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EM 2016

Stürmerproblem bei der Nati? Easy, solange Fabian Schär trifft

Schär lässt gegen Albanien Fans und Teamkollegen jubeln.
Schär lässt gegen Albanien Fans und Teamkollegen jubeln.
Bild: KEYSTONE

Die Nati hat ein Stürmerproblem? Macht nichts, solange Tor-Monster Schär zuschlägt

Der Schweiz gelingt der Auftakt zur Fussball-EM in Frankreich: Die Nati schlägt Albanien mit 1:0. Das goldene Tor schiesst ein Verteidiger: Fabian Schär trifft schon in der fünften Minute.
11.06.2016, 16:5612.06.2016, 04:40
Ralf Meile
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Wer soll in der Schweizer Nati bloss die Tore schiessen? Die Sorgenfalten waren nicht gerade klein vor der EM, denn kein einziger Stürmer hatte eine richtig starke Saison hinter sich.

Doch die Schweiz hat einen Joker, der oft zur Stelle ist, wenn es nötig ist: Fabian Schär. Der Innenverteidiger erzielt gegen Albanien schon nach fünf Minuten das 1:0. Es ist Schärs sechster Treffer im 21. Länderspiel – und noch viel beeindruckender: Alle Tore erzielt der 24-jährige Wiler in Pflichtspielen. Also dann, wenn es wirklich zählt.

Schärs Kopfballtor zum 1:0.
streamable
«Es war für mich nicht immer einfach in letzter Zeit und ich habe viel auf den Deckel erhalten.»
Fabian Schär
srf

Verteidiger mit Stürmerblut

«Das ist meine Spielweise, als Bube war ich eher ein Offensivspieler», sagte Schär kürzlich in einem SRF-Interview. Es sei ihm schon länger klar, dass sich jeder Spieler an der Offensive beteiligen soll. «Es ist nicht mehr so wie früher, als Verteidiger nur fürs Verteidigen zuständig gewesen sind.»

Erstmals trifft Schär schon in seinem zweiten Länderspiel, beim denkwürdigen 4:4 gegen Island in der Qualifikation für die WM 2014. Vier Tage später legt er nach: Schär erzielt beide Treffer zum 2:0-Auswärtssieg in Norwegen.

Zwei Freistösse, zwei Schär-Kopfbälle: Die Schweiz siegt in Oslo mit 2:0.YouTube/EuropeFootballClips

Auch in der Qualifikations-Kampagne für die EM in Frankreich ist auf Schär Verlass. Er schiesst ein Tor beim 4:0 gegen Litauen und ihm gelingt beim 3:0 gegen Estland das erste Tor des Abends.

«Es ist kein Zufall, dass er so viele Länderspieltore gemacht hat.»
Nationaltrainer Vladimir Petkovic
srf

Schärs beeindruckende Quote

Bild

Ein kontinuierlicher Aufstieg

In einer Nationalmannschaft vieler Secondos fällt Schär mit seinem Lebenslauf aus dem Rahmen. Er ist im beschaulichen Wil SG aufgewachsen, seine Eltern Marion und Martin führen in vierter Generation eine Fensterbau-Firma. Während der Fussballer mit dem FC Wil in der Challenge League Fuss fasste, absolvierte er parallel dazu eine KV-Lehre bei der Raiffeisenbank. Fabian Schär – ein Bilderbuch-Bünzli. Es sei eine Option, die elterliche Firma dereinst zu übernehmen und eine Tradition fortzuführen: «Aber ich möchte schon noch ein paar Jahre Fussballprofi sein.»

Schärs Eltern (unten, beide mit Brille) freuen sich auf der Tribüne über das Tor ihres Sohns.streamable

Der FC Wil war sein erster Klub, in der zweithöchsten Liga absolvierte er rund 50 Partien. Die Schweiz nahm erstmals von Fabian Schär Notiz, als er gegen den FC Aarau ein spektakuläres Tor schoss: aus der eigenen Platzhälfte.

Aus der eigenen Platzhälfte trifft Schär, als er noch beim FC Wil spielt.streamable

Von Wil ging's zwar nur eine Liga höher, aber dennoch in eine andere Welt: Schär wechselte 2012 zum FC Basel. Dort wurde er Stammspieler, drei Mal Meister, Nationalspieler, WM-Teilnehmer.

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Im letzten Sommer dann der nächste Schritt nach oben: ein Transfer in die Bundesliga. Mit Hoffenheim spielte Schär jedoch lange Zeit gegen den Abstieg. «Ich habe mir das sicher anders vorgestellt», gibt Schär zu. Es sei wichtig gewesen, dass er noch vor der EM «aus diesem Loch» gefunden habe. Davon profitierte heute auch die Schweiz.

Schärs 1:0 gegen Albanien

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33 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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super_silv
11.06.2016 18:08registriert August 2014
Was mich extrem aufregt ist der Sascha Ruefer. Da schreibt man tagelang das diese Nati mehr zuspruch braucht und wir zusammenhalten müssen und dann spricht der Kommentator, dem Millionen zuhören, 30 minuten lang wie schlecht diese Manschaft spielt. Und das nicht zum ersten mal.

Klar es war auch nicht sehr überzeugend, aber als kommentator sollte man eher euphorisch und nicht depressiv wirken.
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Luca Brasi
11.06.2016 18:16registriert November 2015
Vielleicht sollte Petkovic Schär im Sturm spielen lassen und Seferovic in der Innenverteidigung. ;)
Ich fände noch die Option Derdiyok im Sturm interessant.
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Jay Rodriguez
11.06.2016 23:29registriert März 2016
Ich würde mich als beinharten Nati-Kritiker bezeichnen. Bin aber trotzdem erstaunt, wie negativ die Kommentare hier ausfallen. War ein sehr schwieriges Spiel: Auftakt, emotionelle Spannung, eine heissblütige gegnerische Mannschaft. Wir habe drei Punkte geholt. Was erwartet ihr mit Djourou (!!!) In der Innenverteidigung? Herz-Kreislaufprobleme vorprogramiert. Seferovic und Shaqiri harmlos. Der Rest der Mannschaft hat mich mehr oder weniger überzeugt. Kommt mal runter. Wir sind immer noch die Schweiz.
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