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Lugano nach zwei Pleiten bereits arg in Rücklage – aber nur ruhig, Amici, es besteht noch Hoffnung

Zwar zappelt der Gegner im Netz, aber leider auch der Ball: Lugano kassiert gegen Thun die zweite Niederlage in Serie.
Zwar zappelt der Gegner im Netz, aber leider auch der Ball: Lugano kassiert gegen Thun die zweite Niederlage in Serie.Bild: KEYSTONE/TI-PRESS

Lugano nach zwei Pleiten bereits arg in Rücklage – aber nur ruhig, Amici, es besteht noch Hoffnung

Zwei Spiele, zwei Niederlagen: Aufsteiger Lugano hat sich den Start in die Super League sicher anders vorgestellt. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt aber, dass etwas anderes noch viel wichtiger ist als ein guter Saisonauftakt.
27.07.2015, 11:0427.07.2015, 14:17
Philipp Reich
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0:2 gegen St.Gallen und 2:3 gegen Thun: Aufsteiger Lugano steht nach zwei Runden trotz guten Ansätzen noch ohne Punkte da. Schon nach den ersten 180 Super-League-Minuten zeichnet sich für die ineffizienten und vor allem in der Defensive fehleranfälligen Tessiner eine schwierige Saison ab. 

Der Verkauf von Leistungsträgern wie Marko Basic (GC) oder Leandro Di Gregorio (FCZ) konnte (noch) nicht kompensiert werden. Und auch Zdenek Zeman, der knorrige Coach mit Star-Status in Italien, hat den Fehlstart ohne Punktgewinn nicht abwenden können. Da nützen auch die harten Trainings nichts. Eine Kurskorrektur im Kellerduell gegen den Zweitletzten Vaduz am nächsten Sonntag ist dringend nötig, sonst droht allzu früh der garstige Abstiegssumpf.

Lugano-Trainer Zdenek Zeman konnte seinen Spielern das Sieger-Gen noch nicht einimpfen.
Lugano-Trainer Zdenek Zeman konnte seinen Spielern das Sieger-Gen noch nicht einimpfen.Bild: Claudia Minder/freshfocus

Doch wie essenziell ist für einen Aufsteiger ein starker Saisonstart eigentlich? Seit Einführung der Super League in der Saison 2003/04 haben vor Lugano erst vier Neulinge die ersten beiden Spiele verloren. Drei davon haben sich noch gerettet.

Dabei hat sich gezeigt: Ein guter Start ist zwar ein grosser Vorteil im Kampf um den Ligaerhalt. Viel wichtiger ist aber, im Verlauf der Saison konstant zu punkten und sich aus einer Baisse schnell wieder zu befreien. Die Aufsteiger der letzten Jahre haben sich von Rückschlägen nie unterkriegen lassen – deshalb hatten sie am Ende auch meist Erfolg.

Die Bilanzen der Aufsteiger

Saison 2014/15: FC Vaduz

N N U N U N S U N: 6 Punkte und Rang 9 nach dem ersten Viertel.

+ Vaduz rettet sich dank einem tollen Schlussspurt – und weil Aarau eine katastrophale Rückrunde spielt – um einen Punkt.

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Saison 2013/14: FC Aarau

N S N U N S N U S: 11 Punkte und Rang 7 nach dem ersten Viertel.

+ Aarau hält nach dem passablen Saisonstart gut mit, das desolate Lausanne steigt mit 18 Punkten Rückstand ab.

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Saison 2012/13: FC St. Gallen

U S S U U S S S S: 21 Punkte und Rang 1 nach dem ersten Viertel.

+ Die Ostschweizer halten die angeschlagene Pace nicht ganz durch, qualifizieren sich dank Rang 3 aber für das internationale Geschäft.

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Saison 2011/12: Servette FC

N S U S U N S N N: 11 Punkte und Rang 5 nach dem ersten Viertel.

+ Die Genfer halten auch in der restlichen Saison gut im oberen Mittelfeld mit. Zur Belohnung qualifiziert sich der Aufsteiger dank Rang 4 für die Europa League.

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Saison 2010/11: FC Thun

U S U S U U U N U: 12 Punkte und Rang 5 nach dem ersten Viertel.

+ 16 Mal spielen die Berner Oberländer in dieser Saison unentschieden und haben auch deshalb mit dem Abstiegskampf nichts zu tun.

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Saison 2009/10: FC St. Gallen

S U U N S U S N U: 13 Punkte und Rang 5 nach dem ersten Viertel.

+ Die «Espen» spielen eine solide Saison. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Gefahr des Wiederabstiegs ist früh gebannt.

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Saison 2008/09: FC Vaduz

S N U U N N U U N: 7 Punkte und Rang 8 nach dem ersten Viertel.

 Vaduz spielt bis zur Winterpause gut mit, bricht dann aber ein. Der direkte Wiederabstieg ist früh besiegelt.

Saison 2008/09: AC Bellinzona

N N N U S U U N N: 6 Punkte und Rang 9 nach dem ersten Viertel.

+ Der neben Vaduz zweite Aufsteiger Bellinzona macht's gerade umgekehrt. Je länger die Saison dauert, desto mehr Punkte heimsen die Tessiner ein und bleiben erstklassig.

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Saison 2007/08: Neuchâtel Xamax

U U U U S N S S N: 13 Punkte und Rang 4 nach dem ersten Viertel.

+ Xamax kann den totalen Einbruch nach einer starken Vorrunde verhindern und kommt mit komfortablen Vorsprung über die Runden.

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Saison 2006/07: FC Sion

U S S S N S S S U: 20 Punkte und Rang 2 nach dem ersten Viertel.

+ Sion hält sich als Aufsteiger bis zum Ende im Spitzentrio. In die Meisterentscheidung zwischen Basel und dem FCZ können die Walliser aber nicht eingreifen.

Saison 2006/07: FC Luzern

N N N S N U N S N: 8 Punkte und Rang 7 nach dem ersten Viertel.

+ Mit Luzern rettet sich auch der zweite Aufsteiger dieser Saison. In akute Abstiegsgefahr geraten die Luzerner nie.

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Saison 2005/06: Yverdon Sport FC

N N N N U N S N N: 4 Punkte und Rang 10 nach dem ersten Viertel.

 Yverdon erholt sich nach dem katastrophalen Start nur langsam und wird dann plötzlich immer besser. Am Ende fehlt nur ein Punkt, der den direkten Wiederabstieg verhindert hätte.

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Saison 2004/05: FC Schaffhausen

U N S N N U U U S: 10 Punkte und Rang 7 nach dem ersten Viertel.

+ Weil Servette bankrott geht, rettet sich Schaffhausen in die Barrage und zieht dort nach zwei engen Spielen gegen den FC Vaduz den Kopf aus der Schlinge.

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