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Dnipro Dnipropetrowsk im Final der Europa League – das sind die 10 grössten Endspiel-Exoten der letzten 20 Jahre

Die ukrainischen Fans stürmen nach dem Finaleinzug den Rasen.
Die ukrainischen Fans stürmen nach dem Finaleinzug den Rasen.Bild: ROMAN PILIPEY/EPA/KEYSTONE

Dnipro Dnipropetrowsk im Final der Europa League – das sind die 10 grössten Endspiel-Exoten der letzten 20 Jahre

Der Klub ist DER Zungenbrecher in Europas Fussballwelt – und vielleicht bald Europacup-Sieger. Dnipro Dnipropetrowsk hat Napoli aus dem Weg geräumt und sich für den Final gegen den FC Sevilla qualifiziert. Der Blick zurück zeigt, dass durchaus schon Aussenseiter den Triumph einfahren konnten.
15.05.2015, 11:2815.05.2015, 12:16
Ralf Meile
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👍 Europacup-Sieger / 👎 Final-Verlierer

1994: SV Austria Salzburg 👎

Der Final der Europa League, die damals noch UEFA-Cup hiess, wird in zwei Spielen ausgetragen. Die vom legendären Otto «Maximale» Baric trainierten Österreicher verlieren gegen Inter Mailand beide Partien mit 0:1.

Der Aussenseiter heute: Die SV Austria heisst seit zehn Jahren Red Bull Salzburg. Seither wurde der Klub fünf Mal Meister, in diesem Jahr steht der nächste Titelgewinn unmittelbar bevor. Das grosse Ziel, die Teilnahme an der Champions League, schafften die Bullen noch nie – einmal scheiterten sie in der Qualifikation sensationell und höchst blamabel am luxemburgischen Zwerg F91 Düdelingen.

1996: Girondins Bordeaux 👎

Der aufstrebende Zinédine Zidane fehlt im Hinspiel, so verlieren die Franzosen bei Bayern München mit 0:2. Auch das Rückspiel geht verloren, mit 1:3. Dort ist Zidane, der spätere Weltfussballer, dabei – genauso wie Bixente Lizarazu, Christophe Dugarry und der heutige Sion-Trainer Didier Tholot.

Der Aussenseiter heute: Der Klub gehört seit Jahrzehnten der Ligue 1 an, zuletzt wurde er 2009 französischer Meister. 2013 gewann Girondins den Cup. Aktuell kämpft Bordeaux noch um einen Platz in der Europa League.

2000: Galatasaray Istanbul 👍

Erstmals gewinnt ein türkisches Team einen Europacup-Wettbewerb. Im Final in Kopenhagen fallen zwischen «Gala» und Arsenal 120 Minuten lang keine Tore. Dann scheitern Davor Suker und Patrick Vieira aus elf Metern, während alle Türken treffen.

Der Aussenseiter heute: Galatasaray gehört damals wie heute zu den beiden Topteams in der Türkei, gemeinsam mit Stadtrivale Fenerbahce. In dieser Saison können es beide Teams als erstes schaffen, zum 20. Mal Meister zu werden. Drei Runden vor Schluss hat «Gala» drei Punkte Vorsprung auf «Fener».

2001: Deportivo Alavés 👎

Es ist ein Wahnsinnsspiel, das sich der Underdog aus Spanien und der FC Liverpool im Dortmunder Westfalenstadion liefern. Jordi Cruyff bringt Alavés in der 89. Minute durch sein Tor zum 4:4 in die Verlängerung. Sie endet dramatisch: Das Golden Goal für Liverpool ist ein Eigentor von Delfi Geli.

Der Aussenseiter heute: Alavés war nur während 1998 und 2003 in der höchsten spanischen Liga, danach 2005/06 nochmals für eine Saison. Zwischenzeitlich stürzte der Klub danach in die dritte Liga ab, spielt nun in der Segunda Division. Dort liegt er in dieser Saison auf einem soliden Mittelfeldplatz.

