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Der Bayern-Knaller gegen Porto: Hoeness darf aus dem Knast und schaut sich das Rückspiel mit Ribéry und Robben in der Villa von Müller-Wohlfahrt an

Der Bayern-Knaller gegen Porto: Hoeness darf aus dem Knast und schaut sich das Rückspiel mit Ribéry und Robben in der Villa von Müller-Wohlfahrt an

«Heute CL bei mir. Bist eingeladen, Bier und Knabberzeug ist da. MW.» Dem SMS von Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt leisten die verletzten Bayern-Stars gerne Folge. Bibbernd verfolgen sie in der Ärzte-Villa das Rückspiel gegen Porto.
21.04.2015, 13:4221.04.2015, 21:33
Ralf Meile
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Falschmeldung
Satire - (fast) kein Wort ist wahr!

Vor einer Woche wäre noch alles klar gewesen. Dr. Müller-Wohlfahrt wäre in die Allianz Arena gefahren, hätte sich auf die Bank gesetzt. So wie fast immer in den letzten 38 Jahren. Doch weil er das Vertrauen der Bayern-Bosse nicht mehr spürte, kündigte MW nach der 1:3-Niederlage der Münchner in Porto per sofort. Und so schaut er sich das Rückspiel im Champions-League-Viertelfinal nicht im Stadion, sondern zuhause an.

«Ben daarbij 👍», schreibt Arjen Robben dem Doc zurück und auch Franck Ribéry kündigt sein Kommen an. «Diese Neuen haben mich fit gekriegt, jetzt muss ich spielen», antwortet hingegen Bastian Schweinsteiger. So machen David Alaba und die Altstars Oliver Kahn und Mehmet Scholl die TV-Runde komplett – und Uli Hoeness, der dank guter Führung einen Abend ausserhalb der Knastmauern verbringen darf.

Schon bei den Interviews vor dem Spiel euphorisch: Robben, Ribéry, Alaba und Kahn.
Schon bei den Interviews vor dem Spiel euphorisch: Robben, Ribéry, Alaba und Kahn.Bild: Dr. müller-wohlfahrt

20.35 Uhr: Vor dem Spiel

Ein 12-Zimmer-Anwesen im Grünen am Stadtrand von München. Es klingelt an der Tür. Ein gut gebräunter Mann schreitet mit wehendem Haar zur Türe und öffnet sie. Alle Anwesenden strahlen.

Hoeness: «Servus, Männer!»
MW: «Mensch, Uli, gut siehst du aus. Bist du für die Prostata-Untersuchung hier? Hahahaha, nein komm, war nur ein Scherz. Hast du die Würste dabei? Komm, schnapp dir ein Weizen.»
Hoeness (grummelt): «Darf nicht trinken, is' 'ne Auflage.»
Ribéry: «Asch Ulliii, isch trinke ausch nischt. Nur einmal ein Clausthaler, die so schön hat geprickelt in mein Bauchnabel.»

Weizenbier-Werbung, inspiriert von Franck Ribéry.Video: Youtube/Werball
Bayern München
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20.43 Uhr: Die Hymne

Im TV unterhalten sich Franz Beckenbauer und Stefan Effenberg angeregt über die Chancen der Bayern, doch noch weiterzukommen. MW huscht ein Lächeln über die Lippen, wenn er Effe sieht und an dessen stramme Waden denkt. Sein Gesicht wird finster, als Beckenbauer die medizinische Abteilung lobt, die Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger rechtzeitig fit gekriegt hat.

Robben: «Ich kenne diese Melodie!»
Ribéry: «Isch ausch, isch ausch!»
MW: «Geh, leckt's mich. Is' mir Wurscht!»
Hoeness: «Was, hast deine beiden Nürnberger schon verdrückt?!»
Kahn (schreit): «Eier, wir brauchen Eier!»

Kahn will seinen Proteinhaushalt in Ordnung bringen.Video: Youtube/fuppes juppes

20.57 Uhr: Die erste Chance

Götze flankt von links vors Tor, wo Lewandowski zum Kopfball kommt. Um Haaresbreite fliegt der Ball über die Latte am Tor vorbei. Scholl verpasst die Szene, weil er auf dem Balkon am Rauchen ist.

Ribéry: «Nooon!»
Robben: «Neeeeei!»
MW (grantelt): «Der Lewa wäre gar nicht auf dem Platz, wenn ich ihm vor drei Wochen nicht diese Adduktoren-Syndesmose-Bänderdehnung auskuriert hätte!»
Alaba (murmelt mit gefalteten Händen): «Vater unser im Himmel …»

Der Ösi Alaba hofft auf Beistand von oben.
Der Ösi Alaba hofft auf Beistand von oben.Bild: FABIAN BIMMER/REUTERS

21.13 Uhr: Das 1:0 für die Bayern

Holger Badstuber würgt den Ball nach einem Eckball über die Linie. Noch ein Tor und die Bayern sind im Halbfinal. Scholl sieht das Tor nicht, weil er gerade Zigaretten aus dem Auto holt.

Hoeness: «Guter Junge, der Holger! Guter Junge!»
Ribéry: «Spielt dieser 'olger nischt bei die Amateure?» 
MW: «Da siehst du, Pep! Den hätte doch niemand ausser mir noch einmal hingekriegt! Der war ja öfter bei mir unterm Messer als ich im Solarium!»
Kahn (brüllt): «Weiter, immer weiter!»

