«Wir waren chancenlos.» So direkt bringt Yann Sommer das 0:5 gegen Valencia gegenüber dem Vereins-TV in der Mixed-Zone auf den Punkt. Zuvor hexte er, während 120 Minuten, als gäbe es kein Morgen. Der mit Abstand beste Spieler der Basler hielt sein Team bis zur 113. Minute im Rennen. «Wir hätten uns bis ins Penaltyschiessen durchgekämpft. Wir hofften darauf. Aber nach zwei Roten Karten musst du nicht mehr hoffen, wenn du vorher schon chancenlos warst», weiss Sommer. «Valencia hat uns gezeigt, was grosse internationale Klasse ist.»
FC Basel gewann vor leerem Stadion 3:0. Valencia gewinnt vor leeren Baslern 5:0 #fcb
— Lupe der Satire-Blog (@SatireLupe) April 10, 2014
Auch Fabian Frei hatte auf die Kurzentscheidung gehofft, wie er noch im Stadionbauch sagt: «Mit 11 gegen 11 wären wir ins Penaltyschiessen gekommen. Und dort hätten wir mit Yann gute Chancen gehabt.» Bis zum 0:1 hätte die Mannschaft alles im Griff gehabt. Jetzt muss er zugeben: «Ich bin grad ein bisschen ratlos.» Der «worst case» sei dieser Abend gewesen.
Dem stimmt der Präsident Bernhard Heusler zu: «Es ist nicht schön, wenn man so Geschichte schreibt.» Natürlich sei er «sehr enttäuscht» und habe «mitgelitten und sich mitgeärgert». «Kleine Disziplinlosigkeiten haben uns die Chance genommen.» Zu lange möchte sich der Präsident aber nicht mit der Niederlage befassen. «Wir wollen nicht gross herumheulen. Jetzt heisst es volle Konzentration auf die Meisterschaft und den Cup.»
Trainer Murat Yakin ist nach dem 0:5 ebenfalls bedient: «Jetzt müssen wir die richtigen Analysen machen.» Auch er weiss: «Wir konnten heute nicht überzeugen, wir müssen akzeptieren, dass Valencia besser war.» Trotzdem kritisiert er seine zwei Rotsünder noch an der PK nach der Partie: «Die Rote Karte fiel in eine Phase, in der wir es in der Hand hatten. Diaz war sicher frustriert, dass er kein gutes Spiel gemacht hat. Auch Sauros Platzverweis war sehr unnötig, so kann man in Valencia nicht gewinnen.»
Nach vorne blicken will auch Frei: «Ich habe dem Team in der Kabine das gleiche gesagt, wie schon damals nach dem 0:7 gegen Bayern München: Es geht weiter. Ich mach mir nicht die ganze internationale Saison kaputt, wegen dieser Leistung.»
Tatsächlich darf der FCB zum dritten Mal in Serie stolz sein auf seine Leistungen auf europäischem Parkett. Mit den Erfolgen hat er dem Schweizer Meister 2014 den Platz in der Gruppenphase der Champions League praktisch im Alleingang gesichert. Und diesen Platz wollen die Bebbi natürlich für sich beanspruchen. Daher sagt der Mittelfeldspieler: «So brutal es tönt. Am Sonntag geht es weiter.»
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