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Niki Lauda übt harte Kritik am Sauber-Rennstall: «Sie sollten gegen die eigene Unfähigkeit ankämpfen»

Niki Lauda sagt klipp und klar, was bei Sauber falsch läuft.
Niki Lauda sagt klipp und klar, was bei Sauber falsch läuft.
Bild: Getty Images Europe

Niki Lauda übt harte Kritik am Sauber-Rennstall: «Sie sollten gegen die eigene Unfähigkeit ankämpfen»

Der dreifache Formel-1-Weltmeister Niki Lauda, der Aufsichtsratsvorsitzende im dominierenden Rennstall Mercedes, übt in einem Interview heftige Kritik am Hinwiler Rennstall Sauber und greift auch Teamchefin Monisha Kaltenborn an.
15.10.2015, 16:3015.10.2015, 18:15
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In der «Handelszeitung» antwortet der 66-jährige Österreicher unter anderem auf die Frage, warum Sauber in Nöten stecke. Das Problem sei, «dass Sauber seit Jahren nie mehr über die Hürde kommt, ein konkurrenzfähiges Auto zu bauen, das mit jenen der Spitzenteams mithalten kann».

Im Zentrum der Kritik: Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn.
Im Zentrum der Kritik: Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn.
Bild: MARK DADSWELL/REUTERS

Laudas Kritik betrifft auch die Teamchefin. «Monisha Kaltenborn hat ihre ganz eigene Art, das Team zu führen. Da gab es aus meiner Sicht schon einige Ungereimtheiten, die hart an der Grenze waren. Wenn Fahrer bezahlt haben und dann nicht fahren können oder Autos vor dem Grand Prix beschlagnahmt werden, ist das dann halt blöd.»

Zum Fakt, dass der Zürcher Rennstall bei der Europäischen Kommission geklagt hat, dass kleinere Rennställe benachteiligt würden, sagt Lauda: «Ich finde das Vorgehen schon sehr speziell. Sauber ist ein Teil einer Renngemeinschaft, unterzeichnet das Concorde Agreement, in dem alles bis aufs Letzte geregelt ist, und sagt dann plötzlich: ‹Das gilt alles nix mehr.› Ich verstehe diese Argumentation nicht. Seit es die Formel 1 gibt, gibt es Teams, die gewinnen, und Teams, die hinterherfahren. Wie in jedem anderen Sport auch. Es kann doch nicht sein, dass ein Rennstall stetig Schulden anhäuft und dann als letzte Rettung das ganze System in Frage stellt. Jeder ist für sich selber verantwortlich. Sauber sollte gegen seine eigene Unfähigkeit ankämpfen.»

Sauber fährt auch in diesem Jahr der Konkurrenz hinterher.
Sauber fährt auch in diesem Jahr der Konkurrenz hinterher.
Bild: Toru Takahashi/AP/KEYSTONE

Im weiteren sprach Lauda darüber, dass die Formel 1 wegen der Überreglementierung des FIA-Weltverbandes ins Hintertreffen geraten sei. «Man muss aufpassen, dass die Formel 1 nicht zu einer Alibi-Veranstaltung verkommt, bei der Fahrer nicht einmal mehr einen Führerschein besitzen müssen.» Niki Lauda weiss auch schon, wie das zu verbessern ist. «In zwei Jahren wird ein Konzept kommen, mit dem die Autos fünf bis sechs Sekunden schneller sind und die Fahrer wieder im Mittelpunkt stehen und mehr tun müssen. Die gesamte Kommunikation aus den Boxen, mit der das Team erklärt, wie das Auto zu bedienen ist, wird reduziert.» (pre/si)

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quelle: keystone / mark thompson
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