Hin und wieder ist es besser, während einer Hockey-WM einen freien Tag einzuschalten. Oder ausnahmsweise ein Spiel nicht im Stadion zu verfolgen.
Die Frühlingstage in Helsinki sind schön und mild. Zwar zieht es ein wenig. Aber dort, wo es nicht zieht, ist es im Strassencafé wunderbar. Also sitzt der Chronist im Strassencafé.
Hin und wieder braust die Feuerwehr mit Lalülala vorbei. «Die fahren zum Hockeystadion», sagt einer der finnischen Kollegen. «Ja klar, und ich muss noch den Gretzky und den Kurri zum Nachtessen einladen.»
Aber es ist kein Scherz. Tatsächlich rast die Feuerwehr zum Hockey-Stadion. Es brennt in der alten, 1966 erbauten Arena, wo noch Frank Sinatra gesungen hat. Die wunderbare, hochmoderne Hartwall Arena darf ja, weil russisches Geld drinsteckt, nicht benützt werden.
Kurz vor der Partie Deutschland gegen Dänemark ist im Stadion ein Feuer ausgebrochen. Nach einer knappen Stunde ist alles wieder unter Kontrolle. Der Internationale Eishockey-Verband (IIHF) gibt nach der kurzzeitigen Evakuierung Entwarnung: Keine Verletzten, keine irreparablen Schäden, alles wieder in bester Ordnung. Spieler, Helfer, Chronistinnen und Chronisten mussten kurzzeitig vor dem Stadion ausharren. Kein Problem beim schönen Wetter.
Es dauerte allerdings einige Zeit, bis klar war, dass gespielt werden kann. Sport treiben in einem rauchigen Stadion geht nicht. Es gibt schon einen Grund, warum auch in Finnland in den Stadien das Rauchen untersagt ist.
Rechtzeitig ist gelüftet worden. Es kann doch gespielt werden. Der Beginn der Partie Deutschland – Dänemark wurde von 15.20 Uhr auf 17.00 Uhr verschoben. Die Deutschen siegten knapp mit 1:0. Die Partie Kanada – Kasachstan beginnt nun um 20.30 Uhr statt um 19.20 Uhr Schweizer Zeit.
Die Schweizer sind vom Brand nicht betroffen: Sie befanden sich zur fraglichen Zeit nicht im Stadion und der Brand hat unsere Kabine nicht beschädigt. Das Feuer ist in einem anderen Teil des Stadions ausgebrochen. Die Brandursache ist noch nicht bekannt.