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«Unfall mit viel Pech»: Steck verunfallte auf einem Terrain unter seinem Limit

Ueli Steck verunfallte gestern tödlich.
Ueli Steck verunfallte gestern tödlich.bild: instagram

«Unfall mit viel Pech»: Steck verunfallte auf einem Terrain weit unter seinem Limit

01.05.2017, 06:0711.11.2020, 11:19
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Der Schock über den Tod von Extrembergsteiger Ueli Steck sitzt nach wie vor tief. Der Berner stürzte am Sonntagmorgen im Himalaya über rund 1000 Meter in die Tiefe und konnte nur noch tot geborgen werden. Über den Unfall werden immer mehr Details bekannt.

Er sei wahrscheinlich ausgerutscht, meint Mingma Sherpa, der die Tour mitorganisiert hatte. Am Unglücksort sei es «eisig und felsig». «Das Wetter war gut, die Sonne schien», sagt er gegenüber dem «Tages Anzeiger». «Es ist einfach sehr, sehr traurig. Ueli war ein toller Mensch, immer nett und hilfsbereit. Doch das ist die Natur, das ist der Berg.»

Ueli Steck wollte im Himalaya einen neuen Rekord aufstellen, binnen 48 Stunden ohne Sauerstoff auf den Mount Everest und Lohtse klettern. Der Unfall ereignete sich jedoch während der Vorbereitung auf einem anderen Berg. Dem gegenüberliegenden Nupste.

«Schock und Unglauben»

Der Nuptse sei ein steiler Berg, meint Stecks Bergsteiger-Kollegin Evelyne Binsack gegenüber TeleZüri, «aber für Ueli technisch nicht sehr anspruchsvoll». «Schock und Unglauben» seien ihre ersten Reaktionen auf die Todes-Nachricht gewesen.

Wie konnte es trotz des technisch wenig anspruchsvollen Geländes zum Unfall kommen? Jugend-Freund und Stecks Bergsteiger-Kollege Roger Schäli geht von einem «Unfall mit viel Pech» aus.

Er sagt gegenüber TeleZüri: «Er war auf einer Akklimatisationstour, bei der er auf einem Terrain weit unter seinem Limit kletterte.» Es sei ein Unfall gewesen, wie jedem auf der Strasse passieren könne, wenn er nicht am Limit sei, so Schäli.

Beerdigung im Himalaya

Besonders hart dürfte die Nachricht des Todes Stecks Partnerin getroffen haben. «Sie teilten alles miteinander. Er war ihr Lebenspartner, ihr Kletterpartner», erzählt Schäli. Stecks Partnerin wird nun wahrscheinlich nach Nepal reisen, die Beerdigung des Bergsteigers wird im Himalaya stattfinden.

Kinder hatten Steck und seine Frau nicht. In einem erst letzte Woche veröffentlichten Interview mit der Zeitschrift «Bilanz» sagte Steck: «Eine Familie zu gründen, traue ich mir nicht zu». (cma)

Ueli Steck – sein Alpinisten-Leben in Bildern

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Ueli Steck – sein Alpinisten-Leben in Bildern
Ueli Steck ist tot. Der Berner Extrembergsteiger stürzte am Sonntagmorgen am Mount Everest, dem höchsten Berg der Welt, in den Tod. Bild: facebook.com/ueli.steck
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64 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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N. Y. P. D.
01.05.2017 08:58registriert Oktober 2015
Liest seine Bücher. Hört genau hin, wenn er etwas sagt(e).
Einmal traf er einen Alpinistenkollegen zufällig auf einer langen Tour. Ueli Steck selber hatte an diesem Tag keinen Proviant eingepackt. Was ein bischen mühsam war, aber er war ja einer der besttrainierten Bergsteiger.

Sein Kollege gab ihm dann einen frischen Apfel und warmen Tee. "Ich war der glücklichste Mensch auf Erden. Ein Freund gab mir einen Apfel und wir hatten dann einen tollen Tag zusammen. Ich lebe für solche Erlebnisse." so Ueli.

Ueli liebte die Freiheit und hielt sich fern von Neidern, Bünzlis..
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Squirri
01.05.2017 10:44registriert Januar 2014
[...] Die genauen Umstände sind derzeit noch unbekannt. Die Familie ist unendlich traurig und bittet die Medienschaffenden, aus Respekt und Rücksicht gegenüber Ueli derzeit auf Spekulationen über die Umstände von dessen Tod zu verzichten.[...]

Rücksicht und Respekt der Familie gegenüber ist wohl leider zu viel verlangt. Lieber alles ausreizen und spekulieren um Klicks zu generieren. Ein Unfall ist schlussendlich leider in der heutigen Zeit nur noch ein Tagesgeschäft. Schämt Euch!
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Snowy
01.05.2017 13:07registriert April 2016
Manchmal sollte man (als Kommentarschreiber) einfach auch mal still sein können...
Ihr habt keine Ahnung vom Bergsteigen? Kein Problem aber dann spart euch eure pietätslosen Kommentare angesichts eines gestern verstorbenen Menschen.
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