Soeben hat der ehemals mächtigste Mann Barcelonas seinen Rücktritt an der kurzzeitig einberufenen Pressekonferenz im Camp Nou bekannt gegeben. Sein Amtsverzicht sei unwiderruflich, sagte der Klubchef. Schon mittags kündigte Rosell an sein Amt ab sofort abzulegen. Um 18 Uhr hat Barcelona eine Krisensitzung angeordnet und um 20.52 Uhr nun offiziell die Presse informiert.
Zum Eklat ist es gekommen, weil beim Neymar-Transfer angeblich doch mehr Millionen geflossen seien, als behauptet. Rosell sagte, dass Neymar rund 57 Millionen Euro gekostet habe. In Wirklichkeit soll der Betrag bei 95 Millionen liegen.
Die spanische Justiz hatte daraufhin Ermittlungen wegen Unterschlagung eingeleitet. Anscheinend wurde all dies dem Präsidenten zu viel. Er wolle nicht, sagte Rosell, dass seine Familie unter den Strapazen leiden muss. So wird sein Amt dem ehemaligen Vizepräsidenten Josep María Bartomeu übergeben.
Nicht alle halten den Entscheid des Noch-Präsidenten für richtig. Rosells Vorgänger, Joan Gaspart, findet gegenüber «La Xarxa»: «Rosell hätte nicht zurücktreten sollen. Es gab mittags keine klaren Beweise, die den Fall Neymar bestätigten. Aber das ist die Justiz. Hoffen wir, dass alles noch einmal überprüft und gezeigt wird, dass alles mit korrekten Mitteln geschehen ist.»
Der ehemalige Vizepräsident dagegen sieht das anders: «Ich finde Rosells Entscheid sehr ehrlich. Andernfalls wäre der Name des Klubs beschmutzt worden. Dass er dies verhindert hat, schätze ich sehr.»