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Ob der im Frühling vor allem instabile FCZ seinen Niedergang in die Zweitklassigkeit tatsächlich bewältigt hat, wird sich weisen. Der zunächst grenzenlose Frust der Anhänger ist inzwischen Optimismus gewichen. 5000 Saisonkarten hat der Klub abgesetzt, die Fans reichen der Equipe nach Wochen der Zerrüttung quasi die Hand, und Uli Forte ist überzeugt: «Wir treten überall mit einem 12. Mann an.»
Guten Support hat der Cupsieger vermutlich nötig. Für die Zürcher Prominenz bahnen sich schwierige Monate an. «Uns rollt niemand den roten Teppich aus», so Forte. Das für Challenge-League-Verhältnisse luxuriös und doppelt besetzte Kader hat in der Provinz auf teilweise zweitklassigen Terrains mit erbittertem Widerstand zu rechnen. Das Kontrastprogramm wird im Herbst erheblich sein – im feinen Zwirn zum Europa-League-Dinner, dann wieder grauer Alltag gegen den vor zehn Jahren fünftklassigen FC Le Mont oder im baufälligen Stadio Comunale Chiassos im Südtessin.
Der abgestürzte FCZ wird lernen müssen, die Prioritäten richtig zu setzen. Coach Forte kommuniziert in dieser Beziehung klipp und klar: «Für mich gibt es nur etwas, das zählt: die Challenge League. Alles andere ist das Dessert.» Wegen des europäischen Intermezzos das Tagesgeschäft aus den Augen zu verlieren, ist für den 42-Jährigen keine Option.
Auf einen Totalumbau hat Forte verzichtet, viele der Verlierer stehen weiterhin auf der üppigen Lohnliste. Das Management um Klubchef Ancillo Canepa senkte den Aufwand nicht, auch wenn der Umsatz unter die 20-Millionen-Marke fallen dürfte. Der FCZ reicherte seine Equipe mit mehreren älteren Charakterköpfen an.
«Wir brauchen jetzt erfahrene Leute, die wissen, wie die Liga tickt», sagt Forte und will einen «giftigen und galligen» FCZ sehen, der nicht «ein bisschen durch die Challenge League spaziert. Keiner soll jammern, wenn wir auf die Knochen bekommen. Mit Händen und Füssen soll er sich dann wehren.»
Der Sonderfall Zürich wertet den Betrieb auf und beschäftigt die Konkurrenz. Axel Thoma, in Schaffhausen seit März die neue starke Figur, ist ein profunder Kenner der Schweizer Szene. «Attraktiver und qualitativ besser war diese Liga noch nie.» Am Ende werde sich die Qualität durchsetzen – also der Stadtklub, so der frühere GC-Manager.