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1 Million Franken, Streller und Sauerkraut – Constantin inszeniert verrückte Sion-Gala

Wenn der Präsident ruft, kommen sie alle: An der Sion-Gala ist gute Unterhaltung garantiert.
Wenn der Präsident ruft, kommen sie alle: An der Sion-Gala ist gute Unterhaltung garantiert.
Bild: Urs Lindt/freshfocus

Streller klaut den Cup-Pokal und 1 Million Franken – Constantin inszeniert verrückte Sion-Gala

An der 13. Gala des FC Sion verwöhnt Christian Constantin die Gäste mit Sauerkraut, Theater und Magie. In einer einstündigen Aufführung begibt sich CC selber in die Rolle des Schauspielers.
15.02.2016, 10:0704.04.2016, 16:32
jakob weber / Aargauer Zeitung
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Sauerkrautduft erfüllt das Cerm in Martigny. Zum 13. Mal lädt Christian Constantin zur Gala des FC Sion und die Messehalle ist voller denn je. Mehr als 7500 Gäste sind dem Ruf des Präsidenten gefolgt und warten gebannt auf den Auftritt ihres CC. 2015 mimte Constantin den auf einem Pferd reitenden General Napoleon – in diesem Jahr erhebt er sich in noch höhere Sphären.

In dem einstündigen Schauspiel spielt Constantin Don Christiano (in Anspielung an den Geistlichen Don Camillo), der von Gott persönlich auserwählt wurde, den Schweizer Cup bis in alle Ewigkeit in Walliser Händen zu wissen. Das 11. Gebot «Der Schweizer Cup gehört ins Wallis» wird auf den Grossbildschirmen verkündet, bevor der Patron mitsamt Cup unter dem tosenden Applaus der Gäste vom Himmel auf die Bühne herabschwebt.

Die Sion-Gala in Bildern

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Die Sion-Gala in Bildern
Präsident Christian Constantin und Ex-FCB-Stürmer Marco Streller.
quelle: freshfocus / urs lindt/freshfocus
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Das Kriegsbeil mit Streller begraben

Der Bösewicht in CCs Drama ist Überraschungsgast Marco Streller, der im FCB-Outfit den Cup entwendet. Damit schliesst Constantin Frieden mit Streller, der sich vor dem Cupfinal 2015 mit seiner Aussage «Sion muss fallen» zum Feindbild der Walliser erkoren hatte.

Auf der langen Suche nach dem verlorenen Cup wird nicht nur die Kirche aufs Korn genommen, auch Blatter, Platini, Frankreich und die Deutschschweiz bekommen in den Sketchen ihr Fett ab. Durch die ständigen Telefonate mit Gott beweist Constantin zudem einmal mehr, dass er auch herzlich über sich selbst lachen kann – wurden seine enorm hohen Handyrechnungen doch immer wieder belächelt.

Für den emotionalen Höhepunkt des Schauspiels sorgt die Schlussszene. Auf den Bildschirmen werden Jubelszenen aus dem Pokalfinal 2015 in Basel gezeigt, während das Siegerteam mit Trainer Didier Tholot die Bühne betritt. «Der Pokal gehört auch euch!», dankt Tholot den Gästen. Später tanzen die Sion-Stars im traditionellen Musikvideo zum aktuellen Hit «Sugar» von Robin Schulz über die Leinwand.

Elf Tonnen Sauerkraut

Anschliessend wird tonnenweise Sauerkraut serviert. Die hohen Eintrittspreise (Tickets ab 170 CHF) und die Erlöse aus der Tombola (100 CHF pro Los) bringen dem FC Sion einen Reingewinn von über 1 Million Franken, denn fast jeder kauft einen Umschlag mit einer Losnummer. Schliesslich gibt es unter anderem Luxus-Städtereisen, eine Harley-Davidson und sogar einen Ferrari zu gewinnen. Dazwischen verzaubert Magier und Comedian Eric Antoine die gesättigten Zuschauer und sorgt für zahlreiche Lacher.

Jetzt auf

Der perfekte Mix aus Entertainment, Sauerkraut, Wein und Walliser Selbstverherrlichung sorgt dafür, dass sich die Gäste weit nach Mitternacht zufrieden auf den Heimweg machen. Gut, dass das Sonntagsheimspiel des FC Sion gegen St.Gallen dem Schneefall zum Opfer fällt. Wohl möglich, dass CC auch hier seine göttlichen Kontakte hat spielen lassen. Wegen der Absage konnte die Mannschaft länger an der Gala verweilen und geht nun ausgeruht ins Europa-League-Hinspiel am Donnerstag gegen Braga. Durch das erfolgreiche Abschneiden im Europacup dürfte das Sujet für die nächste Gala 2017 bereits klar sein. CC erobert mit göttlichem Beistand jetzt den gesamten Kontinent.

Sions «Cup-Mythos»: Die Walliser gewinnen den 13. Titel im 13. Final

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Sion holt sich den 13. Cupsieg im 13. Final
Der FC Sion feiert den 13. Cupsieg.
quelle: x00493 / arnd wiegmann
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3 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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MacB
15.02.2016 10:51registriert Oktober 2015
Man kann ihn lieben oder hassen. Kreativ ist er jedenfalls. Er begeistert einen ganzen Kanton und generiert hohe Einnahmen für seinen Verein mit einem Anlass, an welchem alle Spass haben. Win win... gut gemacht!
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«Playoff-Heldentag» – Philip Wüthrich kehrt ins SCB-Tor zurück
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