2002: Feyenoord Rotterdam 👍

Heimvorteil: Das Endspiel ist im De Kuip in Rotterdam. Ein Doppelpack von Pierre van Hooijdonk ebnet den Holländern gegen Borussia Dortmund kurz vor der Pause den Weg zum Sieg. Zwar bringt Marcio Amoroso die Deutschen nochmals heran, doch postwendend schiesst Jon Dahl Tomasson das 3:1. Mehr als den erneuten Anschluss durch Jan Koller schafft der BVB nicht.

Der Aussenseiter heute: Seit dem europäischen Triumph hat Feyenoord nur noch einen Titel geholt, 2008 den holländischen Cup. Die langjährigen Rivalen Ajax und PSV sind entrückt. Auch in dieser Saison wird es für Feyenoord – mit grossem Abstand – maximal Rang 3 hinter diesem Duo.

2006: Middlesbrough 👎

Der Premier-League-Klub wirft auf dem Weg in den Final unter anderem auf dramatische Art und Weise den FC Basel raus. Als es um den Pokal geht, ist die Luft draussen: Der FC Sevilla macht kurzen Prozess und fertigt «Boro» 4:0 ab.

Der Aussenseiter heute: Drei Jahre nach dem grössten Erfolg der Klubgeschichte steigt Middlesbrough 2009 aus der Premier League ab. Nun, sechs Jahre später, könnte es mit der Rückkehr klappen. Boro steht in den Aufstiegs-Playoffs.

2008: Zenit St.Petersburg 👍

Die Fans der Glasgow Rangers haben im Stadion von Manchester City die Oberhand – doch jubeln dürfen am Ende die russischen Anhänger. Igor Denissow und in der Nachspielzeit Konstantin Syrjanow heissen die Zenit-Torschützen, doch die Stars der Equipe sind Anatolij Tymoschtschuk und Andrei Arschawin.

Der Aussenseiter heute: Zenit, unterstützt vom umstrittenen Gazprom-Konzern, zählt zu den dominanten Klubs in Russland. In der laufenden Meisterschaft ist Zenit St.Petersburg Leader.

2009: Schachtar Donezk 👍

Einer brasilianischen Kolonie verdankt der ukrainische Klub seinen Vorstoss in den Final. Auch gegen Werder Bremen treffen die Stars vom Zuckerhut: Luiz Adriano sowie in der Verlängerung Jadson schiessen die Tore zum 2:1-Sieg.

Der Aussenseiter heute: Dem ehemaligen Topklub Dynamo Kiew hat Schachtar den Rang abgelaufen. Heute kommt die Nummer 1 der Ukraine aus Donezk, die letzten fünf Titel gingen allesamt an Schachtar, das deshalb auch Stammgast in der Champions League ist.

2010: Fulham 👎

Der FC Fulham schlägt im Halbfinal den HSV und verhindert somit, dass die Hamburger im Endspiel im eigenen Stadion antreten können. Gegen Atlético Madrid steht es nach 90 Minuten 1:1 – in der Verlängerung erledigt Goalgetter Diego Forlan die Engländer mit seinem zweiten Tor.

Der Aussenseiter heute: Die Erfolgssaison war ein freudiger Ausrutscher. Danach verschwanden die Londoner wieder in der Versenkung – und stiegen vor einem Jahr unter Felix Magath in die zweite Liga ab. Nur dank einem Endspurt schaffte es Fulham in dieser Saison noch, nicht sogar bis in die dritte Liga durchgereicht zu werden.

2011: Sporting Braga 👎

Dublin gehört an diesem Abend zu Portugal, denn im Final der Europa League trifft Braga auf den FC Porto. Der Favorit setzt sich durch – aber nur knapp. Radamel Falcao schiesst kurz vor der Pause das einzige Tor, das Porto zum Sieger macht.

Der Aussenseiter heute: Braga gehört weiterhin zur erweiterten Spitze im Land, hinter dem FC Porto, Benfica und Sporting Lissabon. 2012 spielte der Klub aus Portugals Norden (erfolglos) in der Champions League.

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