Der schwedische Center war beim SCB auf der Wunschliste. Aber bekommen hat ihn nun Meister Zug. Anton Lander hat für ein Jahr plus Option unterschrieben.
So ist das halt, wenn beim SCB der Obersportchef auch noch mit der Suche nach einem Untersportchef beschäftigt ist. Raeto Raffainer verneint zwar das Interesse an Anton Lander nicht, sagt aber, es habe zuletzt keinen Kontakt mehr gegeben.
Gab das Geld den Ausschlag? Es wäre natürlich für eine Polemik gut, wenn wir sagen könnten, Zug haben mehr bezahlt.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit war es nicht so: Anton Lander ist kein teurer Ausländer. Nach übereinstimmenden Auskünften kostet er nicht einmal 300 000 Franken netto. Er wäre für den SCB zahlbar gewesen.
Am liebsten hätte er mit seinem Kumpel Justin Azevedo nächste Saison bei den ZSC Lions gespielt. Aber die Zürcher warten mit der Verpflichtung weiterer Ausländer ab, bis klar ist, ob Pius Suter auch nächste Saison in der NHL einen Vertrag bekommt.
Wenn ein schwedischer Center mit abgeschlossener Vermögensbildung nach einer schönen KHL-Karriere die Wahl hat, ob er beim Schweizer Meister oder beim sportlich abgewirtschafteten SC Bern den Karriere-Herbst verbringen soll, ist die Wahl nicht schwierig. Der SCB hat wegen seiner sportlichen Misswirtschaft inzwischen nicht nur bei guten Schweizer Spielern und ihren Agenten ein Imageproblem.
Ist Anton Lander eine gute Wahl? Der weitgereiste 30-jährige Schwede gilt als hart arbeitender und smarter Leitwolf, der die «Gefechte» an der Bande und in den Ecken gewinnt. Vorwärts ein guter Spielmacher und rückwärts verlässlich in der Defensive.
Anton Lander hätte wahrscheinlich dem Anforderungsprofil eines SCB-Ausländers entsprochen.
Für Zug ist er hinter Jan Kovar der perfekte zweite Center. Und im «Windschatten» eines starken ersten Centers wird sich Anton Lander in Zug wesentlich wohler fühlen als im sportlichen Durchzug beim SCB.
Zwei schwedische Verteidiger, ein schwedischer Center, ein schwedischer Flügel (die Vertragsverlängerung mit Carl Klingberg ist nur noch Formsache) – nie zuvor in seiner Geschichte war der EV Zug so stark skandinavisch geprägt. Was durchaus passt: Zug hat die Meisterschaft mit einer europäisch geprägten Spielweise, mit einer guten Balance zwischen Schablone und Kreativität, Geduld und bissigem Nord-Süd-Hockey gewonnen.
In Bern ist die Weitersuche nach ausländischem Personal weiterhin von grösster Dringlichkeit. Der SCB steht und fällt nächste Saison mit seinem ausländischen Personal. Unter Vertrag sind erst die beiden Kanadier Dustin Jeffrey und Cory Conacher.
Es ist dringender denn je, in Bern bei den Rechnungen für die Saisonkarten endlich Transparenz zu schaffen: Die SCB-Kund:innen sollten durch Ankreuzen eines Feldes wählen können zwischen:
So könnte mit dem Druck der Kundschaft endlich das Sport-Budget von Raeto Raffainer auf Kosten der Administration erhöht werden. Damit der SCB-Obersportchef genug Geld zur Verfügung hat, um seine Wunschausländer verpflichten zu können. Sein Glück, dass Zug nun keine zusätzlichen Ausländer mehr braucht. Sein Pech, dass Lugano auch den Markt sondiert.
Inzwischen ist bei den Teddies alles möglich🙂
Nach dominanten Jahren zwei Mal in Serie nicht einmal mehr Rang 8. Das Schelling-Cabaret, konstantet Substanzverlust.
Würde mich keinen Millimeter reizen dahin zu wechseln.