Badstuber schreit die Freude über sein Tor in die Welt hinaus.
Badstuber schreit die Freude über sein Tor in die Welt hinaus.Bild: EPA/dpa

21.31 Uhr: Halbzeitpause

Während MW noch ein paar Weissbier holt, verarscht Robben seinen alten Spezi Kahn: Der Titan will sich ein paar Paprika-Chips greifen, da täuscht Robben mit dem Snack in der Hand rechts an und geht links an Kahn vorbei. Scholl grinst: Er raucht mittlerweile in der Stube und sieht deshalb alles.

Kahn (brüllt): «Gib mir die Tüte, du Sack!»
Robben: «Nur wenn du zugibst, dass wir Holländer den schöneren Fussball spielen als ihr Deutschen.»
Kahn (mit einer Gesichtsfarbe, die an eine Tomate erinnert): «Titel, ihr braucht Titel!»
Scholl (lacht): «Ich sag' immer: Die Holländer spielen schon nicht schlecht, aber die Niederländer gefallen mir einfach besser.»
Kahn (grätscht Robben humorlos um und brüllt): «Da ist das Ding!»
Alaba (murmelt leise): «… sondern erlöse uns von dem Bösen …»

MW und Hoeness wirken trotz Pausenführung skeptisch.
MW und Hoeness wirken trotz Pausenführung skeptisch.Bild: AP

21.54 Uhr: Das 2:0 für die Bayern

Goalgetter Lewandowski erläuft sich einen Steilpass, umkurvt Porto-Torhüter Fabiano und schiesst die Bayern – Stand jetzt – in den Halbfinal. Scholl muss auf die Zusammenfassung warten: Er ist gerade auf dem Balkon, da ihm MWs Gattin das Rauchen in der Stube verboten hat.

Kahn (schreit): «Jaaaaa! Ich hab's ja gesagt: Weiter, immer weiter!»
Hoeness:
«Kruzifix, jetzt gebt's mir ein Weizen!»
Ribéry: «Mais non, Monsieur Ulli, Sie dürfen dosch nischt!»
Hoeness: «Des is mir jetzt Wurscht! Los, Mull, rüber mit der Flasche!»
MW (hört gar nicht zu): «Der Lewa wäre gar nicht auf dem Platz, wenn ich ihm vor drei Wochen nicht diese Adduktoren-Syndesmose-Bänderdehnung auskuriert hätte!»
Ribéry (trinkt nun ebenfalls und ist gleich angesäuselt): «Kein Alkohol ist auch keine Lösung … 🎶»

22.08 Uhr: Porto verkürzt auf 1:2

Dante verstolpert an der Mittellinie einen harmlosen Rückpass. Quaresma zieht alleine auf Neuer los und trifft – somit ist Porto weiter. Hätte Scholl dieses Gegentor gesehen, er hätte den anderen von Jens Jeremies erzählt, wie dem so etwas selbst mit gebrochenem Bein und 42,3 Grad Fieber nicht passiert wäre. Aber Scholl war gerade kurz eingenickt.

Kahn (brüllt): «Geh mal zum Friseur!»
Ribéry (klatscht sich die Hand an die Stirn): «Mon Dieu!»
Robben (reckt sein Handy in die Höhe): «Haha, Shaqiri schreibt gerade, dass selbst er ein besserer Verteidiger ist!»
MW: «Das ist der Einzige, den ich nicht selber behandelt habe!»
Hoeness: «Schade, hat der Breno sein Haus abgefackelt und nicht der da …»

Torwart-Titan Kahn trägt auch vor dem TV Handschuhe.
Torwart-Titan Kahn trägt auch vor dem TV Handschuhe.Bild: AP

22.29 Uhr: Die Zeit verrinnt

Immer noch führt Porto mit dem Gesamtskore von 4:3. Nur noch drei Minuten trennen den FC Bayern vom Out in der Champions League. In der Arena kommt der deutsche Rekordmeister kaum mehr vor das gegnerische Tor, in der schönen Villa vor den Toren der Stadt schwindet die Zuversicht. Nur Einer glaubt noch fest ans Weiterkommen:

Kahn (heiser wie Raimondo Ponte): «Weiter! Immer weiter! Immer weiter!»

MW richtet Kahn die Stimmbänder.
MW richtet Kahn die Stimmbänder.Bild: Bongarts

22.32 Uhr: Das 3:1 für die Bayern!

Bayern-Dusel at its best. In der Nachspielzeit müllert Thomas Müller den Ball irgendwie ins Tor. Es gibt tatsächlich eine Verlängerung!

Robben: «Jaaaaaaaaaaa!»
Ribéry: «Ouuuuiiiiiiiiiii!»
Kahn (brüllt): «Jetzt hinten keine mehr kassieren!»
Alaba (murmelt leise): «… die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.»
Hoeness: «Scheisse!»
Alle: «Hä?!»
Hoeness: «Ich muss um 23 Uhr wieder drin sein, sonst krieg' ich mächtig Ärger.»

Ausser sich vor Wut verlässt Uli Hoeness das Anwesen von Müller-Wohlfahrt. Dabei tritt er mit Schmackes gegen den Metallkasten neben seinem Auto. In dem Moment geht in der Villa der Strom aus. Ein spannender TV-Abend geht zu früh zu Ende.

Hoeness könnte in die Luft gehen: Verlängerung – und er muss ins Bett!
Hoeness könnte in die Luft gehen: Verlängerung – und er muss ins Bett!Bild: Bongarts

Der nächste Morgen

In seiner Zelle wandert Hoeness auf und ab. Er hat eine unruhige Nacht hinter sich. Haben es seine Bayern geschafft? Sind sie im Halbfinal? Endlich hört er die Schritte des Wachmanns, der näher kommt und schliesslich vor seiner Zelle stehen bleibt. Durch einen schmalen Spalt reicht ihm der Beamte die «Bild»-Zeitung. Hoeness kann nicht fassen, was er da liest.

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