Sport
Eismeister Zaugg

Ambri: Rückkehr zu den Ursprüngen – auch in die Playoffs?

Die neuen Ambri-Spieler Franco Collenberg, Peter Guggisberg, Igor Jelovac, Diego Kostner, Gauthier Descloux, Michael Ngoy, Eliot Berthon und Matt D' Agostini, von links, posieren anlaesslich der  ...
Die Neuen sollen bei Ambri den Unterschied ausmachen: Franco Collenberg, Peter Guggisberg, Igor Jelovac, Diego Kostner, Gauthier Descloux, Michael Ngoy, Eliot Berthon und Matt D'Agostini (v.l.).Bild: KEYSTONE/TI-PRESS
Eismeister Zaugg

Ambri kehrt zu den Ursprüngen zurück – aber auch in die Playoffs?

Mit Inti Pestoni hat Ambri seinen wichtigsten Spieler an die ZSC Lions verloren. Trotzdem kann Trainer Hans Kossmann mit seinen «Desperados» die Überraschungsmannschaft der Saison werden.
31.08.2016, 18:00
Folge mir
Mehr «Sport»

Ohne ein bisschen «Voodoo» geht es nicht. Ambri «netto» kann die Playoffs nicht erreichen. Die spielerischen Mittel sind zu beschränkt. Nur ein Ambri «brutto» kann über sich hinauswachsen. Also ein leidenschaftliches, zu allem entschlossenes, vom ganz besonderen Geist der Leventina beseeltes Ambri.

Die Valascia, das Stadion des Eishockevereins HC Ambri- Piotta am 24.Februar2012 in Ambri.(KEYSTONE/Sigi Tischler)
Ambris Heimat in der beschaulichen Leventina: Die Valascia.Bild: KEYSTONE

Können wir zum Voraus erkennen, wie es um Ambris Seele steht? Ob wir ein Ambri «netto» oder ein Ambri «brutto» sehen werden? Einfach ist es nicht. Die Geschichte lehrt uns immerhin: je mehr Querdenker und «Desperados» in der Kabine und je eigenwilliger der Trainer, umso besser. So gesehen sind die Voraussetzungen gar nicht so schlecht.

Das Ambri im Herbst 2016 ist ein echtes Ambri mit vielen «Desperados» (= Hoffnungslosen, die nichts mehr zu verlieren haben). Also ein Ambri «brutto». Trainer Hans Kossmann ist ein echter Nonkonformist mit einem Flair für «Desperados». Wenn es einem gelingt aus diesen Hockey-Abenteurern ein Playoff-Team zu formen, dann ihm.

Ambri Trainer Hans Kossmann gibt seinen Mannern Anweisungen beim Eishockey Meisterschaftsspiel der National League A zwischen dem HC Lugano und dem HC Ambri-Piotta, am Samstag, 2. Januar 2016, in der  ...
Mit Hans Kossmann (r.) hat Ambri den richtigen Mann an der Bande.Bild: KEYSTONE/TI-PRESS

Es wird so viel Blues, Rock’n’Roll und Free Jazz gespielt, dass es für den Trainer nicht einfach ist, eine einheitliche taktische Melodie durchzusetzen. Peter Guggisberg und Matt D’Agostini, die in Kloten bzw. Genf ausgemustert worden sind und nun eine letzte Chance erhalten, der alternde Leitwolf Paolo Duca, der leidenschaftlich für ein letztes Hurra kämpfen wird, die sensiblen, spielerischen Schillerfalter Oliver Kamber und Mikko Mäenpää, deren Talent so oft schon verkannt worden ist, der freundliche Sandro Zurkirchen, einst in Zug für die NLA gewogen, zu leicht befunden und nun in Ambri zum Nationaltorhüter und WM-Teilnehmer gereift.

Ambri hat in der zweiten Hälfte der letzten Saison unter Kossmann zu seiner wahren Identität zurückgefunden und verpasste die Playoffs, weil Sportchef Ivano Zanatta ein mutloser Opportunist war. Er wusste schon im Sommer, dass er Trainer Serge Pelletier entlassen muss, wartete aber aus politischer Korrektheit 17 Spiele lang und bis zum 25. Oktober 2015 mit dem Trainerwechsel. Zu lange. Unter Pelletier hatte Ambri pro Spiel einen Punkt geholt. Unter seinem Nachfolger Hans Kossmann waren es 1,48 Punkte. Aufgerechnet auf 50 Spiele ergibt das 74 Punkte – und das hätte für Platz 7 gereicht.

Was ist neu bei Ambri?

  • Mit Gauthier Descloux (im letzten Frühjahr mit Ajoie NLB-Meister) ein zweiter Torhüter, der Sandro Zurkirchen für 10 bis 15 Spiele entlasten kann.
  • Mehr Kadertiefe in der Verteidigung durch die Zuzüge von Michael Ngoy, Igor Jelovac und Franco Collenberg. Aber nach wie vor fehlen Schweizer Verteidiger, die offensiv und defensiv den finnischen Schillerfalter Mäenpää entlasten.
  • Peter Guggisberg und Matt D’Agostini sind geholt worden, um die 92 Skorerpunkte zu ersetzen, die durch die Abgänge von Inti Pestoni, Daniele Grassi und Alexandre Giroux verloren gegangen sind.

Die Schlüsselspieler bei Ambri-Piotta

1 / 14
Die Schlüsselspieler bei Ambri-Piotta
Der schnellste Läufer: Eliot Berthon (noch im Dress von Biel)
quelle: michela locatelli / michela locatelli/freshfocus
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Transferbilanz:

 Knapp gehalten

Jobsicherheit des Trainers:

Hoch

Die bange Frage:

Kann Peter Guggisberg Inti Pestoni ersetzen?

Prognose: Platz 8 oder 9
Wie schneidet Ambri in der Regular Season ab?

Alle Schweizer Eishockey-Meister seit Einführung der Play-offs 1985/86

1 / 40
Alle Schweizer Eishockey-Meister seit Einführung der Playoffs 1985/86
2023: Genf-Servette HC, Finalserie: 4:3 gegen den EHC Biel.
quelle: keystone / salvatore di nolfi
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Unvergessene Eishockey-Geschichten

Alle Storys anzeigen

Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!

  • watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
  • Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
  • Blick: 3 von 5 Sternchen
  • 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen

Du willst nur das Beste? Voilà:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
7 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Topoisomerase
31.08.2016 19:29registriert Dezember 2014
Ich bleibe bei meinem üblichen Motto. Reicht es dieses Jahr nicht, reicht es im nächsten! Non mollare mai - niemals aufgeben!
485
Melden
Zum Kommentar
7
Noah Okafor glänzt in der Serie A mit Effizienz – und heute braucht Milan seine Tore
Noah Okafor trifft mit der AC Milan heute Abend (21 Uhr) auf die AS Roma. Der Schweizer kommt bei den Italienern vor allem als Joker zum Einsatz und besticht dabei mit seiner Effizienz.

Seit vergangenem Sommer kickt der Schweizer Nati-Stürmer Noah Okafor in der italienischen Serie A für die AC Milan. Bei seinem vorherigen Verein Red Bull Salzburg kam der heute 23-Jährige noch regelmässig zum Einsatz und erzielte 2022/23 in 32 Spielen 10 Tore und 5 Assists. Bei der AC Milan muss sich Okafor seinen Platz noch erkämpfen. Meist von der Bank kommend, kam er in 30 gespielten Partien durchschnittlich zu 27 Einsatzminuten und erzielte dabei 6 Tore.

Zur Story