2c4Ij
— Hockey Club Davos (@HCDavos_off) 17. September 2018
Klotens Sportchef Felix Hollenstein weiss, dass er eigentlich einen Schweizer Torhüter braucht. Er hatte im Sommer versucht, Dominic Nyffeler, den Bruder von Rappis Aufstiegsheld Melvin Nyffeler, trotz eines laufenden Vertrags bei Ajoie nach Kloten zu holen. Er hatte zu wenig Geduld und schaffte es nicht. Deshalb muss er eine der beiden Ausländer-Lizenzen für die Torhüter-Position opfern. Österreichs WM-Held Bernhard Starkbaum ist Klotens letzter Mann.
Österreichischer WM Torhüter Starkbaum & zwei weitere Junioren für den EHC Kloten🎉https://t.co/aA0gAa5q1T
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Herzlich willkommen in Kloten, Bernhard Starkbaum! #ehckloten #saison1819 #donedeal
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Spätestens dann, wenn es in den Playoffs hart auf hart geht, hat Kloten mit nur einem ausländischen Feldspieler einen entscheidenden Nachteil. Denn viel besser als die Titanen Simon Rytz, Mathias Mischler (Olten), Marco Mathis (Langenthal) und Dominic Nyffeler (Ajoie) ist Bernhard Starkbaum nicht.
Der «Panik-Transfer» von Anders Lindbäck ist nun die grosse, unverhoffte Chance für Klotens Sportchef. Er müsste nun alles daran setzen, entweder Gilles Senn (22) oder Joren van Pottelberghe (21) für diese Saison zu verpflichten.
Umgekehrt ist Kloten auch die Chance für einen der beiden HCD-Goalies, vor dem Nordamerika-Abenteuer doch noch in einem konkurrenzfähigen Team ausreichend Spielpraxis zu bekommen. Einsätze bei den Ticino Rockets (wo der HCD diese Saison Spieler «parkieren» darf) sind nach Davos, Kloten und dem Warten, bis irgendwo aufgrund von Verletzungspech ein Torhüter benötigt wird, nur die viertbeste Lösung.
Die Frage geht also an Klotens Sportchef Felix Hollenstein: Bemühen Sie sich um einen Transfer von Gilles Senn oder Joren van Pottelberghe? Die überraschende Antwort: «Nein. Wir haben kein Interesse. Wir haben einen sehr guten Torhüter.»
Das sagt er jetzt, noch vor dem ersten Meisterschaftsspiel des Absteigers in der zweithöchsten Liga. Wer wettet, dass er bald seine Meinung ändern und in der Sache mit HCD-Trainer und -Sportchef Arno Del Curto telefonieren wird, hat erstklassige Gewinnchancen.