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Er hat alles, um der nächste ZSC-Captain nach Mathias Seger zu werden. Patrick Geering ist in der Organisation der ZSC Lions gross geworden und hat ausser der Nationalmannschaft noch nie für ein Team ausserhalb des ZSC-Universums gespielt. ZSC-Manager Peter Zahner sagt sogar:« Ein Spieler wie Patrick Geering personifiziere einen Klub und sollte von der Konkurrenz nicht abgeworben werden.» Diese romantische Vorstellung des ZSC-Managers ist in der Wirklichkeit des Hockeygeschäftes ein Wunschtraum. Die Konkurrenz bemüht sich sehr wohl um Patrick Geering.
Der Vertrag des dreifachen WM-Teilnehmers (2010, 2015, 2016) läuft aus und sein Agent Erich Wüthrich bestätigt inzwischen: «Ja, es stimmt, wir haben auch eine Anfrage aus Zug.» Mit guten Chancen? «Das lässt sich noch nicht sagen. Patrick hat sich bisher noch nicht mit seiner Zukunftsplanung beschäftigt und weiss noch nicht was er will.»
Sein Wille lässt sich mit Geld beeinflussen – und das könnte ein Problem für Zug werden. Ein Verteidiger wie Patrick Geering, dessen Stärke es ist, keine Schwächen zu haben, hätte seinen Platz in jedem Team der Liga. Erich Wüthrich bestätigt, dass es auch andere Anfragen gibt. Die Interessantesten aus Davos und Lugano.
Ein Angebot aus Lausanne wird, wie bei praktisch jedem Spieler mit auslaufendem Vertrag, auch noch eintreffen. Nur ist es schwierig, einen Spieler für einen Wechsel nach Lausanne zu begeistern. Weder Gaëtan Haas (zum SCB), Yannick Rathgeb (bleibt bei Fribourg) oder Matthias Rossi (zu Fribourg) noch Luca Cunti (zu Lugano) oder Jason Fuchs (zu Biel) vermochte Lausannes smarter, aber arroganter Sportchef Jan Alston in den letzten Wochen mit Geld zu überzeugen.
Sportlich wäre Davos mit Trainer Arno Del Curto sicher reizvoll – aber der HCD wird nicht genug zahlen können. Also läuft alles auf einen Dreikampf der finanziellen Titanen ZSC Lions (die Geering unbedingt halten wollen), Lugano (wo Geld keine Rolle spielt) und Zug (wo Geld mit Augenmass ausgegeben wird) hinaus.
Für Zug wäre Patrick Geering das letzte Puzzleteilchen um aus einer sehr guten, eine meisterlichen Verteidigung zu machen. Er hat nicht so viel Wasserverdrängung wie Timo Helbling. Aber er ist standfest und böse genug, um mit allen Hunden der Liga zu bellen. Er ist nicht so kreativ und offensiv dominant wie Rafael Diaz. Aber defensiv verlässlicher und seine Hände sind bei weitem gut genug, um im Powerplay zu spielen und pro Saison zwischen 15 und 25 Punkte zu machen.
Patrick Geering zu Zug? Erich Wüthrich sagt: «Wir beginnen nun in der Nationalmannschaftspause mit den Gesprächen. Die Entscheidung wird voraussichtlich noch in diesem Jahr fallen.» Sicher ist eigentlich nur eines: Patrick Geering darf mit einer kräftigen Lohnerhöhung rechnen – ob er nun in Zürich verlängert oder nicht.
Den WM-Silberhelden Luca Cunti hat ZSC- Sportchef Edgar Salis ziehen lassen (ab nächster Saison in Lugano). Aber Patrick Geering will er unbedingt halten.
Es ist nicht einmal auszuschliessen, dass sich der tüchtige ZSC-Sportchef nach «Vertrag nicht mehr verlängern/Cunti» und «Spieler unbedingt halten/Geering» in nächster Zeit mit einer überaus kurzweiligen dritten Variante des Transfergeschäftes beschäftigen wird: «Einen teuren Spieler aus einem laufenden Vertrag wegtransferieren.» Wer denkt, die ZSC Lions könnten der Versuchung erliegen, sich bereits nach einem Jahr wieder von Inti Pestoni (hat einen Dreijahresvertrag) zu trennen, ist kein Schelm sondern ein nüchterner Analytiker des Spielermarktes und des ZSC-Innenlebens.