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Es ist nach wie vor eine der ganz grossen Sensationen des Welteishockeys. Ein Schweizer und nicht ein Kanadier ist die Nummer 1 im NHL-Draft 2017 geworden.
Natürlich sprechen spielerische Qualitäten, Talent und Persönlichkeit auch für Nico Hischier. Aber letztlich sind es «weiche» Faktoren. Sie können unterschiedlich interpretiert, diskutiert und gewertet werden. Es hätte in diesem Bereich genug Gründe gegeben, die für Nolan Patrick als Nummer1-Draft sprechen.
Hingegen gibt es harte Fakten, die Nico Hischier zur Nummer 1 gemacht haben: die medizinischen Tests. Die Draft-Spitzenkandidaten sind nicht nur die von den Scouts am intensivsten beobachteten Spieler der Welt. Sie sind vor allem auch die von den Sportärzten am besten untersuchten, «durchleuchteten» und getesteten Eishockeyspieler.
Diese medizinischen Tests sind, wie Dokumente zeigen, die watson vorliegen, dem favorisierten Nolan Patrick zum Verhängnis geworden. Er galt ja eigentlich als sicherer Nummer-1-Draft. Erst im letzten Moment rückte Nico Hischier in die Favoritenposition. Nun wissen wir warum: Weil Nolan Patrick bei den medizinischen Tests (Functional-Movement-Screen) durchgefallen ist.
Stark vereinfacht gesagt werden sieben Bereiche untersucht/getestet. Die Original-Bezeichnungen:
Die Ärzte machen dann eine vierstufige «Ampel-Bewertung». Grün ist ein günstiges Resultat, dann folgen gelb und rot und schliesslich noch als schlechteste aller Bewertungen die Empfehlung, zum Arzt zu gehen.
Nico Hischier hat alle Untersuchungen/Tests im «grünen Bereich» bestanden. Nolan Patrick bekam hingegen in einem Bereich «rot» und in einem «gelb». Ausgerechnet ein so wichtiger Punkt wie die Beweglichkeit im Schulterbereich («Shoulder Mobility») ist mit der Tiefstnote 1 und «rot» bewertet worden.
Damit war für einen General Manager, der die Wahl zwischen Nico Hischier und Nolan Patrick hatte, alles klar. Zumal es ja bei den spielerischen Qualitäten nur geringe Unterschiede gibt.
Den Nummer-1-Draft für einen Spieler einzusetzen, der bereits im Juniorenalter oft verletzt ist und bei dem die medizinischen Tests ein erhebliches künftiges Verletzungsrisiko zu Tage fördern, wäre sehr riskant. Gerade in einem so intensiven «Kontakt-Sport» wie Eishockey, in dem die Gefahr einer Verletzung so oder so auch bei einem durch und durch fitten Spieler bereits hoch ist.
Diese Testresultate stellen unserer Nachwuchsausbildung ein gutes Zeugnis aus. Mit ziemlicher Sicherheit ist die vielseitige Ausbildung eines Spielers in der Schweiz durch das Schwergewicht auf dem Training und nicht auf einer extremen Belastung durch zu viele Spiele vielfältiger, ausgewogener – ganz einfach viel besser – als in Nordamerika.
Tatsächlich werden im rauen nordamerikanischen Juniorenhockey mit über 100 Partien pro Saison ungleich mehr Talente verheizt als in der Schweiz mit etwas mehr als 70 Spielen für die Besten – aber ohne weite Reisen während der Meisterschaft. Bei der hohen Belastung durch Spiele und Reisen ist in Nordamerika gar keine so sorgfältige medizinische Betreuung und Ausbildung der Nachwuchsspieler möglich wie bei uns.
Du willst die Resultate der NHL-Combine selbst nachlesen?
- Hier geht es zu den Resultaten von Nico Hischier
- Hier geht es zu den Resultaten von Nolan Patrick