86. Minute im Letzigrund: Der FCZ liegt gegen den haushohen Favoriten Villarreal mit 0:1 im Rückstand, doch nach einem Foul an Moussa Koné im Strafraum kriegen die Zürcher einen Penalty zugesprochen. Der eingewechselte Roberto Rodriguez schnappt sich schnell den Ball und schreitet entschlossen zum Punkt.
Doch das passt dem ebenfalls eingewechselten Armando Sadiku gar nicht in den Kram. Der albanische Nati-Stürmer will seinem Teamkollegen den Ball entreissen, doch Rodriguez gibt die Kugel nicht her. Es wird geschubst und diskutiert. Sadiku blockiert schliesslich den Penaltypunkt, gibt dann doch nach. Wie zwei übermotivierte B-Junioren!
Immerhin: Rodriguez bleibt beim Penalty cool und trifft herrlich zum 1:1 in die linke hohe Torecke. Der Punkt beschert dem FCZ eine Finalissima in der Türkei. Wenn der Challenge-Ligist in zwei Wochen bei Osmanlispor gewinnt, steht er in der K.o.-Phase der Europa League.
Nach der Partie ist aber natürlich der Penaltystreit zwischen Rodriguez und Sadiku das Hauptthema. «Die Penaltyschützen sind eigentlich definiert gewesen», sagt Trainer Uli Forte nach der Partie und spielt die Szene herunter: «Weil beide eingewechselt wurden, gab es Diskussionen. Das zeigt das beide Verantwortung übernehmen wollten. Am Schluss hat Robi souverän verwandelt, das war wichtig. Sonst hätte es Diskussionen gegeben.»
Rodriguez will zum Streit nicht viel sagen: «Ich habe geschossen, weil ich den Ball schon in der Hand hatte. Ich war überzeugt, dass ich das Tor mache und so ist es dann auch rausgekommen.» Er könne aber verstehen, dass auch Sadiku habe schiessen wolle, schliesslich sei auch er ein guter Schütze.
Die zwei Penalty-Tore des FCZ erzielten in der aktuellen Challenge-League-Saison übrigens Oliver Buff und Antonio Marchesano. Uli Forte wäre also gut beraten, wenn er sich so schnell wie möglich auf einen designierten Schützen festlegen würde. (pre)