Vor Jahresfrist waren die texanischen Formel-1-Zuschauer Augenzeugen des achten Erfolgs in Folge von Sebastian Vettel geworden, gestern durften sie Lewis Hamilton zum fünften Sieg de suite applaudieren.
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Der 29-Jährige schloss damit in dieser Statistik-Sparte zu seinen britischen Landsmännern Jim Clark und Nigel Mansell auf, denen 1965 respektive 1992 die gleiche Siegesserie gelungen war. Für Hamilton war es der zehnte Saisonsieg und der 32. insgesamt in seiner Karriere, womit er Mansell überholte und zu Fernando Alonso auf Platz 5 der ewigen Bestenliste aufschloss.
Rosberg hatte die Führung gegenüber Hamilton sowohl nach dem Start als auch nach einer kurz danach nötig gewordenen Safety-Car-Phase zunächst mühelos verteidigt, in der Folge setzte der WM-Leader den Deutschen jedoch zusehends unter Druck.
Das entscheidende Überholmanöver gelang dem Weltmeister von 2008 schliesslich kurz vor Rennhälfte. Wie schon vor einem Monat in Suzuka (Jap) musste Rosberg am Tag nach der Eroberung der Pole-Position auf offener Strecke gegen seinen Teamgefährten klein beigeben.
Trotz der Vergrösserung des Vorsprungs um 7 auf 24 Zähler gegenüber Rosberg kann sich Hamilton in einer Woche in Brasilien nicht vorzeitig zum Weltmeister krönen, denn beim Saisonfinale am 23. November in Abu Dhabi gibt es erstmals in der Formel-1-Geschichte die doppelte Punktzahl zu gewinnen.
Der Traum des Sauber-Teams, aufgrund der guten Ausgangslage mit Startplatz 9 von Adrian Sutil erstmals seit 343 Tagen in die WM-Punkteränge fahren zu können, löste sich bereits kurz vor Beendigung der ersten Runde in Luft auf.
Sergio Perez rammte Sutil beim Versuch, Kimi Räikkönen zu überholen und zerstörte das Rennen des 31-jährigen Deutschen jäh. Er habe nicht mehr bremsen können, liess der Mexikaner via Funk verlauten, derweil sich Sutil nach dem siebten Ausfall in diesem Jahr ärgerte: «Perez hat mich abgeschossen. Das ist einfach total enttäuschend, denn für uns war das natürlich ein sehr wichtiges Rennen.»
Der Sauber-Fahrer hatte nach dem Start seine Startposition verteidigen können, was die Hoffnung der Hinwiler Equipe auf die ersten Zähler seit einem Jahr kurzzeitig zusätzlich nährte.
Weil Esteban Gutierrez einmal mehr chancenlos war und bei 15 klassierten Fahrern nicht über den vorletzten Platz hinauskam, bieten sich Sauber nur noch zwei Chancen in São Paulo und Abu Dhabi, um sich in dieser Saison doch noch Punkte gutschreiben zu lassen und das in der Wertung der Konstrukteure mit zwei Zählern auf Platz 9 liegende Team von Marussia noch zu überholen.
Ein unbefriedigendes Rennen erlebte auch der Vorjahressieger Sebastian Vettel, der wegen des Einbaus der sechsten komplett neuen Antriebseinheit von der Boxengasse aus hatte starten müssen.
In seinem drittletzten Rennen für Red Bull-Renault kam der vierfache Weltmeister schliesslich immerhin noch auf Platz 7, die Aufmerksamkeit beim britisch-österreichischen Rennstall zog primär aber einmal mehr Daniel Ricciardo als Dritter auf sich. Dem Australier gelang es, die vor dem Rennen als erste Herausforderer der Silberpfeile gehandelten Williams-Fahrer Felipe Massa und Valtteri Bottas auf die nachfolgenden Plätze zu verweisen. (si/syl)