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Ausgerechnet in Bella Italia hatten zwei Fussballfans genug vom schönen Calcio. Sie wollten einfach den ursprünglichen Fussball in den Mittelpunkt stellen, weit weg von all den Marketingauswüchsen, aalglatten und stubenreinen Kickern. Ausserdem hatten sie «zu viel Zeit und einfach eine dumme Idee». Darum gründeten Enrico Modica (er sei nach eigener Aussage ein Typ Pirlo gewesen) und Daniele Roselli (Typ Chiellini) im Mai 2012 die Website «Calciatori brutti» (leider nur auf italienisch).
Die beiden sammeln auf ihrer Website neben Geschichten und Bildern während der EM auch unzählige Daten. Aber Pass-Statistiken, Schüsse aufs/neben/ins/über/hinter/unter das Tor, zurückgelegte Kilometer oder Anzahl gewonnene Zweikämpfe zählen dabei nicht. Wenn es um Zweikämpfe geht, dann nur weil diese besonders brutal sind. So wie hier Fabian Schär gegen Robert Lewandowski:
Schar esagera un attimo e trancia il povero Lewandowski. #POL #SUI #EURO2016 pic.twitter.com/wv9k84FxlQ
— CALCIATORI BRUTTI (@CB_Ignoranza) 25. Juni 2016
Bei «Calciatori Brutti» geht es um Ursprünglicheres, Männlicheres, Wilderes, Unflätiges. Notiert werden schräge Frisuren, überschwängliche Torjubel, Kollegenschelten, brutale Fouls, Spucken, Reklamieren, die Beteiligung an Rudelbildung, und so weiter. Das gibt Bonuspunkte für den Spieler.
«Calciatori Brutti» ist auch ein Tippspiel. Während der EM konnte man (und kann zwischen den Runden noch immer) ein Team zusammenstellen. Für seine Elf (inkl. Trainer) erhält man dann entsprechend Punkte. Die beiden Macher geben es zu: Das ist teilweise etwas subjektiv. Bei den Achtelfinals hätte man beispielsweise auf den Belgier Radja Nainggolan und Italiens «Mister» Antonio Conte setzen müssen. Für die beiden regnete es die folgenden Punkte:
Radja Nainggolan (25 Zähler):
Antonio Conte (+23)
Von den Schweizern wäre man mit Xherdan Shaqiri am besten gefahren. Dieser sammelte total starke zehn Zähler für die Frisur +2, Fluchen +2, Spucken +2 und überschwänglicher Jubel +4.
Kurz: «Calciatori brutti» ist einfach ein grosser Spass. Über eine Million Follower haben die beiden Gründer bereits begeistert. Ein Haken neben der Sprache: Man kann zwar die Daten jedes Spielers einsehen, aber eine Gesamtrangliste existiert nicht. Zudem sind die Auswertungen nur für registrierte User zugänglich.