HCD-Präsident Domenig wird Del Curto einen Sechsjahresvertrag unterbreiten.Bild: KEYSTONE
Eismeister Zaugg
Der HC Davos hat in den Verhandlungen mit Arno Del
Curto (58) ein erstes Angebot präsentiert. Zudem wird es Veränderungen auf der Ausländerposition geben.
16.04.2015, 08:5916.04.2015, 16:54
Nach dem Meistertitel verzog sich der HCD-Trainer Arno Del Curto nach Deutschland. Er weilte in Mannheim
beim deutschen Playoff-Finale. Inzwischen ist
er wieder nach Davos zurückgekehrt. Dort wartet ein lukratives Angebot auf den 58-Jährigen. Es
geht um die Verlängerung seines
Vertrages.
Der HCD hat sein Angebot auf den Tisch gelegt: Er bietet seinem Kult-Trainer einen «Rahmen-Vertrag» über sechs Jahre bis 2022.
Der Kontrakt ist so ausgestaltet, dass ein
Ausstieg nach drei Jahren möglich ist und
dass das Salär angepasst werden kann, sollte
es auf dem Trainermarkt zu markanten
Lohnsteigerungen kommen.
Arno Del Curto ist vom HC Davos gar nicht mehr wegdenkbar. Bild: KEYSTONE
Bisher hat im
Schweizer Eishockey erst ein Trainer einen
Vertrag über sechs Jahre erhalten:
Nationaltrainer Ralph Krueger verlängerte
nach der WM 2000 seinen Kontrakt beim
Verband bis und mit der Saison 2005/06 um
sechs Jahre.
Lohnerhöhung von etwas mehr als 20 Prozent
Arno Del Curto verdiente bisher brutto: 22'000
Franken pro Monat (12x) plus Zusatzzahlung
in die Pensionskasse in der Höhe von 100'000 Franken im Jahr plus eine Extrazahlung
für die Steuern von ebenfalls 100'000 Franken
im Jahr. Das ergibt für den HCD Lohnkosten
in der Höhe von 464'000 Franken pro Jahr
(Saison).
Keine Frage: Der erfolgreichste Schweizer
Trainer aller Zeiten ist jeden Rappen seines
Salärs wert. Ja, er ist im Vergleich zu den
nicht so erfolgreichen NHL-Bandengenerälen
in Bern und Zürich sogar unterbezahlt.
Das sehen auch die Davoser so. Der nun
offerierte «Rahmenvertrag» enthält eine
Lohnerhöhung von etwas mehr als 20
Prozent.
Koistinen muss gehen
Im Hinblick auf die neue Saison gibt es beim HCD nicht nur den «Fall Del Curto» zu lösen. Da ist auch noch die Ausländerfrage. Der Meister hat vier auch für
nächste Saison unter Vertrag. Die drei
Stürmer Dick Axelsson (Sd, 27), Perttuu
Lindgren (Fi, 27) sowie Marcus Paulsson (Sd,
31) und Verteidiger Ville Koistinen (Fi, 32).
Ville Koistinen verpasste die Playoffs aufgrund einer Verletzung.Bild: KEYSTONE
Die drei Stürmer bleiben. Für Ville Koistinen
suchen die Davoser hingegen einen
Abnehmer, der den Vertrag von Davos
übernimmt – oder doch wenigstens einen
schönen Teil des Salärs des Finnen.
Der hat die Erwartungen in seiner zweiten
Saison Davos nicht mehr erfüllt und konnte in
der Qualifikation bloss 40 Partien bestreiten –
für die Playoffs fiel er durch Verletzungen
ganz aus. Die Erfahrung lehrt uns, dass ein
ausländischer Spieler, mit dessen Leistungen
Trainer Arno Del Curto nicht zufrieden ist, in
Davos keine Chance mehr hat.
Die
Nordamerikaner haben für diese Situation den
blumigen Begriff: «He is in coach's doghouse» («Er ist in der Hundehütte des Coaches»). Von
dort dürfte Ville Koistinen beim HCD nicht
mehr herauskommen.
Der HC Davos ist zum 31. Mal Schweizer Meister
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