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EM 2016

Penaltyschiessen: Die Schweiz steigert sich, verliert aber

WM 2006, Penaltyschiessen im Achtelfinal gegen die Ukraine: Marco Streller scheitert kläglich an Alexander Schowkowski.
WM 2006, Penaltyschiessen im Achtelfinal gegen die Ukraine: Marco Streller scheitert kläglich an Alexander Schowkowski.Bild: EPA

Sehen wir's doch positiv: Geht es so weiter, gewinnen wir das nächste Penaltyschiessen

Zum zweiten Mal in ihrer Geschichte bestreitet die Nati an einem grossen Turnier ein Penaltyschiessen – und zum zweiten Mal verliert sie es. Doch die Steigerung gegenüber der Première war frappant.
25.06.2016, 19:1427.06.2016, 14:15
Donat Roduner
Donat Roduner
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Die Erinnerungen an die WM 2006 sind keine guten. Zumindest nicht an das Ukraine-Spiel. Denn bis dahin spielten die Schweizer unter Köbi Kuhn eine sehr gelungene Endrunde mit dem Remis gegen Gruppenfavorit Frankreich und den Siegen gegen Togo und Südkorea.

Nach dem überraschenden Gruppensieg kam aber eben dieser verflixte Achtelfinal gegen die Ukraine. Die Schweizer waren zu favorisieren und kamen mit dieser Rolle nicht zurecht. Nach einem äusserst zähen 0:0 musste die Partie im Penaltyschiessen entschieden werden. Und die Gedanken an dieses treiben wohl noch heute jedem Anhänger der Schweizer Nationalmannschaft kalten Schweiss über den Rücken.

Dabei begann es so vielversprechend: Pascal Zuberbühler, der bis dahin während der WM noch nicht hinter sich greifen musste, parierte den Versuch von Ukraines Captain Andrij Schewtschenko. Aber dann, ja dann ... Marco Strellers Zünglein. Einer der schwächsten Elfmeter aller Zeiten läutete den Schweizer Untergang ein. Tranquillo Barnetta scheiterte danach an der Latte, Ricardo Cabanas wie Streller an Torhüter Alexander Schowkowski. Allesamt schwache Penaltys, die Schweiz schied aus.

Das Penaltyschiessen zwischen der Schweiz und der Ukraine.YouTube/Santy Pintu

Diese Erinnerungen kann man nun endlich vergessen – oder wenigstens mit den neusten Geschehnissen überspielen. Die Schweiz hat gegen Polen zwar auch das zweite Penaltyschiessen an einem Fussball-Grossanlass verloren. Aber die Art und Weise war eine ganz andere.

Die Schweizer Schützen heute haben sich mit einer Ausnahme sehr gut geschlagen. Stephan Lichtsteiner, Xherdan Shaqiri, Fabian Schär und Ricardo Rodriguez haben ihre Penaltys so geschossen, wie man das sollte: Geduldig, überlegt und auch präzise. Souverän verwandelt halt. Wenn Yann Sommer den Versuch von Arkadiusz Milik neben das Tor gelenkt hätte, die Schweiz stünde nun wohl im Viertelfinal.

Das Penaltyschiessen zwischen der Schweiz und Polen.
streamable

Leider haben die Nerven bei Granit Xhaka nicht gehalten. Der teure Arsenal-Einkauf drosch den Ball links neben das Tor, obwohl er die Kugel sachte in die Ecke hätte schieben können. Der polnische Goalie Lukasz Fabianski, während des Spiels in mehreren Situationen glänzend, war nämlich schon lange vor Schussabgabe in die andere Ecke unterwegs und hätte keine Chance gehabt. Weil die Polen allesamt trafen, rächte sich dies bitter.

Der Penalty von Granit Xhaka fliegt links neben das Tor.
Der Penalty von Granit Xhaka fliegt links neben das Tor.Bild: Laurent Cipriani/AP/KEYSTONE

So sei festgehalten: Die Schweizer Spieler können Penaltys schiessen. Und wenn sich die Fortschritte linear verhalten, können wir uns sicher sein, dass wir das nächste Elfmeterschiessen an einem Grossanlass gewinnen werden.

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Der EM-Achtelfinal Schweiz – Polen in Bildern

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Der EM-Achtelfinal Schweiz – Polen in Bildern
Aus. Ende. Vorbei. Polen jubelt, die Schweiz trauert. Das Team von Vladimir Petkovic scheitert an der EM in Frankreich im Achtelfinal. Die Polen haben in einem Krimi die besseren Nerven und entscheiden das Penaltyschiessen für sich.
quelle: keystone / jean-christophe bott
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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ratchet
25.06.2016 19:47registriert Mai 2015
Das Problem ist nicht das Penaltyschiessen an sich. Das Problem ist, dass wir trotz Dominanz den Ausgang des Spiels dem Penaltyschiessen und somit auch immer ein bisschen dem Glück überlassen.
Beim Elfmeterschiessen sind die Chancen 50:50. Dagegen waren die Chancen das Spiel währen der Spielzeit zu entscheiden, viel höher. Vor allem in der Verlängerung stand alles auf unsere Seite, sei es mental oder physisch.
Während z.B. gegen Argentinien ein Penaltyschiessen unsere Siegeschancen durchaus erhöht hätte, war dies heute nicht der Fall.
Das ist der einzige Vorwurf, den ich der Nati machen kann.
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niklausb
25.06.2016 19:45registriert März 2015
Also auch wenn Sommer den über oder neben das Tor gelenkt hätte wäre noch nichts entschieden gewesen dann wäre es einfach weiter gegangen
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NWO Schwanzus Longus
25.06.2016 19:30registriert November 2015
Man hat sich teuer verkauft an der EURO und das war positiv! Aber man ist früh ausgeschieden aufgrund der unfähigkeit mehr Tore zuschiessen. Zudem sollte man jetzt nicht in Euphorie schwingen weil man "nur" gut spielte aber sonst früh die Segel strich. Das ist Kontraproduktiv. In der WM-Quali sollten wir am Abschlusszulegen dan kommt ja Josip wiederzurück. Ich persönlich bin entäuscht das man mit soviel Aufwand fast nichts erreicht hat. Zudem stand man im Einfacheren Tableu der KO Finals wo kein Topfavorit stand. Diese Chance haben wir verpasst und sollten keine Freude aufbringen.
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