Sport
Fabian Cancellara

Die Form passt: Cancellara will in Flandern Geschichte schreiben

2014: Cancellaras dritter und bislang letzter Sieg an der Flandern-Rundfahrt.
2014: Cancellaras dritter und bislang letzter Sieg an der Flandern-Rundfahrt.
Bild: FRANCOIS LENOIR/REUTERS

Die Form passt: Wenn das Rennglück zurück kehrt, kann Fabian Cancellara Geschichte schreiben

Gelingt es Fabian Cancellara, bei der 100. Austragung die Flandern-Rundfahrt zum vierten Mal zu gewinnen? Der Berner ist auch in seinem Abschiedsjahr wohl der Fahrer, den es zu schlagen gilt.
31.03.2016, 23:2104.04.2016, 16:59
Mehr «Sport»

Seine Motivation, im Alter von 35 Jahren noch auf höchstem Niveau zu fahren, ist unter anderem die Geschichte. Radsport-Geschichte möchte Cancellara in seiner letzten Saison als Profi schreiben. In Flandern erhält der Berner am Sonntag eine Gelegenheit dazu. Gewinnt er die Flandern-Rundfahrt ein viertes Mal nach 2010, 2013 und 2014, dann wäre er der alleinige Rekordsieger dieses traditionsreichen Rennens von Brügge nach Oudenaare. Bisher teilt er sich die Rekordmarke mit fünf anderen Profis.

Werden seine Leistungen in der Schweiz respektiert und gewürdigt, so wird Cancellara im flämischen Teil Belgiens dank seiner Erfolge regelrecht verehrt. Mit einem Triumph bei der Jubiläumsausgabe würde der beste Schweizer Radprofi der Gegenwart endgültig zum Volkshelden aufsteigen. Die Liebe zwischen Cancellara und den Flamen ist gegenseitig. Nicht nur, weil sie ihm als Rennfahrer liegen, zähl(t)en die Flandern-Rundfahrt und die anderen dortigen Prüfungen stets zu Cancellaras Lieblingsrennen und Saison-Höhepunkten.

Cancellaras grösste Erfolge

Kehrt das Rennglück zurück?

Die Chance zum vierten Erfolg in sieben Jahren ist gross. Cancellara befindet sich in einer ausgezeichneten Form. Bereits vier Rennen konnte der Fahrer des Teams Trek in dieser Saison für sich entscheiden, unter anderen den Auftakt in die Klassiker-Saison, das Rennen Strade Bianche im italienischen Siena. Die Basis, die er im Herbst nach der verpatzten Saison 2015 gelegt habe, sei vielleicht so gut wie noch nie, sagt Cancellara.

Zuletzt bei den World-Tour-Rennen in Harelbeke, wo «Spartacus» vor einem Jahr schwer gestürzt war und danach sämtliche Klassiker verpasste, und bei Gent - Wevelgem fehlte ihm etwas das Rennglück. Trotzdem reichte es ihm jeweils zu Platz 4. Gross beunruhigen wird dies einen Fahrer mit der Erfahrung und der Routine eines Fabian Cancellara nicht.

Doch die Konkurrenz ist gross. Zu seinen schärfsten Widersachern dürften etwa die Sieger von Harelbeke und Wevelgem gehören, der polnische Ex-Weltmeister Michal Kwiatkowski und der aktuelle Träger des Regenbogentrikots, Peter Sagan aus der Slowakei. Hoch eingestuft werden zudem der norwegische Vorjahressieger Alexander Kristoff sowie die Belgier Greg van Avermaet und Sep Vanmarcke.

Cancellara, Sagan und Co.: 10 Fahrer, die man im Auge haben muss.
YouTube/cyclingnewstv

Boonen wohl nur «Edeljoker»

Und dann ist da noch Tom Boonen, der als einziger aktueller Radprofi in Flandern noch mehr verehrt wird als Cancellara. Wie der Berner hat der ebenfalls 35-jährige Belgier die Flandern-Rundfahrt bereits dreimal gewonnen. Auch er steht im Herbst seiner Karriere, auch er könnte mit einem vierten Triumph Geschichte schreiben. Zum letzten Mal werden sich die beiden in den Frühjahrs-Klassikern erfolgreichsten Fahrer der Gegenwart bei «ihrem» Rennen duellieren.

Anders als bei Cancellara steht hinter Boonens Formstand ein Fragezeichen. Er ist noch ohne Topresultat oder Sieg in diesem Jahr. Das war Cancellara allerdings auch, als er vor zwei Jahren nach Flandern reiste und zum bisher letzten Mal als Sieger über die Ziellinie fuhr. Und zudem hat Boonen bei Etixx-QuickStep mit dem Tschechen Zdenek Stybar und dem Holländer Niki Terpstra starke teaminterne Konkurrenz. Bei der richtigen Taktik könnte dies aber auch zum Vorteil werden.

Cancellara vor Boonen: Die beiden «Oldies» wollen den Nachwuchs nochmals in die Schranken weisen.
Cancellara vor Boonen: Die beiden «Oldies» wollen den Nachwuchs nochmals in die Schranken weisen.
Bild: Tim De Waele/freshfocus

Elmiger wieder in Form?

Neben Cancellara und dessen «ewigem Helfer» Gregory Rast stehen auf der provisorischen Startliste vier weitere Schweizer. Für das Schweizer Team IAM starten unter anderen Martin Elmiger und Reto Hollenstein. Elmiger hatte in den Frühjahrs-Klassikern vor einem Jahr aus Schweizer Sicht positiv überrascht. In Flandern war er Zehnter geworden, eine Woche danach in Roubaix gar Fünfter.

Gespannt sein darf man auch auf das Abschneiden von BMC-Profi Stefan Küng, der in Flandern zum ersten Mal am Start steht. Die Thurgauer Nachwuchshoffnung bestreitet nach überstandenem Pfeifferschen Drüsenfieber allerdings erst ihr viertes Rennen in diesem Jahr. Neben Küng steht bei BMC auch Michael Schär im Aufgebot. (ram/sda)

Im letzten Jahr überraschend stark: Elmiger (Zweiter von rechts).
Im letzten Jahr überraschend stark: Elmiger (Zweiter von rechts).
Bild: TDWsport.com

Unvergessene Radsport-Geschichten

Alle Storys anzeigen

Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!

  • watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
  • Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
  • Blick: 3 von 5 Sternchen
  • 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen

Du willst nur das Beste? Voilà:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
1000 Mal von Verletzungen begraben, aber Nadal ist immer wieder auferstanden
Rafael Nadal wird am heute in Barcelona nach einer dreimonatigen Pause sein Comeback geben. Im Laufe seiner Karriere hat sich der Spanier trotz zahlreicher schwerer körperlicher Probleme immer wieder zurückgekämpft.

Auf seiner Wikipedia-Seite findet man 55 Einträge, wenn man das Wort «Verletzung» eingibt. Auf den Seiten seiner beiden Erzrivalen Novak Djokovic und Roger Federer sind es nur 18 bzw. 12. Ja, Rafael Nadal ist ein echter Pechvogel.

Zur Story